• 21.04.2010, 10:43:06
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Smolik/Grüne Wien/Ministerin Bures handelt gegen Behindertengleichstellungsgesetz

Geplanter Ankauf von 200 Desiro ML Triebzügen für Wiener S-Bahn muss gestoppt werden

Wien (OTS) - Wie einem Artikel in der Zeitung Kurier vom
19.4.2010 zu entnehmen ist, plant die ÖBB Triebzüge der Serie Desiro
ML für die Wiener Schnellbahn anzukaufen. Diese Züge sind durch ihre
Einstiegshöhe, die den Bahnsteighöhen in Deutschland mit 80 cm
entsprechen, in Österreich und somit in Wien nicht barrierefrei zu
benützen. Die Bahnsteighöhen in Österreich betragen 38 und 55 cm, der
Höhenunterschied ist für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen
sind, nicht barrierefrei zu überwinden. Dies widerspricht ganz klar
den Bestimmungen des Bundesbehindertengleichstellungsgesetz und
stellt somit eine Diskriminierung von Menschen mit Behinderung dar.

"Es kann doch nicht sein, dass im Jahr 2010 immer noch Wagenmaterial
angekauft wird, dass eindeutig nicht barrierefrei ist und Menschen im
Rollstuhl von der Benutzung des öffentlichen Personenverkehrs
abhält", kommentiert die Behindertensprecherin der Grünen Wien,
Claudia Smolik das geplante Vorhaben der ÖBB und von Ministerin
Bures. Schon jetzt gibt es für Menschen, die auf einen Rollstuhl
angewiesen sind, Probleme mit Zügen der ÖBB, als Beispiel sei hier
nur der "Wiesel" genannt. Dieser ist zwar mit einer Rampe im letzten
Zugteil ausgestattet, das Ausklappen der Rampe durch das Zugpersonal
findet jedoch in den seltensten Fällen statt. "Immer wieder bekommen
wir Beschwerden von Menschen mit Behinderungen, die bei den ÖBB ihre
geplante Fahrt mit einem Wiesel angekündigt haben, um
sicherzustellen, dass diese Rampe auch in der jeweiligen Station
ausgeklappt wird, aber es wird dann einfach trotzdem nicht gemacht.
Die Betroffenen stehen dann am Bahnsteig und können ihre Reise nicht
antreten", kritisiert Smolik. "Es kann nicht im Sinne der Stadt Wien
sein, dass Schnellbahnzüge gekauft werden, die nicht barrierefrei
sind. "Ich fordere Ministerin Bures auf, diesen Ankauf zu stoppen und
endlich dafür zu sorgen, dass die ÖBB im Sinne des
Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes handelt", so Smolik
abschließend.

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