- 05.02.2010, 11:59:29
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Swoboda: Europa ist nicht Gehilfe der USA - Amerikaner müssen bei Swift auf EU-Parlament zugehen
USA läuft Gefahr, gewonnenes Vertrauen durch Wahl Obamas wieder zu verspielen
Wien (OTS/SK) - "Europa ist nicht der Gehilfe der USA. Die
 Amerikaner müssen endlich Europa auf gleicher Augenhöhe begegnen und
 zwar auch dem EU-Parlament, das durch den Vertrag von Lissabon
 gestärkt wurde", betont der Vizepräsident der S&D-Fraktion, Hannes
 Swoboda, am Freitag. Einerseits gebe es die Weigerung von Präsident
 Obama, am EU-USA-Gipfel teilzunehmen, und andererseits werde Druck
 auf die EU-Abgeordneten ausgeübt, damit sie dem Swift-Abkommen
 zustimmen. Dies zeuge von einer wenig kohärenten Europapolitik. "Das
 EU-Parlament ist durchaus bereit, auf die Wünsche der Amerikaner nach
 einer effizienteren Strategie in der Terrorismusbekämpfung
 einzugehen, aber die Datenschutzrechte unserer Bürgerinnen und Bürger
 müssen gewahrt bleiben", unterstreicht Swoboda, der darauf verweist,
 dass es dabei nicht um eine "Justament-Haltung der EU-Parlamentarier"
 gehe, sondern um einen grundsätzlichen Rechtsstandpunkt. "Jetzt
 warten wir auf eine Bewegung der Amerikaner. Sie müssen unter Beweis
 stellen, dass sie diesen Grundsätzen gegenüber Respekt zeigen",
 bemerkt der SPÖ-Politiker. ****
Derzeit werde gerüchteweise verlautet, die USA verlieren die Geduld
 mit den uneinigen Europäern. "Wir Europäer hätten schon lange die
 Geduld mit den USA verlieren müssen", bemerkt Swoboda. Denn in der
 Klimapolitik bringe man in den USA nichts voran, bei der Regulierung
 der Finanzmärkte werde nicht auf die Koordinierung mit Europa
 geachtet und in Afghanistan versuchen die USA, viele Jahre nach
 Beginn der militärischen Intervention, nun den Kurs zu ändern und
 dies ohne Aussicht auf Erfolg. Des Weiteren gebe es in der
 Terrorismuspolitik ein eklatantes Versagen der US-Sicherheits- und
 Geheimdienste. Ebenso sei die von den USA von Europa geforderte
 gemeinsame Telefonnummer in vielen Fragen auch in den USA nicht zu
 finden. "Sollen wir in der Klimapolitik Präsident Obama oder den
 Senat anrufen?", fragt Swoboda.
"Die USA laufen Gefahr, das durch die Wahl Obamas gewonnene Vertrauen
 der Europäer wieder zu verlieren", bemerkt der EU-Abgeordnete. "Ein
 erster Schritt, um diesen Trend zu korrigieren, können die USA im
 Zusammenhang mit Swift unternehmen. Das EU-Parlament wartet auf eine
 klare Erklärung der USA, dass sie bei der Ausverhandlung des
 endgültigen Vertrages auf die wesentlichen Bedenken und Anliegen des
 EU-Parlaments eingehen werden. Nur so ist das Interimsabkommen
 vielleicht noch zu retten", betont Swoboda abschließend. (Schluss)
 as/mp
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