• 12.08.2009, 13:31:01
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Menasse zu den Schüssen von Krems: "Fekter ist Mantelmadonna der Alltagsfaschisten"

Wien (OTS) - Der Autor Robert Menasse äußert sich in einem
Interview für die morgen erscheinende NEWS-Ausgabe zu den
Todesschüssen der Polizisten von Krems und wendet sich dabei auch
gegen Innenministerin Fekter.
Menasse: "Was mich daran bestürzt, ist, dass jetzt in weiten Teilen
der Bevölkerung der Tod dieses Kindes Befriedigung ausgelöst hat.
Eine Bevölkerung, die Vierzehnjährige, die auf KZ-Überlebende
schießen, mit
lächelndem Verständnis als ,Lausbuben‘ bezeichnet, ist der Meinung,
dass ein Vierzehnjähriger, der einen Einbruch macht, abgeknallt
werden muss. Und im Grunde sagt das auch die Innenministerin. Das
heißt, wir haben in Österreich einen Zustand erreicht, in dem es
einmal, Gnade vor Recht‘, dann wieder ,Gnadenlosigkeit vor Recht‘
heißt - so oder so aber ist das die Aufhebung des Rechtszustands. In
einer wirklich aufgeklärten Gesellschaft wäre Frau Fekter
rücktrittsreif, sie wäre geächtet, nicht nur von Gegnern ihrer
Partei, sondern auch von einem Großteil ihrer eigenen Wählerschaft:
nämlich den bürgerlichen ÖVP-Wählern. Aber bei uns ist auch dies so
ein trübsinniger Widerspruch: Bürgertum und bürgerliches Recht (...)
Und deshalb kann die bürgerliche Innenministerin sicher sein, dass
ihr auch das gnadenlose Verständnis für das Abknallen von Kindern
Stimmen bringen wird. Sie ist heute die Mantelmadonna der
österreichischen Alltagsfaschisten."

Rückfragehinweis:
Sekretariat NEWS
Chefredaktion
Tel.: (01) 213 12 DW 1103

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