- 07.10.2009, 09:04:42
- /
- OTS0033 OTW0033
VIER PFOTEN: Igel sind streng geschützt und dürfen nur in Ausnahmefällen aufgenommen werden
Wien (OTS) - Der heimische Igel ist ab jetzt in Gärten und Wäldern
besonders aktiv. Die Tiere suchen Nahrung für den nötigen Winterspeck
und einen geeigneten Unterschlupf für den Winterschlaf. Gesunde,
kräftige Igel überleben den Winter in der freien Natur ohne Probleme.
Deshalb rät die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN, Igel nicht aus
falsch verstandener Fürsorge aufzunehmen. Der Igel ist ein streng
geschütztes Wildtier und gehört nur in menschliche Obhut, wenn er
krank, verletzt oder offensichtlich geschwächt ist.
Von Mitte November bis März begeben sich Igel in den Winterschlaf.
Dabei werden die Körperfunktionen auf ein Minimum herabgesetzt. Mit
Hilfe ihrer angefressenen Energiereserven können die Tiere bis zu
einem halben Jahr ohne Futter auskommen. Eine sehr gute
Überlebenschance haben Igel, die vor dem Winterschlaf 500 Gramm oder
mehr wiegen.
Schwache, verletzte, kranke oder elternlose Igel, die zum
Überleben Unterstützung brauchen, kann man häufig daran erkennen,
dass sie sich am Tage zeigen. Schwache Tiere müssen nicht aus ihrem
natürlichen Umfeld gerissen werden. "Erste Hilfe ist auch vor Ort
möglich. Wir empfehlen die Einrichtung einer Futterstelle in
geschützter Lage, außerdem sollten Laub-, Reisig- oder Komposthaufen
im Garten belassen werden. Sie bieten den Igeln Schutz vor Wind und
Wetter. "Zum Füttern eignet sich Trockenfutter für Frettchen aus dem
Fachhandel. Es ist sehr eiweißreich und wird von Igeln gerne
gefressen. Deshalb ist es eine ideale Nahrungsquelle auch für
schwache Igel und Jungtiere", sagt Martina Schnell, Referentin für
Heimtiere bei VIER PFOTEN.
Jeder, der in Absprache mit dem Tierarzt einen verletzten oder
schwachen Igel in seine Obhut nimmt, muss wissen, dass die Aufzucht
und Pflege von jungen Igeln viel Sachverstand erfordert und
zeitraubend ist. Deshalb rät VIER PFOTEN die Tiere besser in die
fachlichen Hände einer Igelpflegestation zu geben. Kleine Igel nehmen
fünf bis zehn Mahlzeiten täglich zu sich und brauchen einen genauen
Fütterungsrhythmus. Ist das Tier vor der Frostperiode wieder gesund,
sollte es sofort in die freie Natur entlassen werden. VIER PFOTEN
empfiehlt, vermeintlich verlassene Jungtiere zunächst genau zu
beobachten, ehe man die Kleinen in Obhut nimmt. Denn Muttertiere
lassen den Wurf auf der Suche nach Nahrung immer wieder für mehrere
Stunden allein. Die wenigsten Jungigel werden tatsächlich verlassen.
Rückfragehinweis:
Johanna Stadler-Wolffersgrün
Geschäftsführung
0664 122 1051
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | VPF