• 15.10.2009, 13:57:13
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Grüne Wien zu Videoüberwachung im Gemeindebau: Gute Nachbarschaft statt Überwachung

Ellensohn: "Hängt die SPÖ Kameras in alle Wohnzimmer der Stadt?"

Wien (OTS) - David Ellensohn, Stadtrat der Grünen, krisitiert die
Überwachungs-phantasien der Wiener SPÖ: "Die Überwachung der Wiener
und Wienerinnen im Gemeindebau nützt vor allem der
Überwachungs-industrie, die auch in Krisenzeiten Wachstumsraten von
weit über 20 Prozent verbuchen darf. Und das Schöne für die
Überwachungs-fetischisten: Die Überwachten zahlen ihre Überwachung
selbst. Dabei geht es heute nicht mehr um den einen Orwellschen "Big
Brother", sondern um viele "kleine Brüderlein", die im öffentlichen
Raum, in der unmittelbaren Wohnumgebung die Überwachung alltäglicher
Dinge wie Müll-Entsorgung übernehmen."

"Wer zahlt die Überwachung? Alle Wiener und Wienerinnen mit ihrem
Steuergeld oder die Bewohner und Bewohnerinnen im Gemeindebau?" fragt
Ellensohn Stadtrat Ludwig. Langzeitstudien aus England betreffend
Überwachung belegen, dass Kriminalität durch Videoüberwachung
langfristig nicht vermindert wird, sondern sich lediglich in nicht
überwachte Zonen verschiebt. Das nennen ExpertInnen den
Birmingham-Effekt. Es müsse untersucht werden, ob im unmittelbaren
Umfeld der überwachten Gemeindebauten die Delikte zugenommen haben.

Ellensohn: "Ich teile die Ansicht des Verfassungsexperten Heinz
Mayer, dass Überwachung sich am Ende negativ auf das
Selbstbewusstsein von Menschen auswirkt und damit das subjektive
Sicherheitsempfinden langfristig sogar sinkt. Statt gutes Geld den
Überwachungsfirmen in den Rachen zu werfen, muss an den richtigen
Stellen investiert werden: Die Wiederbelebung von Nachbarschaft ist
der Schlüssel zu einem sicheren Leben."

Überwachung aller Lebensräume wird oft mit dem Satz "Ich habe nichts
zu verbergen" gut geheißen. Wer das zu Ende denkt, darf sich nicht
wundern, wenn die Überwachung sich bald auf den privaten Bereich
ausdehnt. Die meisten Gewaltakte geschehen in den eigenen vier
Wänden, nicht auf der Straße. "Glaubt die Wiener SPÖ, dass Gewalt in
Familien am besten dadurch bekämpft wird, dass in jedem Wohn- und
Schlafzimmer dieses Landes eine Videokamera aufgehängt wird?"

"Es gab einen Staat, der seine Bürger und Bürgerinnen immer und
überall überwacht hat. Das war niemandem sympathisch. Die Wienerinnen
und Wiener sollen nicht die meist-überwachten Menschen in Europa
werden. BürgerInnen-Rechte ernst nehmen, heißt auch die BürgerInnen
vor ausufternder Überwachung zu schützen" schließt Ellensohn.

Rückfragehinweis:
Pressereferat, Tel.: (++43-1) 4000 - 81814, presse.wien@gruene.at

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