Wien (OTS) - Bei den ÖBB ist man betroffen über den Unfall.
Bereits gestern haben die ÖBB immer betont, dass die Unfallursache
nicht klar ist, und deshalb weder von menschlichen noch von
technischen Versagen gesprochen. Dies wurde immer betont. Sobald
bekannt wurde, dass den Lokführer keine Schuld trifft, hat man dies
der Öffentlichkeit mitgeteilt. Nun zeigt sich, dass der auslösende
Fehler bei vorherigen Bauarbeiten entstanden ist. Der Fehler ist
bekannt, Ersatzmaßnahmen um gleichartige Vorfälle zu verhindern
wurden bereits gestern angeordnet. Wie es zu diesem Fehler kommen
konnte ist derzeit Gegenstand der Erhebungen. Die ÖBB werden erst
dann Ergebnisse kommunizieren, wenn die Fakten endgültig geklärt sind
- und nicht mit Halbwahrheiten an die Öffentlichkeit gehen.
Ausdrücklich falsch sind zum Teil die Aussagen von FPÖ-Lausch. DI
Herwig Wiltberger, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG: "Wir haben den
heutigen Vormittag damit verbracht, die Privatssphäre des Lokführers
und der Familie zu schützen. Die ÖBB sind eine der sichersten Bahnen
Europas. Wir setzen bei Sicherheit alles ein, was möglich ist, sind
Vorreiter bei GSM-R und ETCS. Ich bin zutiefst betroffen darüber,
dass einige wenige mit unerlaubter Weitergabe von Halbwahrheiten den
Ruf der ÖBB als sicheren, zuverlässigen Mobilitätsdienstleister
zerstören wollen." Der Personenverkehr zwischen Meidling und Wien
Südbahnhof kann bereits morgen wieder aufgenommen werden, eine Tag
früher als geplant. "Unser Dank gilt hier der erstklassigen Leistung
der Teams vor Ort," so Wiltberger weiter.
Zur Unfallursache
Die Baustelle war korrekt abgesichert. Der entsprechende Fahrweg der
Schnellbahn ist durch ein Signal abgesichert. Die laufenden
Untersuchungen haben ergeben, dass dieses Signal in Freistellung war,
obwohl der Fahrweg nicht zur Gänze frei war. Ursache ist eine nach
Bauarbeiten falsch positionierte "Isolierstelle". Eine Isolierstelle
meldet dem Stellwerk die freie Befahrbarkeit des Fahrweges. Wie es zu
dieser "Fehlpositionierung" kommen konnte ist derzeit Gegenstand von
Erhebungen. Bereits gestern wurden Ersatzmaßnahmen angeordnet, sodass
auch in diesem Bereich die Sicherheit gewährleistet ist.
Fakten zur Aussendung von Herrn Lausch
Der nachfolgende Zug war durch ein "Halt" zeigendes Signal von der
Schnellbahn getrennt. Die technischen Sicherheitseinrichtungen haben
gewährleistet, dass nichts geschieht. Zudem haben sich alle
Beteiligten, alle ÖBB-Mitarbeiter, vorbildlich und korrekt verhalten.
Was den deutschen Standard anbelangt: Eine Schutzweiche hat eine
völlig andere Funktion und hätte diesen Unfall nicht verhindert.
Sicherheit der Einsatzkräfte
Die Fahrleitung war von dem Ereignis nicht betroffen. Es bestand
keinerlei Gefahr bei der Bergung der Verletzten. Ein Zug ist wie ein
Faraday?scher Käfig, wenn Reisende aus einem Zug außerhalb des
Bahnsteigs evakuiert werden müssen, muss die Fahrleitung nicht
abgeschaltet werden)
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern
österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und
Gütern. Mit rund 42.000 MitarbeiterInnen und Gesamterträgen von 5,8
Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des
Landes. Im Jahr 2008 wurden von den ÖBB 456 Mio. Fahrgäste und 98,5
Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft des
Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
Rückfragehinweis:
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