Wien (PK) - Zweite Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und
Bundesrats-Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach luden heute aus
Anlass der Verleihung der "Arthur von Rosthorn-Medaille 2006" im
Rahmen der 2. Partnerschaftskonferenz mit China und der Vorstellung
des Buches "Österreich und China in Anekdoten" von Gerd Kaminski zu
einem Festakt in das Hohe Haus. Der Präsident des Verleihungskomitees
Dr. Helmut Sohmen überreichte die Auszeichnung für Verdienste um die
österreichisch-chinesischen Beziehungen an die diesjährigen sechs
Preisträger, den Vorsitzender der Bundesratsfraktion der ÖVP, Ludwig
Bieringer, Bundesminister a.D. Karl Blecha, den Vorsitzenden des
Klubs der Sozialdemokratischen Parlamentsfraktion, Alfred Gusenbauer,
den Direktor des Tiergartens Schönbrunn, Helmut Pechlaner, Richard
Trappl vom Institut für Ostasienwissenschaften an der Universität
Wien und Zhu Liang, Minister a.D. des chinesischen
Parteiaußenministeriums. An der Festveranstaltung nahmen unter
anderem ehemalige Minister und Abgeordnete sowie der Botschafter der
VR China in Österreich teil.
Vizepräsidentin Haselbach begrüßte die anwesenden Gäste und meinte,
jeder der hier Anwesenden habe eine besondere Beziehung zu China und
auf mannigfache Weise freundschaftliche Kontakte geknüpft und die
bilateralen Beziehungen vertieft. Das Außenministerium hat 2006 zum
"China-Jahr" erklärt, ein Jahr in dem sich Österreich und China
verstärkt bemühen, Treffen und Veranstaltungen in den Dienst der
gemeinsamen Beziehungen zu stellen. Haselbach dankte insbesondere den
Freundschaftsgesellschaften in beiden Ländern und der chinesischen
Botschaft für ihr Engagement und rief dazu auf, auch in Zukunft
weitere Kontakte anzubahnen und aufzubauen. "Österreich hat schon
immer Menschen gehabt, die Brücken bauen konnten", schloss die
Vizepräsidentin des Bundesrats.
Laudator Gerd Kaminski würdigte Engagement und Verdienste der
Preisträger für die chinesisch-österreichischen interkulturellen
Beziehungen. Kaminski ging in seiner Rede unter anderem auf die
einzelnen Lebensläufe der Preisträger ein und stellte fest, den heute
ausgezeichneten Persönlichkeiten sei das Bestreben gemeinsam, sich in
ihrem persönlichen Wirken, in ihren persönlichen Kontakten, für die
Überwindung von kulturellen und wirtschaftlichen Barrieren
einzusetzen. Für den krankheitshalber verhinderten Minister Zhu Liang
übernahm der chinesische Botschafter in Österreich die Ehrung.
Namens der Ausgezeichneten dankte Bundesminister a. D. Karl Blecha
für die sehr festliche Überreichung der Rosthorn-Medaille, wobei er
insbesondere Dr. Sohmen und Gerd Kaminski für deren persönlichen
Einsatz dankte. Bei dieser Gelegenheit führte Blecha aus, dass alle
Ausgezeichneten sich seit Jahren bemühen, "die chinesische Mauer
niederzureißen", um das gegenseitige Verständnis zu fördern. Die
Preisträger würden auch mithelfen, ein Element in die österreichisch-
chinesischen Beziehungen einzubringen, das ihnen in früheren Zeiten
fehlte, nämlich die Kontinuität. Pointiert schloss Blecha: "Als
Freunde Chinas sagen wir, wo man unsere Hilfe wünscht, sind wir immer
zugegen!"
Arthur von Rosthorn
Arthur von Rosthorn (1862-1945) wird bis heute als dominierende
Persönlichkeit der österreichisch-chinesischen diplomatischen
Beziehungen und als kultureller Mittler beider Länder angesehen. Er
studierte in Wien und Oxford Sprachen, Sinologie und Wirtschaft, ging
1883 nach China und wurde 1896 von Kaiser Franz Joseph I. zum ersten
Geschäftsträger in China ernannt. Während seiner Zeit als Botschafter
in China erwarb sich Rosthorn einen hervorragenden Ruf und bis heute
ist sein Name Synonym für ausgezeichnete österreichisch-chinesische
Beziehungen. Auch nach seiner Rückkehr nach Wien machte er sich um
den interkulturellen Dialog in hervorragender Weise verdient. In
Erinnerung an seine Verdienste um die bilateralen Beziehungen
zwischen Österreich und China wurde die Rosthorn-Medaille gestiftet.
Buchpräsentation "Österreich und China in Anekdoten"
In Anschluss an die Preisverleihung wurde das neueste Werk von Gerd
Kaminski "Österreich und China in Anekdoten - Die Skurrilitäten in
den Beziehungen" präsentiert. Die einleitenden Worte zur Vorstellung
des Buchs sprach Kurt Seinitz, Leiter der Auslandsredaktion der
"Kronen-Zeitung". Er stellte einleitend fest, in diesem Buch finde
man eine Ansammlung von Skurrilitäten, die bis in die hohe Politik
reiche. Das Verhältnis zwischen den beiden Ländern charakterisiere
jedoch Tiefe, Beständigkeit und Belastbarkeit, befand er, und das sei
eine gute Basis für die Zukunft.
Österreich und China - warum ein Buch in Anekdoten? Anekdoten,
Momentaufnahmen der Geschichte, vermögen oft Eindrücke und Vorgänge
besser zu fokussieren als umfangreiche historische Abhandlungen und
erlauben dennoch einen souveränen Blick auf das Detail, schreibt
Kaminski im Buch einleitend.
Kaminski gelingt es mit seinem neuesten Buch, "einen Strauß von
Anekdoten als Geburtstagsgebinde anlässlich von 35 Jahren
österreichisch-chinesischen diplomatischen Beziehungen und der ebenso
langen Zeit der Existenz der Österreichisch-chinesischen Gesellschaft
zu binden".
Gerd Kaminski
Gerd Kaminski wurde 1942 geboren und leitet das Ludwig Boltzmann-
Institut für China- und Südostasienforschung in Wien. Seit ihrer
Gründung gehört er der Österreichisch-Chinesischen Gesellschaft an,
er ist Universitätsdozent an der Universität Wien, zudem absolvierte
er Gastprofessuren in den USA und in der VR China. Er ist Autor von
rund 40 einschlägigen Büchern und zahlreichen Artikeln.
Zum Abschluss des Festakts las die Schauspielerin Louise Martini
Anekdoten aus dem Werk. (Schluss)
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