- 26.06.2008, 11:03:30
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Was tun, wenn ein Gewitter droht?
Wien (OTS) - Immer wieder sterben Menschen, weil sie vom Blitz
 getroffen werden. "Durch richtiges Verhalten lassen sich viele dieser
 Unfälle vermeiden", sagen Fachleute der Allgemeinen
 Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und geben konkrete Tipps.
Wann ist ein Gewitter gefährlich nahe?
Die Gefahr beginnt damit, dass zu wenig bekannt ist, wann ein
 Gewitter gefährlich nahe ist. Das ist dann der Fall, wenn die
 Entfernung zu einer Gewitterwolke kleiner als zehn Kilometer ist und
 nicht mindestens 30 Minuten nach dem letzten hörbaren Donner
 vergangen sind. Blitze können durchaus "aus heiterem Himmel kommen",
 noch bevor der Niederschlag einsetzt. Wenn zwischen Blitz und Donner
 weniger als 30 Sekunden vergehen, ist es an der Zeit, Schutz zu
 suchen!
Den stärksten Stromschlägen sind Menschen ausgesetzt, wenn sie
 direkt vom Blitz getroffen werden. Aber auch Teile des Blitzstromes
 können zu tödlichen Elektrisierungen führen. Das ist z. B. dann der
 Fall, wenn ein Objekt berührt wird, in das ein Blitz einschlägt, oder
 wenn man sich zu nahe bei diesem Objekt aufhält. Die AUVA rät daher:
 Berührung vermeiden und Abstand halten! Grundsätzlich gilt: Hohe oder
 große Objekte werden eher vom Blitz getroffen als niedrige oder
 kleine.
Wo ist man geschützt?
Den besten Schutz findet man in Gebäuden mit Blitzschutzanlage, in
 Tunnels sowie in Fahrzeugen mit einer Ganzmetallkarosserie oder einem
 Metallrahmen (nicht in einem Cabrio!), in Eisenbahnwaggons oder in
 einem Traktor mit Kabine.
Bedingten Schutz findet man in Gebäuden (auch Hütten) ohne
 Blitzschutzanlage. Allerdings sollte man sich dort in der Raummitte
 aufhalten, Fenster und Türen schließen, von elektrischen Anlagen und
 Geräten mindestens einen Meter Abstand halten, keine Installationen
 berühren und das Festnetztelefon nicht benützen.
Im Freien gibt es keine wirklich sicheren Aufenthaltsorte, sondern
 nur Orte mit geringerer Gefährdung. Solche sind z. B. die Nähe von
 hohen Objekten sowie der Bereich unter Hochspannungsleitungen, unter
 den Seilen von Seilbahnen und unter großen Brücken. Dabei muss jedoch
 ein Abstand von mindestens zwei Metern von allen Teilen dieser
 Objekte gehalten werden.
Zu den Orten mit geringerer Gefährdung gehören auch tiefe Mulden,
 Hohlwege und Höhlen, das Innere eines Waldes, aber auch einzeln
 stehende Bäume, wenn von allen Baumteilen zwei Meter Abstand gehalten
 wird.
Ist kein schützender Ort in der Nähe, heißt es niederhocken, alle
 Gegenstände, die über den Körper hinaus ragen, wie Werkzeuge,
 Regenschirm und Sportgeräte weglegen und die Nähe zu elektrisch
 leitfähigen Objekten, wie Zäunen aus Metall, meiden.
Vorsicht Schrittspannung!
Der in die Erde fließende Blitzstrom ruft gefährliche Spannungen
 auf der Erdoberfläche - die so genannte Schrittspannung - hervor. Um
 sich davor zu schützen, sollte man unbedingt
- den Aufenthalt in Gewässern meiden, 
 - von anderen Personen mindestens zwei Meter Abstand halten, 
 - sich nicht auf den Boden legen und 
 - auf eine geschlossene Fußstellung achten.
Wo droht besondere Gefahr?
Bestimmte Orte und Objekte werden vom Blitz bevorzugt. Dazu
 gehören Berggipfel, Berggrate und Klettersteige, ungeschützte
 Dachterrassen und Plattformen auf Aussichtstürmen, ungeschützte
 Sportplätze und Swimmingpools, das Innere von Zelten sowie Fahrzeuge
 ohne Metalldach, wie Cabrios, Motorräder, Fahrräder und kleine Boote.
Erste Hilfe nach einem Blitzunfall
Auch wenn an einer vom Blitz getroffenen Person keine äußeren
 Verletzungen erkennbar sind, kann ein lebensbedrohender Zustand
 bestehen.
Bei Regungslosigkeit ist unverzüglich eine Notfalldiagnose zu
 erstellen.
- Bei Bewusstlosigkeit: Person in stabile Seitenlage bringen. Rettung rufen. Jede Minute eine Kreislauf-Kontrolle durchführen. - Bei Atem-Kreislauf-Stillstand: Rettung rufen und mit Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage und künstlicher Beatmung) beginnen und bis zum Wiedereinsetzen von Atmung und Kreislaufzeichen oder dem Beginn der ärztlichen Behandlung nicht unterbrechen.
Steht ein halbautomatischer Defibrillator zur Verfügung, kann
 damit der Herzrhythmus des Verletzten überprüft und bei
 Herzkammerflimmern ein Elektroschock abgegeben werden. Je früher die
 Defibrillation erfolgt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des
 Überlebens ohne bleibende körperliche und geistige Schäden.
Bei allen Verunglückten auf Schocksymptome achten, allenfalls
 Schockbekämpfung durchführen.
AUVA Blitzschutzfolder anfordern
Der Folder "Was tun, wenn ein Gewitter droht?" kann bei der AUVA
 bestellt (Fax: 01/33 111-610; E-Mail: HSP@auva.at) oder aus dem
 Internet unter www.auva.at/publikationen heruntergeladen werden.
Über die AUVA: Soziale Unfallversicherung für rund 4,4 Millionen
 Versicherte
Bei der AUVA sind rund 4,4 Mio. Personen gesetzlich gegen
 Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert: 1,2 Mio. Arbeiter,
 1,5 Mio. Angestellte, 370.000 Selbstständige sowie 1,3 Mio. Schüler
 und Studenten. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben als soziale
 Unfallversicherung überwiegend aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber.
 Diese zahlen 1,4 Prozent der monatlichen Bruttolohnsumme jedes
 Dienstnehmers (bis zur Höchstbeitragsgrundlage von 3.930,00 Euro) als
 Unfallversicherungsbeitrag ein.
Prävention ist die vorrangige Kernaufgabe der AUVA, weil sich damit
 das Schadensgeschehen ursächlich beeinflussen lässt. Prävention, also
 die Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung von Berufskrankheiten,
 senkt die Kosten für die Heilbehandlung, die Rehabilitation und die
 finanzielle Entschädigung von Unfallopfern am wirksamsten. Die AUVA
 hat sich daher nie als "Verwalter" von Arbeitsunfällen betrachtet
 oder sich darauf beschränkt, "nur" die Haftung der Arbeitgeber im
 Falle von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten zu übernehmen. Die
 AUVA hat es immer als ihre vorrangige Aufgabe angesehen, aktiv und
 offensiv Arbeitsunfälle zu verhüten: etwa durch intensive Aufklärung
 über Gefahren am Arbeitsplatz, Information oder Motivation der
 Arbeitgeber und Arbeitnehmer, durch Forschung oder durch vorbeugende
 Betreuung von besonders bedrohten Versicherten. In die Säule
 Prävention wurden 2007 rund 60 Mio. Euro investiert.
Rückfragehinweis:
AUVA - Sicherheitsmarketing und Presse Dr. Wilfried Friedl Adalbert-Stifter-Straße 65, 1200 Wien Tel.: +43 1 33 111-530 E-Mail: wilfried.friedl@auva.at Web: www.auva.at
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