- 24.02.2009, 12:44:17
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Ellensohn zu Deserteursausstellung: "Wo bleibt die Unterstützung für die Opfer der NS-Militärjustiz?"
Antrag der Grünen Wien auf Förderung der Deserteursausstellung in rot-blauer Eintracht abgeschmettert
Wien (OTS) - "Lippenbekenntnisse bringen uns nicht weiter",
kritisiert der Stadtrat der Grünen, David Ellensohn, die Weigerung
der SPÖ im gestrigen Gemeinderat, dem Antrag der Grünen Wien auf
Förderung der Ausstellung "Was damals Recht war - Soldaten und
Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht" zuzustimmen. Diese
Ausstellung, gestaltet von der Berliner Stiftung Denkmal für die
ermordeten Juden Europas, ist seit Juni 2007 mit großem Erfolg in
deutschen Städten zu sehen. "Nun soll die Eröffnung in Wien am 1.
September 2009, dem 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs,
stattfinden. Davor muss die Ausstellung jedoch noch
österreichspezifisch adaptiert werden. Die Zeit drängt also, aber die
Stadt Wien ziert sich und setzt auf altbekannte
Verzögerungstaktiken", so Ellensohn.
"Inhaltlich ist diese Haltung nicht nachvollziehbar, zumal ja auch
die Wiener SPÖ unablässig betont, wie sehr ihr die Rehabilitierung
der Wehrmachtsdeserteure am Herzen liegt", so Ellensohn. Noch im
April 2008 habe Kulturstadtrat Mailath-Pokorny gegenüber der "Presse"
erklärt, dass man sich der Förderung der Ausstellung "sicher nicht
verweigern" werde.
"Übrig bleibt eine verheerende Optik: SP und FP stimmen gemeinsam
gegen die finanzielle Förderung einer Ausstellung, die sich mit den
Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern befasst, eine der letzten
vergessenen Opfergruppen des Nationalsozialismus", betont Ellensohn.
"Man fragt sich schon, welche Klientel die SPÖ mit dieser Haltung
bedienen will. Rot-blaue Töne sind wir aus dem Salzburger und
Kärntner Wahlkampf gewohnt. Schade, dass bei der
Deserteurs-Ausstellung die Wiener SPÖ mit der Wiener FPÖ Hand in Hand
marschiert." Trotzdem besteht noch Hoffnung: "Die Wiener SPÖ hat
gestern 100.000 Euro für den weithin unbekannten Verein "Freunde des
Militärkommandos Wien" beschlossen (seit 2005 jährlich 20.000 Euro).
Wenn sich die konstruktiven Kräfte durchsetzen, werden sich für die
Deserteurs-Ausstellung 60.000 Euro finden lassen" zeigt sich
Ellensohn optimistisch.
Rückfragehinweis:
Pressereferat, 0664 831 74 49
http://wien.gruene.at
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