- 21.11.2008, 12:25:38
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Industrie: Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz!
IV-Präsident Sorger: Beim Arbeitsplatzerhalt kann es keine Denkverbote geben - Problemorientierter Mix notwendig - Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen beitragen
Wien (OTS) - (PdI) "Wir haben angesichts der Konjunktur- und
Finanzkrise tiefe Sorge um die österreichischen Arbeitsplätze. Im
Kampf um den Erhalt von Arbeitsplätzen kann es keine Denkverbote
geben, sondern muss die beste Lösung gefunden werden. Das verlangt
von allen - dem Unternehmen und dem Arbeitnehmer - für eine gewisse
Zeit Entgegenkommen", betont der Präsident der
Industriellenvereinigung (IV), Dr. Veit Sorger. "Es kommt eine
besondere Situation auf uns zu, die unter Umständen besondere
Maßnahmen erfordern wird."
Es geht dabei um den optimalen problemorientierten Mix an
Maßnahmen, der im Fall eines Auftragseinbruches in Unternehmen zum
Einsatz kommen kann. Diese reichen von den guten und erprobten
Maßnahmen wie Kurzarbeit, Wiedereinstellungszusage, Arbeitsstiftung,
Beihilfen für längere Beschäftigungsschwierigkeiten bis
Urlaubsverbrauch und naturgemäß Qualifizierungsmaßnahmen.
"Entscheidend ist, dass das Modell optimal auf das jeweilige
Unternehmen zugeschnitten werden kann. Wenn es notwendig und sinnvoll
ist, dann muss auch über einen zeitlich limitierten Beitrag des
Arbeitnehmers im Gegenzug für die Arbeitsplatzsicherheit diskutiert
werden können", betont Sorger. Insbesondere wenn ein etwaiger
befristeter Teilausfall beispielsweise mit der Zusage der Nachzahlung
bei Anspringen der Aufträge verbunden ist. Diesbezügliche Modelle
wurden bereits in der Industrie erprobt. Es ist auch ein Denkfehler,
die Höhe dieses befristeten Beitrags mit der Höhe des Normalgehalts
zu vergleichen, es geht wenn, dann vielmehr um den Vergleich mit dem
Arbeitslosengeld.
Es stellt sich grundsätzlich die Frage, ob Geld, das andernfalls
durch den Staat in die Arbeitslosigkeit fließt, nicht besser
verwendet werden kann. Hier böten sich eben zeitlich limitierte
Arbeitsmodelle in Unternehmen, die andernfalls Kündigungen
aussprechen müssten, an. Verwunderung herrscht bei der Industrie über
manche Reaktionen aus den Gewerkschaften. "Wenn die
Industriellenvereinigung Vorschläge und Diskussionsanstöße einbringt,
wie Arbeitsplätze gerettet werden können, dann erwartet man sich von
einer verantwortungsbewussten Arbeitnehmervertretung eine sachliche
Diskussion. In Zusammenhang mit Arbeitsplatzerhalt von "Frozzelei"
und "Frivol" zu reden, ohne sich offensichtlich mit den Denkanstößen
im Detail auseinandergesetzt zu haben, wirft kein gutes Licht auf die
Diskussionskultur."
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