• 19.06.2008, 09:20:09
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Wildbach- und Lawinenverbauung setzt auf lebenslanges Lernen

Präsentation des Jahresbericht 2007 der Wildbach- und Lawinenverbauung

Wien (OTS) - Die Jahresbilanz für das vergangene Jahr fällt für
die Wildbach- und Lawinenverbauung äußerst zufrieden stellend aus.
Bis auf kleinere Hochwasser im Frühjahr und verhältnismäßig wenig
Lawinen sind keine Ereignisse mit katastrophalem Ausmaß zu
verzeichnen. Der Schwerpunkt der Arbeit lag im Vorjahr auf der Aus-
und Weiterbildung der MitarbeiterInnen. Dies teilt das
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft anlässlich der Präsentation des aktuellen
Jahresberichts mit.

Zurzeit werden in Österreich 12.324 Wildbacheinzugsgebiete und
5.985 Lawineneinzugsgebiete betreut. Damit fallen 67 Prozent der
Staatsfläche von Österreich - in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und
Kärnten sogar 80 Prozent - in den Betreuungsbereich der Wildbach- und
Lawinenverbauung. In ca. 80 Prozent der betreuten Gebiete sind
Siedlungen und Infrastruktur durch Wildbäche und Lawinen bedroht.

Aus dem aktuellen Jahresbericht 2007 geht hervor, dass die
MitarbeiterInnen der Wildbach- und Lawinenverbauung im vergangen Jahr
wieder umfangreiche Leistungen erbracht haben: Insgesamt wurden 163
Schutzprojekte und 64 Sofortmaßnahmen ausgearbeitet und finanziert.
Dafür wurden rund 120 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen der
Wildbach- und Lawinenverbauung aufgewendet, davon kamen vom Bund aus
Mitteln des Katastrophenfonds rund 80 Millionen Euro.

Weiters sind von den 2.358 Gemeinden in Österreich für 1.622
Gemeinden Gefahrenzonenpläne zu erstellen, die alle möglichen
Gefährdungen durch Wildbäche und Lawinen darstellen sollen. 2007
wurden 209 Gefahrenzonenpläne ausgearbeitet und nun sind bereits
1.258 Gemeinden damit ausgestattet. Die Strategie des Schutzes vor
Naturgefahren sieht vor, bis zum Jahr 2010 eine flächendeckende
Bereitstellung von Gefahrenzonenplänen in Österreich zu erreichen.

Besondere Aufmerksamkeit erlangte im Vorjahr die Rutschung des
Gschliefgrabens bei Gmunden in Oberösterreich. Laut Gefahrenzonenplan
handelt es sich dabei um eine 350 Meter breite "Rote Gefahrenzone".
Aufgrund dieser Ausweisung konnte eine Neuerrichtung von Gebäuden in
den letzten Jahrzehnten verhindert werden und war auch die Zahl der
betroffenen Häuser und Menschen überschaubar. Nach Auftreten der
Rutschung wurden umfangreiche Sofortmaßnahmen eingeleitet,
Untergrunduntersuchungen durchgeführt sowie ein Monitoring-System
eingerichtet.

Ztl.: die.wildbach ist für neue Herausforderungen gewappnet

Um auf die Herausforderungen des Klimawandels vorausschauend
gerüstet zu sein, setzte die Wildbach- und Lawinenverbauung 2007
einen klaren Schwerpunkt im Bereich der Aus- und Weiterbildung. Die
Mitarbeiter müssen in der Lage sein die Veränderungen und Vorgänge im
Naturraum sowie die daraus entstehenden Folgen zu verstehen und das
Bedarfspotential zu bewerten. Ein Meilenstein in der Ausbildung ist
das Projekt "die.wildbach-academy". Dabei wird ein breites Spektrum
von Kursen gruppenspezifisch angeboten. Diese reichen von
Sicherheitstechnik über spezielle GIS- und Datenbankkenntnissen oder
rechtliche Belange bis hin zu persönlichkeitsbildenden Maßnahmen.

Die raschen Veränderungen der Arbeitsbedingungen, vor allem auch
durch technologische Entwicklungen, setzen eine lebenslanges Lernen
der Mitarbeiter voraus. Dies verbessert die Qualität der Arbeit der
Wildbach- und Lawinenverbauung und dient letztendlich dem Wohle und
Schutz der österreichischen Bevölkerung.

Die wichtigsten Ziele der Wildbach- und Lawinenverbauung für 2008
sind in erster Linie das Schutzniveau für die Bevölkerung weiter zu
optimieren und die Gefährdungspotenziale der Naturgefahren besser
abschätzen zu können. In weiterer Folge gilt es, dieses Wissen auch
zu vermitteln und so die Eigenverantwortung der Bevölkerung zu
erhöhen.

Rückfragehinweis:
Lebensministerium
Pressestelle
Tel.: (++43-1) 71100 DW 6703, DW 6823

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