• 18.02.2009, 11:48:36
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  • OTS0127 OTW0127

Anselm van der Linde ist neuer Abt...(2)

Die bewegte Geschichte der Mehrerau

Der Ursprung der Abtei Mehrerau geht auf Graf Ulrich X. von Bregenz
zurück, der einen päpstlichen Schutzbrief für ein neu zu gründendes
Benediktinerkloster erhielt, das nach dem Vorbild der Hirsauer
Reformbewegung in Andelsbuch im Bregenzerwald errichtet wurde. 1090
erfolgte der Ortswechsel an den Bodensee, wo 1097 der Bischof von
Konstanz die neue Klosterkirche weihte.

Nach der Aufhebung der Benediktinerabtei 1806 durch die "aufgeklärte"
bayrische Regierung wurden die Klostergebäude ein halbes Jahrhundert
lang als Fabrik, Kaserne und Druckerei missbraucht. Die ehemalige
barocke Klosterkirche wurde geschleift, die Steine dienten als
Baumaterial für den Hafen von Lindau. Zahlreiche Kunstschätze,
Urkunden, Handschriften, Wiegendrucke und Bücher gingen verloren.

Die 1841 von der radikal-liberalen Regierung des Kantons Aargau aus
Wettingen vertriebenen Zisterzienser besiedelten im Jahr 1854 die
Mehrerau neu. Das Kloster heißt daher noch heute Konvent von
Wettingen-Mehrerau.

Neben den monastischen Wurzeln ist das Bregenzer Kloster mit der
Eidgenossenschaft auch dadurch verbunden, dass die Originalpartitur
der Schweizer Nationalhymne ("Schweizerpsalm") in der Mehrerau liegt.
"Schweizerpsalm"-Komponist Pater Alberich Zwyssig (1808-1854) kam als
Kantor des neuen Zisterzienserkonvents nach Bregenz, wo er allerdings
bald starb. 1981 wurde der "Schweizerpsalm" offiziell zur
Nationalhymne der Eidgenossenschaft ("Confederation").

Das 1854 von den Zisterziensern begründete Knaben-Privatgymnasium
"Collegium Bernardi" ist das älteste bestehende Bildungsinstitut in
Vorarlberg. Es wird derzeit von 370 Schülern besucht. Gemeinsam mit
dem Vorarlberger Fußballverband gründete man 2003 eine dem Gymnasium
angegliederte "Fußballakademie".

Neben dem vom Land Vorarlberg als Nachsorge- und Tagesklinik sowie
Belegkrankenhaus revitalisierte Sanatorium "Maria, Heil der Kranken"
mit denkmalgeschützter Fassade von Clemens Holzmeister gehören zur
Mehrerau auch mehrere Wirtschaftsbetriebe. (forts.mgl.)
K200901679
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