• 25.05.2010, 08:56:37
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Erneuter Fiakerunfall: VIER PFOTEN fordert ein Ende dieser tierquälerischen Tradition

Auch Fiakerpferde sind Fluchttiere

Wien (OTS) - Am Samstag verursachten von einer Straßenbahn
aufgeschreckte Fiakerpferde in Wiens Innenstadt einen Unfall. Der
Fahrer und die Pferde kamen mit leichteren Verletzungen davon.
Berichte über Fiakerpferde, die Unfälle verursachen, häufen sich
jedoch drastisch. Für Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER
PFOTEN, ist die Situation in der Innenstadt langsam, aber sicher
unhaltbar: "Pferde sind Fluchttiere, die in der Natur viel Freiraum
haben und brauchen. Eingezwängt in Gespanne im modernen
Straßenverkehr stehen sie unter schwerem Stress. Ein kleiner Reiz
genügt, um sie zu schrecken - das instinktive Flüchten ist dann kaum
noch zu verhindern."

Doch der Stress im Verkehr ist nicht die einzige Qual, der sie als
Fiakerpferde ausgesetzt sind: Im Sommer müssen sie stundenlang ohne
Schatten in der prallen Hitze verharren. Oft bekommen sie nicht
einmal Wasser, um ihren Durst zu stillen. Jeden Sommer berichten die
Medien über kollabierte Fiakerpferde in Wien. Im Winter müssen sie
selbst an den kältesten Tagen ebenso lange praktisch bewegungslos in
den Gespannen verharren. Arbeitstage mit 14 Stunden täglich vor der
Kutsche sind durchaus erlaubt und üblich. Leider kommen viele Pferde
auch nachts in ungeeignete Stallungen mit Anbindehaltung ohne
Auslauf. Freie Tage auf einer Koppel gibt es kaum. Kontrollen
geschehen nur selten und selbst solche ernsten Verstöße gegen das
Tierschutzgesetz haben meist keine nennenswerten Konsequenzen.

Fiakerfahrten sind bei Touristen beliebt. Eine tierfreundlichere
Alternative wären jedoch Kutschenfahrten nur noch auf Grünflächen wie
etwa dem Schönbrunner Schlosspark. Johanna Stadler erklärt:
"Verbunden mit häufigeren und gründlicheren Kontrollen der Haltungs-
und Arbeitsbedingungen der Pferde könnte damit viel für den
Tierschutz und die Verkehrssicherheit erreicht werden."

Auch die Touristen-Stadt Rothenburg ob der Tauber in Bayern hat
wegen vieler Unfälle mit Pferdekutschen in der Innenstadt ein
Fiakerverbot erlassen. Stadler betont: "Was selbst eine kleine Stadt
im konservativen Bayern zu Wege bringt, sollte für eine Weltstadt wie
Wien selbstverständlich sein."

VIER PFOTEN fordert die Stadtverwaltung Wiens auf, das
rückständige, gefährliche Relikt von Pferdekutschen aus Wiens
Innenstadt endlich zu verbannen. Dies würde nicht nur der
Verkehrssicherheit dienen, "sondern auch der Hauptstadt eines Landes
würdig sein, das von sich behauptet, das weltbeste Tierschutzgesetz
zu haben", sagt Stadler abschließend.

Rückfragehinweis:

Mag. Nunu Kaller
   Press Office Austria
   Tel: +43-1-545 50 20-66       
   Mobile: +43 664 308 63 03
   Fax: +43 1 545 50 20-99
   mailto:nunu.kaller@vier-pfoten.org

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