• 08.12.2009, 13:59:16
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Bayr: "Fossil of the Day"-Preis in Kopenhagen überaus peinlich

Österreichs Beharren auf Emissions-Schlupflöcher ist global schädlich

Wien (OTS/SK) - Als "überaus peinlich" bezeichnet Petra Bayr,
SPÖ-Bereichssprecherin für Umwelt und globale Entwicklung, die
Verleihung des Negativpreises "Fossil of the Day" an Österreich,
Finnland und Schweden aufgrund ihrer Blockadehaltung bei der
Berechnung von Wald als Treibhausgassenker am ersten Tag der
UN-Klimakonferenz in Kopenhagen. "Gerade als Klimaschlusslicht der EU
stünde es Österreich mehr als gut zu Gesicht, sich hier für eine
Regelung im Sinne des Klimaschutzes einzusetzen und nicht mit
mathematischen Spielereien Schlupflöcher in der Klimapolitik
auszudehnen zu wollen", fordert Bayr den zuständigen
Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich auf, hier die
rückschrittliche Blockade-Position Österreichs aufzugeben. ****

"Es geht nicht an, dass Österreich hier weltweite Verschlechterungen
des Vertrags zum Schutz der Regenwälder aufs Spiel setzt, nur um in
Österreich mehr Raum für die die Klimabilanz schönende Nutzung von
Biomasse zu erreichen", so die Umweltsprecherin. Da sich schon bei
den Vorverhandlungen zur Klimakonferenz in Barcelona Ende Oktober,
Anfang November 2009 diese kontraproduktive österreichische Position
abgezeichnet hat, hat Bayr bereits am 5. November zur
österreichischen Positionierung zu LULUCF (Land Use and Land Use
Change and Forestry) eine umfangreiche parlamentarische Anfrage
eingebracht, und erwartet sich eine Beantwortung vom Umweltminister
bereits jetzt, während der laufenden Klimaverhandlungen, und nicht
erst nach der ihm theoretisch zustehenden Frist von acht Wochen, also
Anfang Jänner nächsten Jahres.

"Es ist unverständlich, dass Österreich die sogenannte "projected
baseline"-Regel anwenden möchte, die sich von der Position der weit
überwiegenden Mehrzahl der EU-Länder negativ unterscheidet. Und das,
obwohl die IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) in ihren
"Guidelines for national Greenhouse Gas Inventories" explizit auf die
Gefahr der Doppelzählung von Biomasse hinweist!", ist Bayr über den
schädlichen österreichisch-schwedisch-finnischen Alleingang empört.
"Nur weil man sich selbst ein Schlupfloch für die eigene
Treibhausbilanz ausrechnet, eine solide weltweite Lösung aufs Spiel
zu setzen, die nach Schätzung der EU-Kommission bis zu neun Prozent
mehr CO2-Äquivalente in der Atmosphäre bedeuten könnte, halte ich für
schlichtweg verantwortungslos!" so Bayr abschließend. (Schluss) bj

Rückfragehinweis:
SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Löwelstraße 18, 1014 Wien
Tel.: 01/53427-275
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