- 05.01.2010, 10:27:12
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Eberau-Polemik unvereinbar mit der Asyltradition Österreichs
UNHCR ruft zu mehr Sachlichkeit auf
Wien (OTS/UNHCR) - Das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR hat
die politisch Verantwortlichen in Österreich dazu aufgerufen, in der
Diskussion um die Eröffnung einer Erstaufnahmeeinrichtung für
Asylwerber in Eberau zu mehr Sachlichkeit zurückzukehren.
Die öffentliche Polemik der letzten Tage sei "unvereinbar" mit der
Asyltradition Österreichs, erklärte heute der UNHCR-Vertreter für
Österreich und Deutschland, Dr. Michael Lindenbauer. Die politische
Auseinandersetzung werde auf dem Rücken von Menschen ausgetragen, die
aus Furcht vor Verfolgung Zuflucht suchen.
"Asylsuchende sind in den allermeisten Fällen Opfer und keine
Täter", betonte Lindenbauer. Das "Schwarze Peter Spiel" müsse endlich
beendet werden. Die politischen Funktionsträger in Österreich seien
stattdessen aufgefordert, sich in verantwortlicher Weise des Themas
und der damit verbundenen wichtigen Aufgaben zu stellen.
Lindenbauer verwies darauf, dass eine Wurzel der öffentlichen
Aufregung in der ungerechtfertigten Verknüpfung der Themen
'Kriminalität' und 'Asyl' liege. Dies untergrabe jeglichen Versuch,
im gesamtgesellschaftlichen Konsens die angemessene Aufnahme und die
erfolgreiche Integration schutzbedürftiger Menschen in Österreich
voranzubringen. Dies habe sowohl für die Betroffenen als auch für das
Land sehr negative Auswirkungen. "Es muss alles getan werden, um den
Menschen ihre Ängste zu nehmen, nicht diese auch noch schüren".
Rückfragehinweis:
Gabrielle Sabourin, Tel.: (+43/1) 260 60-4048, mailto:ausvi@unhcr.org
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/5974
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