Wien (OTS) - Prominentes Proponentenkomitee um Jelinek, Palfrader,
Menasse, Ruzowitzky, Scholten, Meissner-Blau ruft zu Demonstration
für Arigona Zogaj und ihre Familie am Wiener Heldenplatz auf: "Für
eine menschenwürdige Asylpolitik".
Erstmals seit dem Lichtermeer und den großen Demonstrationen des
Jahres 2000 ruft wieder ein breites Personenkomitee zu einer
Großkundgebung am Heldenplatz. Anlass: Die Ausweisung der Familie
Zogaj und die Abschiebungsorgien der Behörden. "Genug ist genug", so
das Motto der Demonstration, die am kommenden Donnerstag, 1. Juli, um
18.30 beginnen soll.
Unter den Proponentinnen und Proponenten finden sich
Oskar-Gewinner Stefan Ruzowitzky, Nobelpreisträgerin Elfriede
Jelinek, "Kaiser" Robert Palfrader, Ex-Kulturminister Rudolf
Scholten, Grünen-Ikone Freda Meissner-Blau, Ex-ÖH-Chefin Barbara
Blaha, Schauspieler Markus Hering, Regisseur Götz Spielmann, Karl
Merkatz, Barbara Coudenhove-Kalergi, GPA-DJP-Vizechefin Dwora Stein
und viele andere.
"Die Familie Zogaj muß bleiben dürfen", sagt Nobelpreisträgerin
Elfriede Jelinek. "Da das Recht nicht für alle zu gelten scheint,
denn Kärntner Minderheiten sind mit ihren Rechten offenkundig davon
ausgenommen, kann Recht nicht Recht bleiben. Da Ortstafeln
willkürlich verrückt werden können, kann auch das Recht anscheinend
willkürlich verrückt werden. Für die Familie Zogaj soll es aber
unverbrüchlich feststehen, dass sie weg muss. Die Menschenrechte aber
kommen vor den Rechten des Staates, die offensichtlich verhandelbar
und umgehbar sind. Die Menschenrechte jedoch sind in jedem Fall
unverrückbar. Sie gelten unbedingt und für alle."
"Es reicht. Es ist eine Grenze erreicht, wie in diesem Land mit
Menschen schikanös umgegangen wird. Es braucht endlich den Aufstand
der Anständigen", ergänzt Videoblogger und
Kulturpublizistik-Staatspreisträger Robert Misik.
Spitzengewerkschafterin Dwora Stein dazu: "Das Signal muss so laut
werden, dass es nicht überhört werden kann."
Die Demonstration fordert ein sofortiges humanitäres Bleiberecht
für die Familie Zogaj aber darüber hinaus ein humanitäres Asyl- und
Fremdenrecht. So heißt es im Aufruf zur Demonstration: "Seit Jahren
schon wird diese Familie politisch zerstört. Und die Zogajs sind kein
Einzelfall. Seit Jahren schon werden viele andere Familien aus ihrem
längst vertrauten Umfeld herausgerissen. Kinder dürfen die Schule
nicht fertig machen. Fußballer werden vom Training weg in Schubhaft
genommen. Familien bei Nacht und Nebel aus den Betten geholt, damit
ihre Nachbarn und Nachbarinnen es nicht rechtzeitig bemerken. Wir
fragen: Wie daneben ist das denn?
Unterstützt wird das Personenkomitee von SOS-Mitmensch und vielen
weiteren Organisationen, darunter etwa die Österreichische
HochschülerInnenschaft, die Sozialistische Jugend, Teilen des ÖGB und
vielen anderen.
Rückfragehinweis:
Pia Kranawetter
Tel.: 0676 888 52 211
mailto: pia.kranawetter@oeh.ac.at
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