• 04.06.2009, 14:59:52
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Langjähriger Wiener SP-Kommunalpolitiker Karl Schmiedbauer verstorben

Von 1969 bis 1978 Bezirksvorsteher von Alsergrund - Lindenmayr: Mitarchitekt des modernen, lebenswerten 9. Bezirks

Wien (SPW-K) - Die Wiener SozialdemokratInnen trauern um einen
ihren profiliertesten Kommunalpolitiker: In der Nacht von Mittwoch
auf Donnerstag verstarb der ehemalige Bezirksvorsteher von
Alsergrund, Karl Schmiedbauer, im 87. Lebensjahr. Schmiedbauer war
von 1969 bis 1978 Bezirksvorsteher und in der Folge bis 1984
Bezirksvorsteher-Stellvertreter.

In einer Stellungnahme zum Ableben des SP-Politikers würdigte der
Vorsitzende des SPÖ-Gemeinderatsklubs, Gemeinderat Siegi Lindenmayr,
selbst langjähriger Alsergrunder Mandatar, Schmiedbauer als einen
"Politiker mit Handschlagqualität, der mit überaus großem Engagement
im besten Sinne der Grundwerte der Sozialdemokratie für die Menschen
tätig gewesen ist. Schmiedbauer hat wesentlich dazu beigetragen,
Alsergrund zu einem besonders lebenswerten Bezirk zu formen. Viele
der heute als selbstverständlich hingenommenen Errungenschaften
tragen auch die Handschrift Schmiedbauers", so Lindenmayr. "Dazu
zählen u.a. die städtebauliche Neugestaltung des
Franz-Josefs-Bahnhofs mit der Wirtschaftsuniversität, das neue
Allgemeine Krankenhaus (AKH), die Errichtung einer neuen Schule im
Lichtental, der Bau eines Pensionistenheimes in der Seegasse, die
Einführung der Kennzeichnung von Schulwegen, die Schaffung von Spiel-
und Ruhezonen, u.a. in der Wasagasse, die Begrünung vieler Straßen,
Gassen und Plätze sowie die Errichtung von Kinderspielplätzen",
listete der Klubvorsitzende einige der vielen Errungenschaften auf.
Nicht zuletzt, so Lindenmayr, sei Schmiedbauer einer der Initiatoren
von Beschleunigungsmaßnahmen - Stichwort: Stuttgarter Schwellen - im
Bereich des Straßenbahnverkehrs im Bezirk gewesen. "Mit dem Ableben
Schmiedbauers verlieren die Alsergrunderinnen und Alsergrunder und
darüber hinaus die Wiener SozialdemokratInnen einen Humanisten,
dessen Wirken tiefe, unauslöschbare Spuren hinterlassen hat. Wir
werden ihm stets ein ehrendes Angedenken bewahren", schloss
Lindenmayr seine Würdigung.

Lebenslauf von Karl Schmiedbauer

Karl Schmiedbauer wurde am 19. August 1922 in Wien geboren. Nach dem
Besuch der Pflichtschulen erlernte er, da seine Eltern ein
Friseurgeschäft besaßen, den Beruf eines Friseurs. 1941 wurde er zum
Kriegsdienst in die Deutschen Wehrmacht eingezogen und war von 1945
bis 1948 in russischer Gefangenschaft. Sofort nach seiner Rückkehr
nahm er wieder seinen Beruf auf und engagierte sich in der
Sozialdemokratischen Bewegung. Er übte zahlreiche Funktionen in der
Bezirks-SPÖ aus, u.a. als Sektionsleiter. 1955 wurde Schmiedbauer
Mitarbeiter der Wiener Gaswerke, absolvierte die Maturaschule und
belegte verschiedene Fachkurse, die er mit Auszeichnungen
absolvierte. Zuletzt war er Leiter eines Referates der Gaswerke,
bevor er 1969 als Bezirksvorsteher angelobt wurde - und damit seinen
Zivilberuf aufgeben musste.

Schon von 1955 wirkte Schmiedbauer für die Alsergrunder Bevölkerung
als Fürsorgerat und wurde erstmals 1964 in die Bezirksvertretung
gewählt, der er bis 1984 angehörte. Von Jänner 1969 bis Mai desselben
Jahres übte er die Funktion des Bezirksvorsteher-Stellvertreters und
anschließend daran bis Ende Dezember 1978 jene des Bezirksvorstehers
aus. Da 1978 die SPÖ bei der Bezirksvertretungswahl ganz knapp nicht
mehr stimmenstärkste Partei geworden war, und die ÖVP den
Bezirksvorsteher stellte, wechselte Schmiedbauer in die Funktion des
Bezirksvorsteher-Stellvertreters. Im Dezember 1984 ging Schmiedbauer
schließlich in Pension.

Schmiedbauer war zudem stellvertretender Bezirksparteivorsitzender
der SPÖ Alsergrund, Präsident des "Kulturvereins Alsergrund" sowie
Vizepräsident des Bezirksmuseums und engagierte sich unter anderem
als Vorstandsmitglied der Künstlerischen Volkshochschule
Wien-Nordwest und der Österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft.
Zeitweilig vertrat der Politiker auch die Stadt Wien im Filmbeirat
und im Kuratorium der Wiener Festwochen. In Anerkennung für seine
kommunalpolitische Tätigkeit erhielt Karl Schmiedbauer zahlreiche
Ehrungen sowie Auszeichnungen. Unter anderem wurden ihm das "Silberne
Verdienstzeichen des Landes Wien" (1975), das "Große Goldene
Ehrenzeichen des Verbandes aller Körperbehinderten" (1977) und das
"Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien" (1981)
verliehen. Im Jahr 1982 wurde Schmiedbauer zum Ehrenmitglied des
Wiener Schubertbundes ernannt und mit der "Goldenen Schubertplakette"
ausgezeichnet. (Schluss)

Rückfragehinweis:
SPÖ Klub Rathaus, Presse
Franz Schäfer
Tel.: (01) 4000-81923
Fax: (01) 4000-99-81923
mailto:franz.schaefer@spw.at

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