- 25.02.2010, 13:09:51
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Grüne Wien/Schreuder: Unentschuldbare homophobe Entgleisung eines Nationalratspräsidenten
Auf Website von Martin Graf wird gegen Lesben und Schwule gewettert
Wien (OTS) - Im Newsletter und auf der Website des Dritten
Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ), "www.unzensuriert.at",
wird wieder gegen Lesben und Schwule gewettert. In einem Blogbeitrag
wird höhnisch auf das "Pride House" eingegangen. Das Haus wurde für
lesbische und schwule SportlerInnen sowie BesucherInnen der
Olympischen Winterspiele in Vancouver als Beitrag gegen Homophobie im
Sport und für mehr Akzeptanz eingerichtet. Im Grafschen Beitrag wird
den "Antidiskriminierungs-Propagandisten" - damit meint er
lesbisch-schwule Verbände - vorgeworfen, sich in eine
"Parallelgesellschaft" zu begeben. Weiter: "Das permanent gebrüllte
Kampfwort 'Diskriminierung' ergibt so nur noch von den Homos
ausgehend einen Sinn."
Für Gemeinderat Marco Schreuder, Sprecher der Grünen Andersrum,
stellt der Beitrag eine unentschuldbare homophobe Entgleisung dar:
"Martin Graf ist Eigentümer von "www.unzensuriert.at" und bewirbt den
Beitrag in seinem Newsletter. Graf negiert somit nicht nur das
Problem Homophobie in der Gesellschaft, sondern erklärt Lesben und
Schwule selbst zum Problem der Gesellschaft. Dieser
Täter-Opfer-Umkehr ist abscheulich, gemeingefährlich und stellt alle
Bemühungen der letzten Jahrzehnte, für ein respektvolles Miteinander
und für mehr Aufklärung zu sorgen, in Frage."
Namentlich greift "www.unzensuriert.at" vor allem den
österreichischen Verein "agpro - Austrian Gay Professionals" an,
einem Verein schwuler Unternehmer, Führungskräfte und Freiberufler,
an. Schreuder: "Gerade agpro hat viel zu einem gesellschaftspolitisch
offenerem Klima in der Wirtschaft beigetragen, hat Preise für
Unternehmen initiiert und bietet konkrete Angebote für Diversity
Management an."
Schreuder fordert Martin Grafs Rücktritt: "Die Funktion des
Nationalratspräsidenten ist mit diesen Äußerungen unvereinbar. Martin
Graf muss sofort zurücktreten. Ich fordere auch SPÖ und ÖVP auf,
nicht mehr tatenlos zuzusehen, wie ausgrenzendes und
menschenverachtendes Gedankengut im Nationalrat beim höchsten
Repräsentanten salonfähig wird. Die Regierungs-parteien sollen die
Grünen endlich unterstützen und eine Abwahl von Martin Graf
ermöglichen", so Marco Schreuder abschließend.
Rückfragehinweis:
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