• 09.03.2010, 16:35:54
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Missbrauch: Vatikanlob für Krisenmanagement in Österreich

P. Lombardi: Bischofskonferenzen und Ordensleitungen reagierten in Deutschland und Österreich unverzüglich und entschlossen

Vatikanstadt, 09.03.10 (KAP) Vatikansprecher P. Federico Lombardi
sieht die Bewältigung der Missbrauchskrise durch die Kirche auf
einem guten Weg. Die Bischofskonferenzen und Ordensleitungen in
Österreich wie auch in Deutschland hätten unverzüglich und
entschlossen auf das Problem reagiert, sagte Lombardi am Dienstag in
Radio Vatikan. Die Anschuldigungen sexuellen Missbrauchs allein auf
die Kirche zu konzentrieren, verfälsche jedoch die Perspektive,
betonte der Jesuit.

Die kirchlichen Einrichtungen hätten Willen zur Transparenz gezeigt
und durch ihre Aufforderung an die Opfer, sich zu melden, die
Aufdeckung des Umfangs der Missbrauchsfälle beschleunigt. Das
Krisenmanagement sei richtig gestartet, indem es die Anerkennung des
Vorgefallenen und die Sorge für die Opfer an den Anfang gestellt
habe.

Ausdrücklich stellte Lombardi sich hinter die Initiative eines
Runden Tischs, wie er von der deutschen Familienministerin
vorgeschlagen worden sei. "Die Kirche ist natürlich bereit, daran
teilzunehmen und sich zu engagieren", so der Vatikansprecher.
Möglicherweise könne die "schmerzvolle Erfahrung" der Kirche auch
"ein nützlicher Beitrag für andere sein". Bundeskanzlerin Angela
Merkel habe das ernste und konstruktive Bemühen der Kirche anerkannt.

Das Kirchenrecht betrachte das Verbrechen des sexuellen Missbrauchs
Minderjähriger als "eines der schwersten von allen". Die Kirche sei
sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, müsse aber auch
für eine kirchenrechtliche Klärung in ihrem Binnenbereich Sorge
tragen. Lombardi verwies dabei auf das Papst-Dekret "De delictis
gravioribus" (Über schwerwiegende Vergehen) von 2001. Dieses
Dokument werde unzutreffenderweise als Grund für eine "Kultur des
Schweigens" in der Kirche genannt. "Wer es kennt und versteht, um
was es sich dreht, weiß, dass es ein entschiedenes Signal war, um
den Bischöfen die Schwere des Problems ins Bewusstsein zu rufen und
konkrete Impulse zu Leitlinien für den Umgang damit zu geben", so
der Vatikansprecher.

(ende) rme/

nnnn

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