- 11.12.2007, 09:33:12
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20 Jahre mit "S 45" wieder Personenverkehr auf der Vorortelinie
Gemeinsames Jubiläum von ÖBB und VOR - Festveranstaltung anlässlich des Fahrplanwechsels
Wien (OTS) - Zwar wurde der Personenverkehr auf der "Wiener
Vorortelinie", der Verbindung zwischen Hütteldorf und Heiligenstadt,
in Gestalt der Schnellbahnlinie "S 45" nach jahrzehntelangem
Dornröschenschlaf am 31. Mai 1987 wieder aufgenommen, aber man hat
den Fahrplanwechsel der ÖBB, der heuer mit dem 9. Dezember
angefallen ist, für die gemeinsame Jubiläumsveranstaltung am 8.
Dezember im Bahnhof Ottakring gewählt. Die sogenannte "Vorortelinie"
war ursprünglich aus militärstrategischen Gründen angelegt worden,
zwischen 1898 und 1931 wurde sie - damals noch mit Dampfloks - für
den Personenverkehr genützt und stellte eine praktische Verbindung
zwischen dem Wiental und dem Donaubereich dar.
Allerdings verfiel die Verbindung später, es wurde sogar ein
Gleisstrang demontiert, und die Nachkriegszeit in der Periode der
Besetzung Österreichs brachte sogar manch kuriose Blüte: Ein
"Mozart" benannter Schnellzug ausschließlich für amerikanische
Militärangehörige, fuhr vom Franz Josefs-Bahnhof über die
Vorortelinie zur Westbahn, und da über Linz und Salzburg bis München
(und retour). Es dauerte schließlich bis 1987, bis wieder der
allgemeine Personenverkehr aufgenommen werden konnte; dem waren
aufwendige Renovierungsarbeiten an den von Otto Wagner gestalteten
Stationsgebäuden vorangegangen, den Erfordernissen der Zeit folgend,
mussten Aufzüge und Rolltreppen eingebaut werden. Der neue Fahrplan
bringt jetzt eine Intervallverdichtung von 15 auf 10 Minuten, für die
zuletzt 4,7 Millionen Fahrgäste - Tendenz steigend - stehen nunmehr 8
Einheiten der Talent-Triebwagen der ÖBB im Einsatz.
Anlässlich der Feierlichkeit am 8. Dezember wies seitens des
Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) Geschäftsführer Direktor Manfred
Novy auf " die maßgebliche Rolle" des VOR bei der Wiederaufnahme des
Personenverkehrs hin, wichtig sei auch die Integration mit den
Verbundtarifen gewesen, auch die Vernetzungen und Anbindungen
zahlreicher Buslinien haben zur Attraktivität der "S 45" einen
wichtigen Beitrag geleistet. Für die ÖBB führte Dr. Werner Kovarik,
Personenverkehrs -Verantwortlicher für die Ostregion, aus, dass mit
der Vorortelinie bzw. deren Steigungen und Gefällen "im Wiener
Stadtgebiet eine Gebirgsbahn in Betrieb" sei, die strategische
Bedeutung von einst sei der Hebung der Lebensqualität durch ein
umweltfreundliches Verkehrsmittel, und damit den Bedürfnissen der
Bürgerinnen und Bürger, gewichen.
In die gleiche Richtung gingen die Ausführungen von
Bezirksvorsteher Franz Prokop (16.,), der zusammen mit
Bezirksvorsteher Karl Homole (18.,) eine Riege von Mandataren der
von der "S 45" durchquerten Bezirke anführte und im Namen der
Kollegen das Wort ergriff. Er erinnerte an den Fortschritt im Wiener
Verkehrswesen und die heute gebotenen Standards.
Einen anschaulichen Vergleich dazu boten die anlässlich der
Festveranstaltung eingesetzten Nostalgiegarnituren, und zwar
sogenannte "Pendler". Diese verkehrten bis Anfang der 60er-Jahre,
ursprünglich noch mit Dampfloks, dann E-Loks, auf der Westbahn
zwischen Hütteldorf und Purkersdorf, sowie auf der Franz Josefs-Bahn
zwischen Heiligenstadt und Kritzendorf ("Bäderzug"). Da sie nicht
wenden konnten, fuhr eine Lok mit beidseits jeweils zwei
angekuppelten Personenzugwagons. (Schluss) red
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