• 02.01.2010, 10:17:15
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  • OTS0016 OTW0016

Innenministerium: Zahl der Verkehrstoten sinkt im Jahr 2009 weiter um 7 %

630 Verkehrstote im Jahr 2009 - Zahl ist seit dem Jahr 2000 bereits zum 10. Mal in Folge rückläufig

Wien (OTS) - Das Bundesministerium für Inneres gibt bekannt, dass
im Jahr 2009 neuerlich ein Rückgang um 7,2 % gegenüber dem Vorjahr
und somit erneut die niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit dem Beginn
der Aufzeichnungen im Jahre 1950 verzeichnet werden konnte. Im Jahr
2009 sind im österreichischen Straßenverkehr bei 573 tödlichen
Unfällen insgesamt 630 Personen getötet worden.

Dieses vorläufige Ergebnis bedeutet gegenüber dem Jahr 2008 mit
679 Verkehrstoten einen Rückgang von 49 tödlich verunglückten
Menschen, bei längerfristiger Betrachtung der Unfallentwicklung ist
die Zahl der Verkehrstoten in Österreich im Jahresvergleich damit
seit dem Jahr 2000 bereits zum 10. Mal in Folge gesunken. Da aber
jeder schwere Verkehrsunfall mit viel Leid für die Opfer und deren
Angehörigen verbunden ist, ist größtmögliche Verkehrssicherheit ein
ganz wichtiges Anliegen für die Polizei und das BMI. Neben der
zielgerichteten Überwachung und Kontrolle ist auch die Prävention und
Bewusstseinsbildung eine wesentliche Aufgabe zur Verhinderung von
Unfällen im Vorfeld.

Geringste Zahl von Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen

Insgesamt betrachtet ist dies die bisher absolut geringste Zahl
von Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im BM.I vor 59
Jahren (1950). Gegenüber 1972, dem bisher schwärzesten Jahr in der
Unfallstatistik (2948 Tote) sind dies weniger als ein Viertel der
Todesopfer von damals, obwohl sich der Fahrzeugbestand seither mehr
als verdoppelt hat. Noch vor 10 Jahren, im Jahr 1999, gab es in
Österreich mehr als 1000 Tote (1079) im Straßenverkehr. Der Rückgang
seit damals beträgt 41,6 %. Das Zwischenziel für das im Jahr 2001
beschlossenen österreichischen Verkehrssicherheitsprogramms 2002 -
2010 (Ausgangsbasis 1006 Getötete; - 50 % bis 2010) zeigt derzeit ein
Minus von 37,5 %.

Bei den Gesamtunfällen mit Personenschaden und den dabei
Verletzten gab es bis Ende Oktober 2009 (aktuellere Daten sind noch
nicht verfügbar) ebenfalls Rückgänge um 3,4 % bzw. 2,7 %.

Bundesländerstatistik

Burgenland 24 Verkehrstote (2008: 29), Kärnten 40 (56),
Niederösterreich 188 (174), Oberösterreich 122 (139), Salzburg 62
(47), Steiermark 90 (109), Tirol 44 (71), Vorarlberg 29 (27) und Wien
31 (27).

Zunahmen gab es dabei vor allem in Salzburg (+15 Tote) und
Niederösterreich (+14) sowie in Wien (+4) und Vorarlberg (+2). Dazu
ist anzumerken, dass die Bundesländer Salzburg, Niederösterreich und
Wien im Jahr 2008 historische Tiefststände registrierten. Die
Bundesländer Kärnten, Oberösterreich, Steiermark und Tirol erreichten
im abgelaufenen Jahr die bisher geringste Zahl an Verkehrstoten seit
40 Jahren.

Verkehrsbeteiligung

Bei den tödlichen Verkehrsunfällen im Jahr 2009 verloren 328
PKW-Insassen, 21 Lkw-Insassen (davon 13 in einem Klein-LKW), 88
Motorrad-Fahrer, 2 Autobus-Insassen, 28 Moped-Fahrer, 39 Radfahrer,
103 Fußgänger, 11 Traktor-Lenker/Mitfahrer, 5
Microcar-Lenker/Mitfahrer und 5 sonstige Beteiligte ihr Leben.
Zurückgegangen gegenüber dem Vorjahr sind die getöteten Pkw- und
Lkw-Insassen, die Radfahrer und die getöteten Motorradfahrer (seit
1992 bewegt sich diese Zahl zwischen 84 und 112). Nahezu unverändert
blieb die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger. Etwa zwei Drittel
der getöteten Fußgänger waren über 60 Jahre alt.
Angestiegen gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der der getöteten
Mopedfahrer, der Traktor-Fahrer und der tödlich verletzten
Microcar-Insassen.

Hauptunfallsursachen

Als vermutliche Hauptunfallsursachen dieser tödlichen
Verkehrsunfälle mussten nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (32,3
%), Vorrangverletzung (15,7 %), Unachtsamkeit/Ablenkung (11,5 %),
Überholen (8,0 %), Fehlverhalten von Fußgängern (7,3 %), Übermüdung
(4,2 %) und Herz-/Kreislaufversagen/Krankheit (2,8 %) festgestellt
werden. Unfallkausale Alkoholisierung war bei 5,6 % der tödlichen
Unfälle gegeben (im Jahr 2008: 7,0 %).

Im abgelaufenen Jahr wurden gegenüber 2008 anteilsmäßig mehr
Unfälle durch nicht angepasste Geschwindigkeit, Vorrangverletzungen,
die mangelnde körperliche Verfassung der Fahrzeuglenker und durch das
Fehlverhalten von Fußgängern verursacht.

Die Zahl der getöteten Kinder unter 14 Jahren ist angestiegen: 15
Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren kamen im Straßenverkehr im Jahr
2009 ums Leben, die meisten davon (6) als Pkw-Insassen (alle 6 waren
mittels Kindersitz gesichert), als Fußgänger (4), als Radfahrer (3),
als Traktor-Mitfahrer (1) und mit einem Kinderdreirad (1).
Im Jahr 2008 verunglückten 12 und im Jahr 2007 13 Kinder tödlich. 3
tödliche Verkehrsunfälle ereigneten sich 2009 auf dem Schulweg.
Insgesamt betrachtet machen die Getöteten nach Altergruppen bei den
unter 30- jährigen (193 Verkehrstote) und den über 60-jährigen (185)
die größten Gruppen aus.

19 Fußgänger starben auf Schutzwegen, 15 bei Eisenbahnübergängen

19 Fußgänger kamen im Vorjahr im Bereich von Schutzwegen ums
Leben; 16 bei ungeregelten und 3 bei geregelten Schutzwegen, davon 2
als sogen. "Rotgeher" bei Lichtsignalanlagen.

7 Tote mussten im abgelaufenen Jahr in Straßentunneln beklagt
werden (Vorjahr 9), alle 7 im hochrangigen Straßennetz (Autobahnen
und Schnellstraßen).

15 tödlichen Unfälle ereigneten sich auf
Eisenbahnkreuzungsanlagen, im Vorjahr waren es 16. Neun der 15
Getöteten auf Bahnübergängen kamen bei Kollisionen mit Eisenbahnen
auf Gemeindestraßen oder Güterwegen ums Leben, weitere 5 auf
Landesstraßen. Sämtliche Eisenbahnunfälle ereigneten sich auf
unbeschrankten Kreuzungsanlagen, der überwiegende Anteil war mittels
Stopptafel gesichert (9), gefolgt von Signalanlagen mit Rotlicht (4)
und Andreaskreuzen (2).

Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kamen im Vorjahr 2
Menschen ums Leben (2008 ebenfalls 2).

Straßenarten

65 Verkehrstote mussten auf Autobahnen und 11 auf Schnellstraßen
verzeichnet werden, diese Zahlen bedeuten einen Rückgang gegenüber
dem Vorjahr (Autobahn: 75; Schnellstraße: 6) und machen einen Anteil
von etwa 12 % an allen Verkehrstoten aus. Der Großteil der tödlichen
Unfälle ereignet sich auf Bundesstraßen (265 Getötete), Landesstraßen
(164) und Gemeindestraßen (98). Weiters: Güterwege (14), Forststraßen
(4) und sonstige Verkehrsflächen (9).
In Baustellenabschnitten auf öffentlichen Straßen ereigneten sich im
Vorjahr 8 tödliche Verkehrsunfälle (2008: 10), davon 2 auf Autobahnen
und Schnellstraßen.

Bei 14 Unfallereignissen (davon 12 auf Autobahnen) kam es zu
Folgeunfällen durch Auffahren von nachkommenden Fahrzeuglenkern nach
vorangegangenen Pannen oder Vorausunfällen auf der Fahrbahn, welche
letztendlich für 16 Menschen tödlich verliefen. 3 Menschen starben
dabei auf dem Pannenstreifen. (2008: 14 Unfälle/15 Tote bei
Vorausunfällen, davon 6 auf Pannenstreifen).

4 tödliche Unfälle wurden von 17-jährigen Pkw-Lenkern mit
vorgezogener Lenkberechtigung (L 17) verursacht. 5 Getötete waren
15-jährige Moped-Lenker mit Moped15-Ausweis.

217 tödliche Unfälle oder knapp 38 % aller Unfälle sind
Alleinunfälle, das heißt es ist nur ein einziges Fahrzeug am Unfall
beteiligt. 71 tödlich verletzte Fahrzeuginsassen waren nicht
angegurtet.

12 Verursacher von tödlichen Verkehrsunfällen begingen
Fahrerflucht, 6 Fahrzeuglenker waren nicht im Besitz einer gültigen
Lenkberechtigung. 3 getötete Moped-/Motorradlenker verunglückten ohne
Sturzhelm. Bei 12 tödlichen Verkehrsunfällen kam es zu
Fahrzeugbränden. 101 der 630 Verkehrstoten waren ausländische
Staatsangehörige, das sind 16 %.

Rückfragehinweis:

Bundesministerium für Inneres  
   Pressesprecher 
   Oberst Mag. Rudolf Gollia
   Tel.: +43-(0)1-53126-2490
   Mobil: +43-(0)664-1833938
   mailto:rudolf.gollia@bmi.gv.at
   
   Bundesministerium für Inneres  
   Referat für Verkehrsdienst/Unfallstatistik
   Otmar Bruckner
   Tel.: +43-(0)1-53126-3809
   Mobil: +43-(0)664-8117132
   mailto:otmar.bruckner@bmi.gv.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/54

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