• 31.07.2009, 14:46:41
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Österreichische Auszeichnung für Anne Frank-Helferin Miep Gies

Den Haag (OTS) - Der österreichische Botschafter in den
Niederlanden, Dr. Wolfgang Paul, überreichte gestern Vormittag der
Niederländerin Miep Gies (100) eine hohe österreichische
Auszeichnung.

Die 1909 als Hermine Santrouschitz in Wien geborene Miep Gies, die
in aller Welt bekannte Helferin der acht im "Hinterhaus" an der
Prinsengracht in Amsterdam (Juli1942 - August 1944) Untergetauchten
und diejenige, die das Tagebuch der Anne Frank für die Nachwelt
hinüberrettete, erhielt das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die
Republik Österreich.

Frau Gies gehörte zu einer kleinen Gruppe von Widerstandsleuten,
die unter Gefahr des eigenen Lebens die Familie Frank und andere
Bewohner des Hinterhauses täglich mit Lebensmitteln und Sonstigem
versorgte. Es entwickelte sich eine besondere Beziehung zwischen Miep
(damals Anfang dreißig) und Anne Frank, für die Miep mehr als zwei
Jahre lang eine der wichtigsten Verbindungen zur Außenwelt
darstellte. Frau Gies ist die einzige noch lebende Helferin, die Anne
Frank persönlich gekannt hat.

Als die Gestapo die acht Hinterhausbewohner entdeckt hatte und sie
aus ihrem Versteck herausholte, wusste Miep Gies zusammen mit ihrer
Kollegin Bep Voskuil das Tagebuch samt vielen losen Notizblättern in
Sicherheit zu bringen. Miep verwahrte das Manuskript danach in ihrer
Schreibtischlade. Erst als feststand, dass Anne nie mehr zurückkehren
würde, hat Miep Gies es ungelesen Anne‘s Vater, Otto Frank, der als
einziges Familienmitglied die Konzentrationslager überlebt hatte,
übergeben. Die Tagebücher der Anne Frank sind heute in das "UNESCO
Memory of the World Register" aufgenommen worden.

Ab den sechziger Jahren fing Frau Gies an, über die Geschehnisse
im Hinterhaus zu sprechen, vorzugsweise in Schulen im In- und
Ausland, aber auch in Reportagen und Interviews in den Medien. 1987
erschienen ihre Erinnerungen in Buchform. Dass viele Hunderte von
Millionen Menschen mit der Geschichte der Anne Frank vertraut wurden,
ist zu einem Großteil ihr Verdienst.

Da der momentane Gesundheitszustand es Frau Gies nicht erlaubte,
nach Den Haag zu reisen, fand die kurze Überreichungsfeierlichkeit
bei ihr zu Hause statt.

Rückfragehinweis:

Österreichische Botschaft Den Haag
   Postbus 96855
   2509 JG Den Haag
   Telefon: (+31/70) 324 54 70 (Amt)
   E-Mail: den-haag-ob@bmeia.gv.at 
   Internet: www.aussenministerium.at/denhaag

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