- 30.09.2008, 12:22:27
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VIER PFOTEN: Illegaler Welpentransport auf A2 kein Ausnahmefall
Hunde und Käufer Opfer der Hundemafia
Wien (OTS) - Mit der Entdeckung von 137 illegal geschmuggelten
Welpen auf der A2 im Burgenland ist den Behörden ein Schlag gegen die
Hundemafia gelungen. Allerdings handelt es sich bei dieser Entdeckung
leider um einen Ausnahmefall. Nach wie vor werden unzählige Welpen in
Ungarn und anderen osteuropäischen Ländern gezüchtet und für den
Verkauf auf Parkplätze, in Hinterhöfe und über Anzeigen im Internet
oder in Medien nach Österreich geschmuggelt.
In den großen Massenzuchtanlagen in Osteuropa gebären die
Muttertiere in viel zu kurzen Abständen. Ausgelaugt und geschwächt
leben sie isoliert unter katastrophalen Bedingungen. Die Muttermilch
schützt Welpen vor gefährlichen Hundeseuchen, bis sie geimpft werden
können. Durch die frühe Trennung und das Fehlen der Impfung sind die
Tiere extrem krankheitsanfällig.
In Österreich dürfen Welpen laut der 2. Tierhaltungsverordnung vom
17.12.2004 erst ab einem Alter von über acht Wochen vom Muttertier
getrennt werden. Laut Amtstierarzt waren die konfiszierten Tiere
allerdings erst 6 Wochen alt, eine klarer Verstoß gegen die
österreichischen sowie die europäischen Gesetze.
Ohne Sozialkontakt in der entscheidenden Prägungsphase entwickeln
die traumatisierten Tiere häufig Verhaltensstörungen, die ihr Leben
lang anhalten. Schon nach kurzer Zeit können große Probleme
auftreten. Viele der Tiere werden krank, sind verstört und manchmal
sogar aggressiv.
Für viele betrogene Hundekäufer stellt der Tierarztbesuch die
letzte Hoffnung dar. Wenn dieser feststellt, dass der Hund krank ist,
ist es oft schon zu spät. Trotz hoher Behandlungskosten sterben viele
Tiere oder müssen vom Tierarzt eingeschläfert werden. Andere landen
im Tierheim, weil die Besitzer mit den Tierarztkosten oder mit dem
verstörten Hund überfordert sind.
Seit dem 1. Februar 2008 ist es laut Bundestierschutzgesetz
verboten, Hunde auf öffentlichen Plätzen wie z.B. Parkplätze,
Hinterhöfe oder Parks zu verkaufen. Dennoch werden immer wieder Fälle
von illegalen Verkäufen gemeldet. Oft reagiert die Exekutive auf
Hinweise auf Welpenhandel unzureichend. In diesem Fall haben die
Exekutive und die zuständigen Behörden vorbildlich gehandelt. Die 137
Welpen befinden sich nun in einem Grazer Tierheim in Sicherheit -
allerdings steht bestimmt schon die nächste Ladung Elend in Osteuropa
zum Schmuggel bereit.
Rückfragehinweis:
Dylan Whiting
VIER PFOTEN Pressesprecher
Tel: 0664 308 63 03
Email: dylan.whiting@vier-pfoten.org
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