• 30.06.2010, 13:08:10
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Sünkel: Ergebnisse des Hochschuldialogs zeigen Defizite der Regierung auf

Universitäten brauchen Finanzierungsfahrplan und Zugangsregelung

Wien (OTS) - Die schriftlich vorliegenden Ergebnisse aus den fünf
Arbeitsforen des "Hochschuldialogs" haben die Österreichische
Universitätenkonferenz (uniko) in ihrer Entscheidung vom März dieses
Jahres bestätigt, die Diskussionsrunde vorzeitig zu verlassen. "In
den Empfehlungen werden vor allem Allgemeinplätze transportiert, in
den für die Universitäten essenziellen Fragen, nämlich
Universitätsfinanzierung und Hochschulzugang, zeichnen sich hingegen
keine substanziellen Fortschritte ab. Gerade hier ist aber die
Bundesregierung gefordert", erklärte der Präsident der uniko, Rektor
Hans Sünkel. "Der Dialog Hochschulpartnerschaft" dürfe nicht als
Ablenkung von den ungelösten großen Problemen im tertiären
Bildungsbereich instrumentalisiert werden.

Die Trivialbotschaften unter den Empfehlungen, wie etwa "Die
Hochschulen müssen ausreichend finanziert werden, um Lehre und
Forschung adäquat gewichtet gewährleisten zu können", machen vor
allem eines deutlich: Der Dialog Hochschulpartnerschaft konnte, so
Präsident Sünkel, keine ausreichenden Antworten auf die seit Jahren
bekannten, tief liegenden Probleme der Universitäten geben, sondern
kratzte bestenfalls an der Oberfläche. Für eine Behebung der
offensichtlichen Mängel, wie ungenügende Ausstattung oder
unbefriedigende Betreuungsverhältnisse an den Universitäten, bedarf
es nach Ansicht der uniko einer gemeinsamen Willensbildung in der
Bundesregierung. Diese müsste folgende drei Vorhaben umfassen:

1) Realisierung eines Finanzierungsfahrplanes (Roadmap) zur
Erreichung des Zwei-Prozent-Zieles ab 2010 (um mittelfristig zwei
Prozent des BIP für den tertiären Sektor bereitzustellen, müsste das
Universitätsbudgets jährlich um mindestens 150 Millionen Euro
zusätzlich zum beschlossenen Globalbudget erhöht werden);

2) Festlegung einer dauerhaften Hochschulzugangsregelung;

3) konzise Vorstellungen für einen gesamtösterreichischen
Hochschulplan.

Diese grundlegenden Entscheidungen hätte die Bundesregierung auch
schon vor mehr als sechs Monaten fassen können - dafür hätte es
keines 50köpfigen Diskussionsforums bedurft. Stattdessen wurde den
Universitäten in den vergangenen Wochen informell mitgeteilt, dass
sie ab 2013 mit stagnierenden Budgets, also mit De-facto-Kürzungen,
rechnen müssten. "Vor diesem Hintergrund sind die Empfehlungen des
Hochschuldialogs schon vor der heutigen Präsentation des Endberichts
weitestgehend obsolet geworden", resümierte der Präsident der
Universitätenkonferenz.

Rückfragehinweis:

Manfred Kadi
   Referent für Öffentlichkeitsarbeit
   Österreichische Universitätenkonferenz
   Liechtensteinstraße 22, 1090 Wien
   Tel.: +43 (0)1 310 56 56 - 24
   Fax: +43 (0)1 310 56 56 - 22
   Email: manfred.kadi@uniko.ac.at
   Homepage: www.uniko.ac.at

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