• 04.05.2010, 08:36:06
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GLOBAL 2000: Bienenschäden durch chemisch behandeltes Mais-Saatgut nun schon das dritte Jahr!

Bienengift für Maisanbau in Österreich noch immer erlaubt, in Deutschland und Italien bereits seit zwei Jahre verboten - UmweltschützerInnen fordern sofortiges Verbot

Wien (OTS) - Nach Recherchen der Umweltschutzorganisation GLOBAL
2000 kommt es in Oberösterreich und der Steiermark auch heuer wieder
zu einem Bienensterben durch Vergiftungen aus der Chemie im
Maisanbau. Während in Deutschland und Italien Verbote zum Schutz der
Bienen verhängt wurden, wurde in Österreich dieser Tage wieder mit
Clothianidin gebeiztes Mais-Saatgut ausgebracht. "Wir fordern, das
für das Bienensterben verantwortliche Insektengift sofort aus der
Landwirtschaft zu verbannen. Solche Nervengifte gehören in den fest
verschlossenen Giftschrank und nicht auf unsere Äcker", empört sich
Werner Müller, Bienenexperte von GLOBAL 2000.
Bei der Saatgutbeize wird Clothianidin direkt auf das Maiskorn
aufgetragen, um die Maispflanzen vor Insekten wie dem Drahtwurm und
dem Maiswurzelbohrer zu schützen. Clothianidin wirkt als Nervengift.
Es blockiert die Acetylcholinrezeptoren im Zentralen Nervensystem und
kann daher auch Vögeln und Säugetieren gefährlich werden. Für Bienen,
Schmetterlinge und andere Insekten dürfte neben dem giftigen
Beizstaub, der bei der Aussaat freigesetzt wird, auch die
Maisjungpflanze noch wochenlang durch so genannte maiseigene
Tautropfen (Gutationswasser) eine Giftquelle darstellen.

Vertrösten statt handeln?
Bereits im Jahr 2007 ignorierten die Behörden die Warnungen der
ImkerInnen vor der Saatgutbeize. Nach dem Bienensterben 2008 wurde
den ImkernInnen zugesichert, den Zusammenhang zwischen den
Maisbeizmitteln Clothianidin und Thiametoxam und dem Bienensterben zu
untersuchen. Sollte sich herausstellen, dass Clothianidin für das
Bienensterben verantwortlich ist, wird es verboten werden, so der
offizielle Kommentar.
2009 wurde im Rahmen eines AGES-Projektes der klare Nachweis
erbracht, dass das Beizmittel die Ursache für das Bienensterben ist.
Die langjährigen Beobachtungen der ImkerInnen wurden bestätigt.
Jedoch wurde auch 2009 kein Verbot ausgesprochen, sondern lediglich
zugesagt, dass durch neue Auflagen für die Landwirtschaft wie zum
Beispiel die Verwendung von speziellen Geräten für die Maisaussaat,
das Bienensterben im Jahr 2010 verhindert würde.
Bereits im Sommer 2008 rechneten bei einer gemeinsamen
Pressekonferenz des österreichischen Imkerbundes und GLOBAL 2000 die
Obmänner des Imkerbundes und des Erwerbsimkerbundes dem damaligen
Landwirtschaftsminister Pröll vor, dass auch in Österreich mehr als
3.500 Bienenvölker geschädigt worden waren. Sie forderten die
sofortige Aufhebung der Zulassung der bienengefährlichen Pestizide.
GLOBAL 2000 fordert zum Schutz der Bienen und der Wildbienen
angesichts der wiederholten Fälle von Bienenvergiftungen ein
sofortiges Verbot der Verwendung von Neonicotinoiden, vor allem zur
Maisbeizung.

Fruchtfolge statt Chemiekeule
"Es gibt eine einfache und absolut wirksame Alternative zum Einsatz
von bienengefährlichen Ackergiften: die altbewährte
Fruchtfolgewirtschaft. Schädlinge wie der Maiswurzelbohrer werden
erst durch Monokulturen zum Problem. Das Unterbrechen des monotonen
Maisanbaus durch eine Fruchtfolge hindert den Maiswurzelbohrer in
seiner Entwicklung, und löst das Problem auf natürliche Weise", so
Werner Müller.

Rückfragehinweis:
GLOBAL 2000 Presse: Jens Karg, Tel.: 0699/14 2000 20, Simonne Baur, Tel.: 0699/14 2000 23, E-Mail: presse@global2000.at

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