- 20.12.2009, 10:00:17
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Ärzte warnen vor Ersatz der Pille durch leicht zugängliche "Pille danach"
Frei verkäufliches Präparat mit hoher Hormondosis auch für Jugendliche: Ärzte äußern medizinische Bedenken
Wien (OTS) - Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) bedauert die
 Freigabe der "Pille danach" durch das Gesundheitsministerium Ende
 vergangener Woche. Sollte das Präparat wirklich für alle Frauen ohne
 Altersbeschränkung freigegeben werden, könnten es auch jüngere
 Jugendliche erhalten. Sorgen bereitet den Ärztinnen und Ärzten, dass
 dabei keine Kontrolle der Anwendung und des medizinischen Verlaufs
 gegeben ist, da es sich um ein frei verkäufliches OTC-Präparat
 handelt. Die "Pille danach" enthalte jedoch eine mehrfach höhere
 Hormondosis als die herkömmliche Pille. Die Verantwortung der
 Anwendung liegt ausschließlich bei der Käuferin.
Ingesamt sei zu hinterfragen, ob das Präparat, in Anbetracht seiner
 niedrigschwelligen Erreichbarkeit nun die herkömmliche Pille ablöse.
 Experten des Medikamentenreferats der ÖÄK warnen jedenfalls
 eindringlich, das Nebenwirkungsrisiko nicht zu unterschätzen. Die
 Hormondosis der "Pille danach" sei weitaus höher als bei der
 herkömmlichen Pille.
Die ÖÄK macht ferner darauf aufmerksam, dass die Freigabe der "Pille
 danach" in der Woche zuvor nicht auf der Tagesordnung der
 Rezeptpflichtkommission stand, dem beratenden Gremium des
 Ministeriums zu Fragen der Rezeptfreigabe. Daher gab es dort keinen
 abschließenden positiven Beschluss zur Thematik. Der letzte Beschluss
 aus dem Gremium lautet, aus medizinischen Gründen eine Rezeptfreigabe
 abzulehnen. (bm)
Rückfragehinweis:
 Pressestelle der Österreichischen Ärztekammer
 Dipl.-Journ. Birgit Merz
 Tel.: (++43-1) 513 18 33 - 45
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