- 05.11.2009, 20:39:21
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Wiesenthal Institut: Vorstandsvorsitzender Anton Pelinka sieht keine Zukunft mehr
Wien (OTS) - Entscheidende Wendung beim Wiener Wiesenthal Institut
für Holocaust-Studien (VWI): Vorstandsvorsitzender Univ.-Prof. Dr.
Anton Pelinka sieht keine Zukunft für das VWI mehr und legt mit 30.
November 2009 sein Amt endgültig nieder.
Am 20. Juli 2009 war der gesamte VWI-Vorstand aus Protest
zurückgetreten. Grund dafür waren unüberbrückbare Differenzen mit der
Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) hinsichtlich der Übergabe,
Zugänglichkeit und Nutzung ihres Archivs und der Unabhängigkeit des
VWI. Die Hoffnung, dass der in monatelangen Bemühungen ausverhandelte
Vertrag in der Praxis weniger forschungsfeindlich ausgelegt werden
wird, als er formuliert ist, war auf das Vertrauen in den guten
Willen beider Seiten gegründet. Dieses Vertrauen hat in der heutigen
VWI-Generalversammlung seine letzte Grundlage verloren.
Dabei fand Anton Pelinka für seinen Vorschlag eines neuen
VWI-Vorstands, der auch in Zukunft die Unabhängigkeit des VWI
garantieren sollte, keine Mehrheit. Pelinka: "Ich bin überzeugt, dass
für ein Forschungsinstitut in der geplanten Größenordnung eine an
internationalen Standards orientierte, breite, inter- und
transdisziplinäre Basis unabdingbar ist. Dies sollte der von mir
vorgeschlagene Vorstand leisten. Das von Bund und Stadt geförderte
VWI-Konzept halte ich in der gegebenen Situation nicht für
realisierbar."
Ebenso verlassen das VWI Dr. habil. Lutz Musner (stv. Direktor des
IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften) sowie der
bisherige IKG-Vertreter im VWI und stv. VWI-Vorstandsvorsitzende HR
Dr. Avshalom Hodik, jahrzehntelang Generalsekretär der IKG und einer
der geistigen Väter des VWI. Auch Rosa-Maria Austraat, administrative
Leiterin des Simon Wiesenthal Archivs und langjährige Mitarbeiterin
Simon Wiesenthals, der sie persönlich als seine Vertreterin im VWI
bestimmt hatte, wird dem VWI-Vorstand nicht mehr angehören.
Rückfragehinweis:
Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka
E-Mail: Anton.Pelinka@uibk.ac.at
Tel.: +43-1-713 16 40-0
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