Bürgerinitiative sammelte bereits 21.000 Unterschriften; Radsportverband und ASKÖ unterstützen die Forderung
Wien (OTS) - Der Initiator einer Bürgerinitiative, Gerald Simon,
stellt seine Forderung an eine künftige Regierung nach einer Freigabe
für das Befahren des vorhandenen Forst- und Güterwegenetzes in
Österreich mit dem Fahrrad (Mountainbike) der Öffentlichkeit vor. Die
Bürgerinitiative Mountainbike wurde im Vorjahr von mehr als 21.000
Personen unterstützt und zeigt angesichts der Tatsache, dass sie
lediglich von einer Einzelperson organisiert wurde, wie dringend hier
Handlungsbedarf der Politik besteht!
Unterstützt wird das Vorhaben vom Radsportverband, der ASKÖ und auch
von der Sportunion Wien.
Hintergrund: seit 1975 wird dem Wald u.a. eine gesetzlich
verankerte Erholungswirkung zuerkannt und dem Erholungssuchenden weit
reichende Rechte durch das nahezu uneingeschränkte Begehen (Wandern,
Klettern, Nordic Walken, Joggen, Schitouren gehen...) eingeräumt. Das
Befahren mit dem Rad wurde im Zuge dieser Gesetzesänderung nicht
erlaubt. Da erst Mitte der 80er Jahre Mountainbiken entwickelt wurde,
muss angenommen werden, dass der Gesetzgeber primär das motorisierte
Fahren im Wald verbieten wollte.
Aktuell betreiben ca. 600.000 Österreicherinnen und Österreicher
aktiv den Mountainbikesport (Tendenz steigend) und haben nicht die
Möglichkeit der Ausübung, wie sie es im europäischen Umfeld haben.
Länder wie Slowenien, Italien, Deutschland, Schweiz, Frankreich, UK,
Schweden oder Finnland erlauben nahezu generell, ihr bestehende
Wegenetz nachrangig mit dem Mountainbike zu nutzen. Derzeit ist eine
Freigabe nur möglich, wenn Nutzungsverträge mit den Besitzern von
Forststrassen abgeschlossen werden, von gesamt weit über 300.000 km
in Österreich sind somit nur ca. 23.000 km zu befahren.
Die Bürgerinitiative des gelernten Försters Gerald Simon fordert
nun diese allgemeine Freigabe unter Wahrung und Verbesserung der
Eigentümerrechte (Wegfall der Haftung von Eigentümern - Befahren auf
eigene Gefahr für die Mountainbiker) zum Wohle der erholungssuchenden
Österreicherinnen und Österreicher. Dafür sollen das Forstgesetz und
weitere Bundesgesetze geändert werden, als Vorbild dient z.B. die
gesetzliche Bestimmung aus Deutschland.
Unterstützt wird er in seinem Vorhaben vom Radsportverband, und
der ASKÖ, Österreichs größtem Sport-Dachverband. Otto Flum, Präsident
des ÖRV: "Für die Breitenwirkung des Radsports wäre das ein
Riesengewinn. Es ist am Anfang viel leichter, gefahrlos im Wald zu
fahren, als gleich auf der Strasse beginnen zu müssen. Und es kann
auch leichter die ganze Familie Radsport ausüben." Sein Vizepräsident
Herbert Kocher ergänzt: "Im Westen Österreichs ist das bereits
erlaubte Netz weitaus größer, aber im Osten und Süden Österreichs
besteht großer Nachholbedarf, gerade für die Bevölkerung in
Ballungsgebieten". ASKÖ-Generalsekretär Michael Maurer: "Wir setzen
uns dafür ein, dass es insgesamt mehr Sportaktivität in Österreich
gibt, da für die Gesellschaft ein positiver Nutzen durch Verminderung
von Gesundheits- und Sozialkosten entsteht. Radsport gehört zu den
beliebtesten Freizeitaktivitäten der Bevölkerung. Da ist es eine
Notwendigkeit, gerade die Sportausübung in der Natur anzuheben."
Sportunion-Wien-Landesreferent Anton Dampier ergänzt: "Ich war einer
der ersten Mountainbike-Trainer in Österreich. Wir müssen alle
Entscheidungsträger davon überzeugen, dass es für alle ein großer
Nutzen wäre, das Wegenetz in den Wäldern allgemein gesetzlich erlaubt
zu nutzen, damit die Fahrer nicht mehr im rechtsfreien Raum
schweben".
Im Konkreten sollen folgende Nutzergruppen direkt von einer
Öffnung des Forst- und Güterwegenetzes profitieren:
Waldeigentümer (u.a. durch die Haftungsverbesserung bei Abwehr
ungerechtfertigter Ansprüche Dritter, keine Pachtverluste bei
Gesetzesänderung durch anbieten ausgewiesener Routen),
Mountainbiker (u.a. attraktives Nutzungsangebot "vor der Tür" ohne
klimaschädigend einen weiten Anfahrtsweg in Kauf nehmen zu müssen,
Rechtssicherheit bei der Ausübung "seiner" Sportart, Naturerlebnis
mit dem MTB ist auch der Weg zu einem besseren Bewusstsein in
Hinblick auf Nachhaltigkeit, Naturverständnis sowie Natur- und
Klimaschutz), Wirtschaft (u.a. Besseres Angebot für Tourismusgäste)
Natur (u.a. wie auch bei anderen erlaubten Nutzungen kann und soll in
sensiblen Ökogebieten oder Ruhezonen des bedrohten Wildes zeitlich
und/oder örtlich befristet behördlich gesperrt werden),
Gesellschaft (u.a. jeder Waldbesuch - und damit auch mit dem MTB -
hat wissenschaftlich belegt einen hohen volkswirtschaftlichen Wert,
Vermeidung von Übergewicht und Fettleibigkeit durch sportliche
Aktivität).
Rückfragehinweis:
Ing. Gerald Simon
Bürgerinitiative Mountainbike
mailto:gerald@simonfinance.com
Mobil: +43-676-3063627
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