Wien (OTS) - Am 1. Juni 2010 wurde Gyula Harangozó, noch bis zum
31. August 2010 amtierender Direktor des Balletts der Wiener
Staatsoper und Volksoper und künstlerischer Leiter der Ballettschule
der Wiener Staatsoper, im Audienzsaal des Palais Starhemberg das
Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen.
Die Laudatio hielt Staatsoperndirektor Ioan Holender. Die
Überreichung der Insignien und des Dekrets nahm Dr. Georg Springer
vor.
Im Laufe der fünf an der Wiener Staatsoper und der Volksoper Wien von
ihm verantworteten Spielzeiten (2005/2006 - 2009/2010) brachte Gyula
Harangozó in 411 Vorstellungen - 263 in der Wiener Staatsoper, 148 in
der Volksoper Wien - 28 Produktionen, darunter 5 Uraufführungen, auf
die Bühne. Dazu kamen rund 650 Auftritte des Balletts in Opern,
Operetten und Musicals.
Die auch im internationalen Vergleich beachtliche Anzahl von
Vorstellungen wurde ermöglicht durch die vor fünf Jahren erfolgte
Neustrukturierung des Wiener Balletts: die bis dahin unabhängig
voneinander agierenden Ballettensembles der Staatsoper und der
Volksoper wurden zu einer einzigen, in beiden Spielstätten
auftretenden Kompanie zusammengefasst. Diese Reform mit dem mehr als
100 Mitglieder zählenden Ensemble sowohl in künstlerischer wie
wirtschaftlicher Hinsicht reibungslos umgesetzt zu haben, ist das
Verdienst Harangozós und seiner Mitarbeiter.
Bei der Erstellung der Spielpläne stand für Harangozó stets im
Vordergrund, unterschiedliche Publikumskreise anzusprechen. Von den
Uraufführungen, die er dem Publikum präsentierte, waren zuletzt Jorma
Elos "Ein Sommernachtstraum" in der Wiener Staatsoper und Davide
Bombanas "Ballett: Carmen" in der Volksoper Wien besonders
erfolgreich.
Bereits bestehende Werke, die von international renommierten
Ballettschöpfern dem Wiener Ensemble zur Verfügung gestellt wurden,
waren "Die Fledermaus" von Roland Petit und "Anna Karenina" von Boris
Eifman, "Mayerling" von Kenneth MacMillan und "Onegin" von John
Cranko. Besonders wichtig war für Harangozó, auch ein ganz junges
Publikum und Jugendliche für Ballett zu begeistern. Zu den für diesen
Zweck gewählten Werken zählen sein "Nussknacker" sowie "Max und
Moritz" und "Tanzhommage an Queen". Auch exemplarische Beispiele aus
dem Schaffen seines Vaters Gyula Harangozó sen., "Coppélia" und
"Platzkonzert", gehören zu dieser Kategorie, die gerne auch als
"Ballett für die ganze Familie" bezeichnet wurde.
Vieles von dem, das in Harangozós fünfjähriger Amtszeit zu sehen war,
wird ausschnittsweise bei der am 29. und 30. Juni in der Volksoper
Wien dargebotenen "Ballett Gala" präsentiert. Neben dem Ballett der
Wiener Staatsoper und Volksoper werden in diesen
Abschiedsvorstellungen für Gyula Harangozó zahlreiche internationale
Gäste mitwirken.
Gyula Harangozó stammt aus einer ungarischen Tänzerfamilie. 1956 in
Budapest geboren, erhielt er seine Tanzausbildung am Staatlichen
Ballettinstitut in Budapest und am Moskauer Akademischen
Choreographischen Institut. Als Erster Solotänzer war er in den
Ballettensembles der Ungarischen Staatsoper, der Bayerischen
Staatsoper und der Wiener Staatsoper engagiert. Von 1996 bis 2005 war
er Direktor des Ungarischen Nationalballetts.
Gyula Harangozó war Preisträger bei internationalen
Ballettwettbewerben in Moskau und Tokio. Zum "Tänzer des Jahres"
wurde er 1981 in Ungarn gekürt, zum "Künstler des Jahres" 1983 in
München. Seine Verdienste um das Ballett wurden 2004 mit einer
Auszeichnung durch die Republik Ungarn gewürdigt.
Rückfragehinweis:
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Alfred Oberzaucher
Tel.: (+43/1)51444-2520
mailto:alfred.oberzaucher@dasballett.at
www.wiener-staatsoper.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | STO