- 11.12.2007, 11:06:21
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ÖAMTC: Tanktourismus verzerrt die österreichische Klimabilanz
Ausländische Lkw-Fahrer sparen im Schnitt 11.000 Euro jährlich - Club fordert Steuer-Mehreinnahmen für Klimaschutzprojekte einzusetzen
Wien (OTS) - 34 Prozent der Verkehrsemissionen in Österreich
kommen vom Tanktourismus. "Die österreichische Klimabilanz wird
vollkommen verfälscht, die österreichischen Autofahrer zu Unrecht als
Umwelt-Sündenböcke abgestempelt", ärgert sich der Chef der
ÖAMTC-Interessenvertretung, Mario Rohracher. Derzeit spart sich ein
deutscher Lkw-Fahrer rund 11.000 Euro an Spritkosten jährlich, wenn
er im benachbarten Salzburg tankt. Gleichzeitig berechnet das
Umweltbundesamt, dass die Emissionen in Tanktourismusgebieten wie
eben Salzburg überproportional steigen. Der ÖAMTC begrüßt den Vorstoß
von Minister Werner Faymann, die Steuereinnahmen aus dem
Tanktourismus für Klimaschutzprojekte im Ausland einzusetzen. Das
unterstützt die Schwellenländer, umweltfreundliche Technologien zu
forcieren. "In Österreich muss endlich Schluss sein mit der
Klimabilanzfälschung, die immer wieder mobilitätsfeindliche Maßnahmen
bringt", so Rohracher.
Für den ÖAMTC ist die Rechnung klar. Würde man den Tanktourismus
aus den Gesamtemissionen des Verkehrs in Österreich herausrechnen,
bleibt vom "Klimasünder Verkehr" nicht mehr viel über. 19 Prozent
Verkehrsemissionen stehen dann 28 Prozent Industrie-Emissionen, 18
Prozent Emissionen aus der Energieaufbringung und 17 Prozent
Emissionen von Kleinverbrauchern gegenüber.
ÖAMTC-Umwelt-Forderungen
Der ÖAMTC bekennt sich zu einem umfassenden Energiesparprogramm,
das auch den Mobilitätssektor umfasst. "Das Ziel ist, dass insgesamt
weniger CO2 emittiert wird und gleichzeitig die Rohstoffreserven
unserer Erde geschont werden", stellt Rohracher klar. Der ÖAMTC setzt
dabei einerseits auf Innovation und Technologie, andererseits auf ein
Umdenken in der Bevölkerung. Das kann umso leichter erzielt werden,
wenn entsprechende Alternativen geboten werden. "Rein fiskalische
oder andere mobilitätseinschränkende Maßnahmen lehnt der Club ab", so
der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung. Die Club-Forderungen:
* Wirtschaftliche Anreize zum Kauf verbrauchsärmerer Fahrzeuge.
* Reduzierung des Flottenverbrauchs durch Optimierung konventioneller
Antriebe.
* Förderung alternativer Kraftstoffe, wobei der Club eine
Zertifizierung von Betriebsanlagen fordert, die biogene Kraftstoffe
herstellen. Kriterien sind z.B. die nachhaltige Bewirtschaftung
landwirtschaftlicher Flächen, effiziente Energienutzung der
Produktionsstätte sowie kurze Transportwege.
* Rechts- und Steuersicherheit für Konsumenten bei Nutzung
alternativer Kraftstoffe und Antriebe.
* Rechtssicherheit für Investoren beim Aufbau von Infrastrukturen für
alternative Kraftstoffe.
* Steuerliche Absetzbarkeit von Spritspartrainings.
"Auch intelligente Raumordnungskonzepte und ein verbessertes
Mobilitätsmanagement sind das Gebot der Stunde", so Rohracher
abschließend. "Nur die Summe aller Maßnahmen heißt Energie sparen und
damit CO2 sparen."
(Schluss)
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
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