BM a.D. Lore Hostasch Vorsitzende der neuen Regierungssachverständigengruppe "Demographie" der EU-Kommission
Wien (OTS) - Sozialminister Dr. Erwin Buchinger präsentierte heute
die Vorsitzende der neuen Regierungssachverständigengruppe für Fragen
der Demographie der Europäischen-Kommission, BM a.D. Lore Hostasch.
"Dieser Vorsitz ist nicht nur ein Zeichen der internationalen
Wertschätzung der Person Lore Hostasch, sondern steht auch für die
besondere europäische Anerkennung der Sozialpolitik Österreichs",
zeigte sich Buchinger erfreut über die neue Funktion der früheren
österreichischen Sozialministerin. Die neue ExpertInnengruppe, die
sich aus VertreterInnen sämtlicher Mitgliedstaaten sowie einer
kleinen Zahl unabhängiger ExpertInnen zusammensetzt, soll einerseits
als Plattform zum Erfahrungsaustausch dienen, andererseits die
Kommission in einem permanenten Prozess bei der Entwicklung von
Strategien in Fragen der Demographie unterstützen.
"Die Mitgliedsstaaten haben ein riesiges Spektrum in den
individuellen Herausforderungen und Strategien bezüglich der
demographischen Entwicklung, der Ausbildung der Jugend, der
Beschäftigung im Allgemeinen, der Vereinbarkeit von Beruf und
Familie, der Pflege, der Einwanderung und natürlich im Bereich der
älteren Generation", so Hostasch. Ihr Ziel sei es, zentrale Fragen
zusammenzuführen und bewährte Praktiken auszutauschen und zu prüfen,
ob Modelle übertragbar sind. Sie wolle aber auch die Zustimmung der
österreichischen Bevölkerung zur Europäischen Union verbessern. Hier
gelte es vor allem bei der älteren Generation noch Überzeugungsarbeit
zu leisten.
Europa steht in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vor einer
großen demographischen Herausforderung, die aber, so Sozialminister
Buchinger, als Chance und nicht als Bedrohung gesehen werden dürfe.
"Es muss eine Balance zwischen der wirtschafts- und sozialpolitischen
Ebene hergestellt werden - in diese Richtung gehen auch die
Schlussfolgerungen des informellen Treffens der EU-MinisterInnen für
Beschäftigung und Soziales in Portugal Anfang Juli. Wir brauchen eine
positive Wechselwirkung von Wirtschaft, Arbeitsmarkt und
Sozialpolitik", betonte der Sozialminister und nannte aktuelle Zahlen
zum Thema demografische Entwicklung: Die Zahl der jungen Menschen in
Europa von 100 Millionen im Jahr 1975 wird, so die Prognose, im Jahr
2050 auf 66 Millionen sinken. Die Bevölkerung im Erwerbsalter (15-64
Jahre) wird vom prognostizierten Spitzenwert im Jahr 2010 (331
Millionen) im Jahr 2050 auf 268 Millionen zurückgehen. Die Old age
dependency ratio ("Altenquote") wird von derzeit 25 Prozent auf 53
Prozent steigen.
"Wir brauchen auf europäischer Ebene in Zukunft neben den
wirtschaftlichen Zielen auch sozialpolitische Zielsetzungen, um
gemeinsam die demographische Herausforderung positiv zu bewältigen.
Nur dann erreichen wir auch eine Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger
für die Europapolitik und die Europäische Union ganz generell", waren
sich Hostasch und Buchinger einig. (Schluss)
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz Dr. Gisela Kirchler-Lidy Pressesprecherin des Sozialministers Tel. (01) 71100-2249 mailto:gisela.kirchler@bmsk.gv.at www.bmsk.gv.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NSO