Pendl: Nächtliche Drohanrufe und anonyme Briefe
Wien (OTS) - FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache nahm heute in einer
Pressekonferenz, die er gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Pendl und dem
Rechtsanwalt Dr. Johannes Hübner abhielt, zu den Vorwürfen gegen Dr.
Pendl Stellung.
Studiengebühren, Universitäts-Chaos, PISA-Desaster - das sei nur ein
kleiner Ausschnitt aus der "segensreichen" Tätigkeit der
glücklicherweise scheidenden Bildungsministerin Elisabeth Gehrer,
sagte Strache. "Einem Herrn Seipel, unter dessen Regentschaft die
Saliera gestohlen wurde und mit dem sich der Rechnungshof ausführlich
beschäftigt hat, macht sie die Mauer. Aber einen unbescholtenen, hoch
renommierten Universitätsprofessor wie Dr. Pendl versucht sie von
seiner Funktion als Universitätsrat abzuberufen."
Kaum ein österreichischer Mediziner habe sich in den vergangenen
Jahrzehnten nämlich ein so großes nationales und internationales
Renommee erworben wie Dr. Gerhard Pendl, führte Strache weiter aus.
Dies würden mehrere hundert wissenschaftliche Veröffentlichungen,
Tätigkeiten an der George-Washington-University sowie an der Columbia
University, eine Lehrtätigkeit am Max-Plank-Institut in München,
Vorlesungen an der Havard-University und eine Habilitierung "Summa
cum laude" belegen.
Jetzt versuche man ihm den Strick zu drehen aus einer Grabrede für
einen gefallenen Soldaten, an dessen Grab bis vor wenigen Jahren
sogar alljährlich eine Ehrenwache desw Gardebataillons des
österreichischen Bundesheeres angetreten sei. Strache erinnerte
daran, daß der Grabstein Nowotnys in den Fünfziger Jahren vom
SPÖ-Stadtrat Mandl genehmigt worden sei. Noch 1991 habe der damalige
Bürgermeister Zilk erklärt: "An diesem Grabstein wird nicht
gerüttelt." Der Status als Ehrengrab sei 2003 auf Betreiben der
Grünen entzogen worden. Mit einer künstlichen Diskussion werde hier
versucht, auf dem Rücken der gefallenen politisches Kleingeld zu
schlagen, kritisierte Strache.
In diesem Zusammenhang erinnerte Strache daran, daß der ehemalige
Bürgermeister von Linz, Franz Hillinger, auch ein ehemaliger
Wehrmachtssoldat gewesen sei und den Ehrenbürgerstatus von Linz habe.
Bei seinem Begräbnis habe Franz Vranitzky eine Lobrede geschwungen.
Was mit Dr. Pendl geschehe sei Rufmord und linkslinker
Meinungsterror, kritisierte Strache. Der "Verein zur Pflege des
Grabes Walter Nowotny" ist bei der österreichischen Vereinspolizei
offiziell angemeldet, setze sich aus ehrwürdigen Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens zusammen und veranstalte seit Jahren am Todestag
von Walter Nowotny eine Kranzniederlegung auf dessen Grab. Eine Nähe
zu nationalsozialistischem und totalitärem Gedankengut gebe es nicht.
Strache bezeichnete den Hass, mit dem diese Diskussion gerade von
linker Seite geführt werde, als erschreckend. Hier werde versucht,
Meinungsterror auszuüben. Im 21. Jahrhundert, im demokratischen
Österreich, sollte jeder die Größe haben, eine Meinung, die von
seiner eigenen abweiche, zu tolerieren. Der FPÖ-Obmann appellierte an
alle, die versuchten, Dr. Pendl mundtot zu machen, wieder auf den
Boden einer sachlichen unaufgeregten Gesprächskultur zurückzukehren
und der künstlichen Hysterie und Diffamierung der vergangenen Tage
eine Absage zu erteilen.
Gerade diejenigen nämlich, die unentwegt fordern, die Lehren aus der
Geschichte zu ziehen, sollten dieses Prinzip einmal bei sich selbst
anwenden und nicht nach faschistischen Grundsätzen handeln, betonte
Strache, der diesen Linksfaschismus entschieden zurückwies.
Dr. Pendl zeigte sich erstaunt, wie rasch man hierzulande zu einer
Unperson werden könne. Dies sei unerträglich, weil auch seine Familie
darunter leide und seine Freunde in der scientific community. Er
erhalte nächtliche Drohanrufe und anonyme Briefe. Der FPÖ zeigte er
sich dankbar, weil sie ihn unterstütze. Sonst hätte sich niemand an
ihn gewandt, der Rektor habe ihn nicht einmal angerufen, die
Bildungsministerin habe ihn in einem Brief mit der Aufforderung nach
Stellungnahme zugleich vorverurteilt. Weiters betonte er, daß er den
Nationalsozialismus verabscheue.
Dr. Johannes Hübner erklärte, daß Dr. Pendl durch den ehemaligen
Justizminister Harald Ofner vertreten werde. Weiters wies Hübner
darauf hin, daß ein Universitätsrat nicht nach Gutdünken abberufen
werden könne und vor allem nicht aus politischen Gründen. Morgen gebe
es eine Sitzung des Senats der Universität. Dieser müsse einen
Empfehlung an die Ministerin richten, erst dann wäre es möglich. Dr.
Pendl sei außerdem von der Senatssitzung nicht informiert worden und
habe keine Gelegenheit zu einer Stellungnahme erhalten.
Rückfragehinweis:
FPÖ
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