• 21.06.2010, 10:57:53
  • /
  • OTS0089 OTW0089

Berlakovich: Erstmals Fahrplan für die gemeinsame Weiterentwicklung der österreichischen Nationalparks

Präsentation der Nationalparkstrategie

Wien (OTS) - "Nationalparks sind nicht als abgekapseltes System zu
sehen: eine schöne Landschaft, die unter der Käseglocke steht:
Nationalparks sind Lebensraum für Tiere, Erholungsraum und
Klassenzimmer für Menschen und Wirtschaftsmotor in der Region", so
Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich. Um die für
Mensch und Natur wichtigen heimischen Nationalparks
weiterzuentwicklen, wurde eine Nationalpark-Strategie von
Lebensministerium, den Bundesländern und Naturschutz-NGOs
(Naturschutzbund Österreich, Österreichischer Alpenverein,
Österreichische Naturfreunde, Umweltdachverband und WWF Österreich)
erarbeitet. "Schwerpunkt war es, eine effiziente Organisation und
Koordination des Managements für die sechs Nationalparks unter der
Dachmarke Nationalparks Austria festzulegen. Mit der heute
vorliegenden Strategie zur Zukunft der österreichischen Nationalparks
ziehen wirklich alle an einem Strang mit dem klaren Ziel, die
Zusammenarbeit zwischen den Nationalparks unter der Dachmarke
Nationalparks Austria auszubauen, signifikant zu verbessern und in
vielen Bereichen durch eine enge Kooperation Effizienz und
Effektivität zu steigern. Wir können mit Stolz von einem großen Wurf
für die weiter Entwicklung der Nationalparks als hochrangige
Schutzgebiete sprechen", so Berlakovich heute anlässlich der
Präsentation der neuen Nationalpark-Strategie.

Österreich kann sich glücklich schätzen: Wir haben sechs
Nationalparks mit einer Gesamtfläche so groß wie Vorarlberg. Diese
Nationalparks zeigen die Vielfältigkeit unseres Heimatlandes -
Gebirge in den Hohen Tauern, Wald im Gesäuse, Kalkalpen und Thayatal,
Wasser und Auenlandschaft im Nationalpark Donauen und der
Nationalpark mit der einzigartigen Steppenlandschaft. Die
Nationalparks sind Zentren in den Regionen mit vielfältigen
Funktionen: Vorzeigeprojekte im Naturschutz und der Artenvielfalt,
Umweltbildungszentren, Forschungsstätten und Besucherattraktionen.
Dadurch haben die Nationalparks auch positive Effekte auf die
regionale Wirtschaft.

Dieses Engagement lässt sich auch in Zahlen belegen: Jährlich
investiert das Lebensministerium für die Nationalparks etwa 11
Millionen Euro, es gibt an die 300 green jobs vor Ort, knapp 2000
geführte Exkursionen/ Wanderungen finden jährlich statt. Etwa 74.000
Schülerinnen und Schüler besuchen pro Jahr einen Nationalpark,
alleine in den Nationalpark-Besucherzentren werden jährlich 400.000
Besucher gezählt. Dazu kommen noch mehrere Tausend Wanderer,
Sportler, Birdwatcher etc.

Die neue Nationalpark-Strategie enthält auch Neuerungen
hinsichtlich der Strukturen der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen
Nationalparks und mit den Stakeholdern. Die Koordinierungsrunden als
Abstimmungsgremium aller NP-Direktoren und des Lebensministerium, mit
der Aufgabe der Beratung und Beschlussfassung von
Gemeinschaftsprojekten und Positionen, hat nun eine klare
Aufgabenstellung. Der Nationalpark-Beirat, in den NGOs und
Ländervertreter eingebunden sind, gibt künftig Empfehlungen für die
Koordinierungsrunde ab und stellt damit sicher, dass auch die
Naturschutz-NGOs mitgestalten können.

Wo stehen die Nationalparks in 5 bzw. 25 Jahren?

Die gemeinsame Vision ist es, dass die Nationalparks einen Teil
der nationalen Identität bilden. Österreichs Natur hat im Vergleich
zur Kultur nicht den gleichen Stellenwert: "Wir wollen, dass das
heimische Naturerbe der Bevölkerung und den Besuchern in Zukunft
ebenso ein Begriff ist wie z.B. die Staatsoper und Mozart", so
Berlakovich. Die Nationalparkregionen sollen sich gemeinsam als
"Regionen der Nachhaltigkeit" profilieren, in denen die Nationalparks
als wichtiges Zentrum eingebettet sind. Ein strategisches Ziel ist
es, dass die Bundesregierung einen "Naturkapitalreport" vorlegt:
Dieser "Naturkapitalreport" soll beschreiben, wie sich das Naturerbe
entwickelt hat und welche Gefährdungen bestehen und welche positiven
Effekte erzielt werden konnten: Wir brauchen eine Soll und
Haben-Buchführung für das österreichische Naturerbe, genauso wie für
den monetären Staatshaushalt.

Um diese Entwicklung konkret anzugehen, werden spezifische Ziele
in den nächsten fünf Jahren angegangen: Die Ziele im Bereich
Artenvielfalt sind - gerade im heurigen Jahr der Artenvielfalt - von
Bedeutung: Die Erhaltung und der Schutz der Biodiversität sind die
Hauptfunktionen eines Nationalparks. Alle anderen Zielsetzungen und
Nutzungsformen dürfen diese Funktion nicht beeinträchtigen. Auch die
Umweltbildung wollen wir ausbauen: "Jedes Kind in Österreich soll
während der Schulzeit mindestens einen Nationalpark besucht haben",
so Berlakovich. Im Bereich Tourismus sollen die Besucherangebote
verbessert werden: Die Nationalparks müssen ihre Rolle im regionalen
Tourismus wahrnehmen: Attraktive Angebote der Nationalparks sollen
von den Tourismusverbänden und der Österreichwerbung bestmöglich
vermarktet werden. Die Betriebe in den Nationalparkregionen sollen
u.a. die Standards des "Umweltzeichen Tourismus" anstreben. Die
Nationalparks sollen eine Rolle in der regionalen
Lebensmittelstrategie spielen: Die Nationalpark-Regionen sollen
Lebensmittel aus den Nationalpark-Regionen gemeinsam vermarkten und
mit der "Genuss Region Österreich" zusammenarbeiten. Auch im Bereich
der nachhaltigen Mobilität, gibt es Vorstellungen von nachhaltigen
Verkehrskonzepten: So soll jeder Nationalpark mit öffentlichen
Verkehrsmitteln erreichbar sein.

Die starke Einbettung in die Region ist eine wichtige
strategische Zielsetzung, die auch in der neuen
Nationalpark-Strategie zum Ausdruck kommt. Nationalparks bringen
einen Mehrwert für die Region. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit mit
der lokalen Wirtschaft, der Bevölkerung und Behörden notwendig und
erstrebenswert. Vielfach gibt es diese Kooperationen zwischen
Nationalpark und Partnerbetrieben zum beidseitigen Nutzen schon.

Rückfragehinweis:
Lebensministerium, Pressestelle
Tel.: (+43-1) 71100 DW 6703, DW 6823

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | MLA

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel