• 04.11.2009, 09:20:20
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Kopftuch - Bundesgeschäftsführerin Rudas

Wien (OTS) - Im Namen der Islamischen Föderation in Wien möchten
wir unsere Empörung über die Aussagen von der
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas zum Ausdruck bringen.

Die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch hat in diesem
Jahr in einer Aussendung bekannt gegeben, dass ein Kopftuchverbot die
Menschenrechte verletzt und muslimische Frauen diskriminiert. Frau
Rudas scheint daran Gefallen zu finden. Sie sollte lieber mit
Muslimas reden und nicht über sie, wenn es im Rahmen von
Wahlkampfkampagnen opportum erscheint.

Im Abschnitt I, Artikel 9 der EMRK heißt es über die Grundrechte der
Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit:

(1) Jede Person hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und
Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion
oder Weltanschauung zu wechseln, und die Freiheit, seine Religion
oder Weltanschauung einzeln oder gemeinsam mit anderen öffentlich
oder privat durch Gottesdienst, Unterricht oder Praktizieren von
Bräuchen und Riten zu bekennen.

Der Islam hat in Österreich den Status einer Körperschaft des
öffentlichen Rechts zurückgehend auf das Islamgesetz aus dem Jahre
1912. In einem Erlass des Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Kultur aus dem Jahre 2004 heißt es sinngemäß, dass es
"außerkirchlichen Stellen" nicht zusteht, das Tragen von Kopftüchern
zu verbieten, da dies gesetzwidrig ist.

Die Freiheit eines Einzelnen, kann da aufhören, wo die Freiheit
des Nächsten gefährdet wird. Welche Freiheiten Dritter können
gefährdet werden, wenn sich eine Muslima für eine Kopfbedeckung
entscheidet?

Für die Aus- und Weiterbildung der Frau ist das Kopftuch kein
Hindernis, wohl aber ein Kopftuchverbot und ein Verbot in der
Modernen Aufklärung?? Nun stellt sich die Frage, ob ein Verbot die
Ungleichbehandlung löst???

Natürlich haben wir Verständnis für Rudas Aussagen, da man sich
der Islamfeindlichkeit und Islamophobie rechtspopulistischer Parteien
anpassen muss. Diese Vorbereitung für anstehende Wahlen zum
Gemeinderat und der Wirtschaftkammer, werden ÖsterreicherInnen mit
muslimischem Hintergrund bei der Stimmabgabe entsprechend honorieren.

Für bessere Erfolge in ihrer politischen Linie schlagen wir Frau
Rudas vor, sich der Problematik an den Universitäten und der Bildung
zu widmen.

Wir bedauern, dass sich die SPÖ, den Luxus leistet, eine
Bundesgeschäftsführerin zu beschäftigen, welche die Diskriminierung
von religiösen Gemeinschaften und die Einschränkung von Grundrechten
proagiert. Ein Gespräch mit muslimischen Damen, welche selbstbestimmt
die Kleidung ihrer Wahl tragen, könnte aufklärend wirken.

Rückfragehinweis:
Yakup Gecgel
Islamische Föderation in Wien
Rauchfangkehrergasse 36, 1150 Wien
Mobil: +43/660 687 16 80, www.ifwien.at

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