- 15.04.2010, 12:05:43
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GLOBAL 2000: Brasilianisches Gericht stoppt den Bau von Belo Monte!
Erster Erfolg der Umweltschützer gegen geplantes Mega-Kraftwerk
Wien (OTS) - Wegen der Gefahr von irreparablen Schäden hat gestern
Richter Antonio Carlos Alemeida Campelo vom Bundesgericht in Altamira
die umweltrechtliche Vorlizenz für den in Amazonien geplanten
Staudamm Belo Monte außer Kraft gesetzt. "Die vom Gericht bemängelte
ungenügende Überprüfung der Umweltauswirkungen des weltweit
drittgrößten Wasserkraft-Projektes, wird den Bau zumindest
verzögern", gibt sich Birgit Zimmerle, Regenwaldexpertin der
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 optimistisch. Gleichzeitig wurde
die für den 20. April 2010 geplante Versteigerung an interessierte
Firmen gestoppt. Bei Zuwiderhandlung sind für die Umweltbehörde IBAMA
und die Nationale Energieagentur ANEEL eine Million Reais Strafe
(rund 420.000 Euro) fällig, die gegebenenfalls den betroffenen
Indigenen zur Verfügung gestellt werden sollen. Laut dem
brasilianischem Gericht ist eindeutig bewiesen, dass der Staudamm auf
dem Gebiet von indigenen Völkern gebaut werden soll und diese davon
direkt betroffenen sein werden.
Den Zeitgewinn wollen die UmweltschützerInnen nutzen, um der
österreichischen Andritz AG klar zu machen, dass sie sich an diesem
Projekt nicht beteiligen darf. "Jeder Euro eines potenziellen Gewinns
der Andritz AG durch dieses Projekt würde mit einem Stück Regenwald
erkauft. Wir werden die Beteiligung einer österreichischen Firma an
solchen Machenschaften nicht einfach hinnehmen", so Zimmerle.
Der Belo Monte Staudamm am Xingú-Fluss im Herzen des Amazonasgebietes
wurde nach jahrelangen kontroversen Diskussionen im Januar 2010 von
der brasilianischen Regierung zum Bau freigegeben. Seitdem verschärft
sich der Widerstand der betroffenen Kayapó und anderer indigener
Völker, sowie von Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen.
Ende März protestierte GLOBAL 2000 auf der Aktionärsversammlung der
Firma Andritz gegen eine österreichische Beteiligung an dem
Staudamm-Projekt. "Die Entscheidung des Bundesgerichtes in Altamira
belegt, dass unsere Bedenken gegen das Staudammprojekt richtig sind
und der Bau gegen geltendes brasilianisches Recht verstoßen würde.
Diese Entscheidung wird hoffentlich auch Andritz zum Umdenken
bewegen'", so Birgit Zimmerle.
Rückfragehinweis:
GLOBAL 2000 Presse: Jens Karg, Tel.: 0699/14 2000 20, Simonne Baur, Tel.: 0699/14 2000 23, E-Mail: presse@global2000.at
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