- 07.09.2007, 12:58:04
- /
- OTS0189 OTW0189
Swoboda: Kosovofrage "Testfall für Europa"
Buchpräsentation: "Conflict and Renewal: Europe Transformed - Essays in Honour of Wolfgang Petritsch"
Wien (SK) - "Wolfgang Petritsch ist weder Technokrat noch
 Populist, sondern ein homo politicus, der verschiedene Dimensionen
 des öffentlichen Lebens zum Ausdruck bringt", betonte
 SPÖ-Europaabgeordneter Hannes Swoboda anlässlich der Präsentation des
 Buches "Conflict and Renewal: Europe Transformed - Essays in Honour
 of Wolfgang Petritsch", das anlässlich des 60. Geburtstages des
 renommierten Diplomaten erscheint. Es enthält u. a. Beiträge von Jean
 Ziegler oder Madeleine Albright. Swoboda, gemeinsam mit Christophe
 Solioz Herausgeber des Werkes, wies darauf hin, dass das Buch auch
 als Appell an Europa verstanden werden solle. Europa müsse endlich zu
 einer starken gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik finden. ****
Hannes Swoboda bemerkte, dass es auf dem Balkan noch immer zwei
 konfliktträchtige Situationen gebe. So seien in Bosnien-Herzegowina
 zahlreiche Probleme ungelöst, vielleicht auch, so Swoboda, weil
 Petritschs Nachfolger als Hohe Repräsentanten für Bosnien und
 Herzegowina "nicht mit der gleichen Sensibilität" agiert hätten wie
 der österreichische Diplomat. Zum zweiten sei der Kosovokonflikt noch
 ungelöst, dieser sei "ein Testfall für Europa". Jetzt müsse die Zeit
 genützt werden, um eine gemeinsame europäische Position zu finden.
 "Die Bürger erwarten sich ein möglichst einheitliches Vorgehen",
 unterstrich der stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokratischen
 Partei Europas. Gerade jetzt, wo um einen gemeinsamen Verfassungstext
 gerungen werde, müsse eine gemeinsame Linie präsentiert werden.
In der Kosovofrage habe es immer Unterschiede zwischen
 Sozialdemokraten und Konservativen gegeben, so Swoboda. Die
 Sozialdemokraten seien immer der Meinung gewesen, dass mit einer
 Unabhängigkeit des Kosovos nicht alle Probleme gelöst seien. Wichtig
 sei auch, unterstrich der SPÖ-Europaabgeordnete, von Russland
 einzufordern, an einer Konstruktiven Lösung mitzuarbeiten.
Wolfgang Petritsch schloss sich Swobodas Ansichten zur Balkanfrage
 an. Er appellierte, dass der "Riesentanker EU" mit dabei sein müsse,
 um den noch notwendigen Diskurs bis 10. Dezember zu führen. Überdies
 sei der Kosovokonflikt auch ein Test für die EU in ihrem Verhältnis
 zu den USA und Russland. Vor allem Moskau müsse klar gemacht werden,
 dass es sich um ein gesamteuropäisches Problem handle und dass es im
 gemeinsamen Interesse sei, dass die Konfliktlösung gelinge. Erst wenn
 "das letzte Problem aus der Erbmasse Yugoslawiens" gelöst sei, könne
 sich diese Region auf ihre Zukunft und auf ihren Weg in die EU
 konzentrieren. (Schluss) sw
Rückfragehinweis:
 SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Tel.: 01/53427-275, 
 Löwelstraße 18, 1014 Wien, http://www.spoe.at/online/page.php?P=100493
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SPK






