- 25.02.2010, 12:13:14
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Mehr Geld, mehr Ökostrom, weniger CO2
Wirtschaftsminister Mitterlehner und LH-Stellvertreter Steindl: Neue Impulse für die erneuerbare Energieproduktion im Burgenland
Wien (OTS/BMWFJ) - Die neuen Einspeisetarife sind ein klares
Bekenntnis zu erneuerbaren und umweltfreundlichen Energieformen. Vor
allem für das Burgenland haben sie äußerst positive Auswirkungen.
"Wir haben die Einspeistarife für Strom aus Windenergie um 29 Prozent
auf 9,7 Cent pro Kilowattstunde erhöht, um in den dafür am besten
geeigneten Gebieten wie dem Burgenland den Bau neuer Anlagen zu
beschleunigen", sagt Wirtschafts- und Energieminister Reinhold
Mitterlehner. "Bezogen auf die verlängerte Laufzeit der garantierten
Tarife auf 13 Jahre ist das sogar eine Steigerung von 49 Prozent."
Damit sind die Tarife in Österreich jetzt auch höher als für Anlagen
auf dem deutschen Festland, wo für nur fünf Jahre 9,2 Cent pro
Kilowattstunde bezahlt werden.
Auch Landeshauptmann-Stv. Franz Steindl betont die Vorteile der
neuen Tarife: "Windkraft hat großes Potential und im Burgenland ist
auch genügend Windpotential vorhanden. Es ist daher sinnvoll und
richtig, dass der Einspeistarif von bisher 7,53 Cent pro
Kilowattstunde auf 9,7 Cent erhöht wurde. Wir können jetzt den Ausbau
der Windenergie im Burgenland weiter vorantreiben und unserem Ziel,
bis 2013 stromunabhängig zu werden, näher kommen. Für die
Ökostrom-Erzeuger bedeutet die neue Tarifierung wiederum Planungs-
und Investitionssicherheit."
Klimaschutz, Verknappung fossiler Rohstoffe, erneuerbare Energien -
das sind nur einige Schlagworte der öffentlichen Diskussion.
"Tatsache ist, dass wir an einem Wendepunkt im Energiesystem stehen.
Neue Strategien und Maßnahmen für eine nachhaltige Versorgung sind
daher gefragt", so Mitterlehner.
Dank der neuen Einspeistarife können nun die Potentiale mobilisiert
werden, die Österreich auch für die Erreichung des EU-Ziels von 34
Prozent Energie aus erneuerbaren Quellen (Wind, Wasser, Solarenergie
und Biomasse) bis 2020 braucht. Ziel ist, wirtschaftlich sinnvolle
Projekte und Standorte effizient zu fördern.
Windkraft hat großes Potential
Laut Statistik der European Wind Energy Association sind 39
Prozent der im Vorjahr errichteten Kraftwerke in Europa
Windkraftanlagen. Die Windkraft hat damit alle anderen Technologien
in Europa übertroffen. In Österreich gab es Ende 2009 206
Windkraftanlagen mit mehr als 600 Windrädern und einer Gesamtleistung
von 1050 MW. Diese Anlagen erzeugen 3 Prozent des österreichischen
Stromverbrauchs. Von allen Technologien der erneuerbaren Energien
weist die Windkraft das beste Kosten/Nutzenverhältnis auf und steht
bereits knapp vor der Marktreife.
Derzeit sind im Burgenland 206 Windräder in Betrieb. "Durch die
neue Tarifverordnung kommt in den Ausbau von Windkraftanlagen neuer
Schwung", sagt Steindl. Die Austria Wind Power plant bereits den
weiteren Ausbau. Bis 2013 ist die Errichtung von Windparks mit einer
zusätzlichen Leistung von bis zu 270 MW geplant. Weiteres
Ausbaupotential ist jedenfalls gegeben (Parndorfer Platte, Bezirk
Eisenstadt, Mattersburg, Oberpullendorf) - wir könnten so zu einer
weiteren Leistungssteigerung kommen.
Eckdaten
- Der Stromverbrauch ist im Burgenland in den letzten 10 Jahren um
mehr als 40 Prozent (Österreich: rund 26 Prozent) gestiegen und liegt
bei rund 1.600 GWh.
- Vom Stromverbrauch entfallen rund 60 Prozent auf private Haushalte
und ca. 40 Prozent auf Unternehmen.
- Im Burgenland werden rund 1.000 GWh Strom erzeugt, davon knapp 70
Prozent aus Wind und mehr als 20 Prozent aus Biomasse/Biogas. Der
Rest sind KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen) und
Kleinkraftwerke.
- Windkraft: Wir haben derzeit 206 Windräder mit einer Leistung von
rund 370 MW. Damit liegen wir an zweiter Stelle hinter
Niederösterreich.
- Von großer Bedeutung ist im Burgenland auch die Nutzung von
Biomasse. Hier haben wir 1989 begonnen, wobei es anfangs nur um die
Erzeugung von Wärme ging. In weiterer Folge hat Güssing mit dem
Europäischen Zentrum für Erneuerbare Energie hier die Vorreiterrolle
übernommen. Neben der Wärme werden Strom, synthetisches Erdgas und
daraus Treibstoff erzeugt. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden
in Güssing auch umgesetzt. So wurden in Güssing in den letzten Jahren
mehr als 1.000 Arbeitsplätze geschaffen. Zudem bleibt die
Wertschöpfung bei der Erzeugung von Ökostrom im eigenen Land.
Auch die Effekte auf den Arbeitsmarkt und den Export sind
beachtlich. "Die österreichische Windkraftzulieferindustrie hat ein
Exportvolumen von über 350 Mio. Euro pro Jahr", sagt Mitterlehner.
8.000 Privatpersonen sind an den österreichischen Windkraftanlagen
durch die so genannte Bürgerbeteiligung finanziell beteiligt. Und
2500 Jobs wurden durch die Windenergie in Österreich geschaffen.
"Der Vorteil von Windkraft liegt auf der Hand, Windkraft macht
unabhängig von Energieimporten, ist nachhaltig und umweltfreundlich",
so Steindl. Mit einem Windrad kann man so viel CO2 einsparen, als
wenn 1.500 Österreicher für ein Jahr komplett auf ihr Auto verzichten
würden. Der Windstrom hilft in Europa mehr als 120 Mio. Tonnen CO2
jährlich zu vermeiden. Das hat dieselbe Wirkung, als wenn alle
Deutschen und Österreicher komplett auf ihr Auto verzichten würden.
"Die neuen Einspeistarife bringen neue Impulse für den Ausbau
erneuerbarer Energien im Burgenland. Auch eine weitere Dynamisierung
in der heimischen Umwelttechnik und auf dem Arbeitsmarkt - Stichwort
Green Jobs - ist zu erwarten", so Steindl abschließend.
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend Sprecherin des Ministers: Mag. Waltraud Kaserer, Tel. Büro: (01) 711 00-5108 Tel. mobil: +43 664 813 18 34 Presseabteilung: mailto: presseabteilung@bmwfj.gv.at Internet: http://www.bmwfj.gv.at Kurt Safrata Pressesprecher LH-Stv. Franz Steindl kurt.safrata@bgld.gv.at +43 664 22 43 885
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/48
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