Diesjähriger Geriatriekongress im Zeichen der Sturzprävention
Wien (OTS) - Der internationale Geriatriekongress fand heuer zum
7. Mal statt und widmete sich der Risikoerfassung und Prävention von
Stürzen bei älteren Menschen. Im Rahmen der Tagung überreichte
Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Renate Brauner den Ignatius
Nascher-Preis der Stadt Wien für Geriatrie. Den Preis für das
Lebenswerk erhielt Univ. Prof. Dr. Ursula Lehr, eine anerkannte
Gerontologin, Wissenschafterin, Lehrerin und Politikerin. Der
Förderpreis erging an Dr. Jan Tobias Wagner für die Arbeit
"Determinanten von zukünftigen Hospitalisierungen und häufigen
Arztbesuchen bei zuhause lebenden älteren Personen in Europa".
Stürze im Alter haben oft schwerwiegende Folgen
Im Alter nimmt das Sturzrisiko zu. 40 Prozent der über
75jährigen stürzen zumindest einmal im Jahr. Die Folgen können
schwerwiegende Verletzungen sein, oft verbunden mit langen Spitals-
und Pflegeheimaufenthalten. Um das Wissen um diese stille Epidemie
älterer Menschen zu vertiefen und neue präventive Konzepte zu
entwickeln, veranstaltet die Stadt Wien am 8. und 9. Mai 2006 im
Wappensaal des Wiener Rathauses eine wissenschaftliche Tagung.
Der Ignatius Nascher-Preis der Stadt Wien für Geriatrie
Ignatius Leo Nascher wurde 1863 in Wien geboren und gilt als der
Vater der Geriatrie. Als er 1908 das damalige Versorgungsheim Lainz
besuchte, war er vom Betreuungskonzept so beeindruckt, dass er den
Begriff Geriatrie für die Medizin älterer Menschen prägte. Der
Ignatius Nascher-Preis der Stadt Wien wurde im Jahr 1999 von Dr.
Katharina Pils, Leiterin des Ludwig Bolzmann Institutes für
Interdisziplinäre Rehabilitation in der Geriatrie, ins Leben gerufen.
Dabei werden je ein Award für das Lebenswerk sowie ein Förderpreis
ausgeschrieben. Der Förderpreis ist mit 3.635 Euro dotiert und wird
für eine besondere wissenschaftliche Arbeit oder ein innovatives
erfolgreiches Projekt aus dem Bereich der Geriatrie
(Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik, Therapie,
Rehabilitation oder Langzeitpflege) vergeben. Der Hauptpreis, der für
das Lebenswerk steht, umfasst insgesamt 7.270 Euro.
Nascher-Preis für das Lebenswerk ging an Univ. Prof. Dr.
Ursula Lehr
Als Wegbereiterin der Gerontologie in Deutschland hat Frau Prof.
Lehr durch Forschung und Lehre zahlreiche KollegInnen auf ihrem Weg
begleitet. Sie war zunächst Ordinaria für Gerontologie in Heidelberg
und im Jahr 1987 Gründungsmitglied der Akademie der Wissenschaften in
Berlin. Auf dieser reichen Erfahrung hat sie zwischen 1988 und 1991
als Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit,
Einfluss auf die Sozialpolitik in Deutschland genommen. 1995 kehrte
sie zurück an die Universität Heidelberg und gründete im selben Jahr
das Deutsche Zentrum für Alternsforschung (DZFA). Im Jahr 2000 wurde
Frau Prof. Lehr auf den Marie Curie-Lehrstuhl der Europa Universität
in Yuste/Spanien berufen.
Dr. Jan Tobias Wagner bekam den Förderpreis
Der Förderpreis geht dieses Jahr an Dr. Jan Tobias Wagner für
seine Arbeit zu "Determinanten von zukünftigen Hospitalisierungen und
häufigen Arztbesuchen bei zuhause lebenden älteren Personen in
Europa". Dr. Wagner wurde 1974 in Saarburg bei Trier geboren,
absolvierte seine Medizinausbildung an der Universität Heidelberg und
arbeitete am Klinikum Fulda der Universität Marburg bevor er sich für
ein Stipendium des Forschungskollegs Geriatrie der Robert Bosch
Stiftung Stuttgart bewarb. Dieses Forschungskolleg hat sich zum Ziel
gesetzt, den akademischen Nachwuchs im Bereich der Geriatrie gezielt
zu fördern. In einem kompetitiven Auswahlverfahren wurde Herrn Dr.
Wagner ein solches Stipendium zuerkannt und er führte seine
Forschungsarbeiten von 2004 bis 2006 in Bern durch. Im Rahmen seiner
Weiterbildung ist er zurzeit als klinischer Assistenzarzt in Nürnberg
tätig.
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(Schluss) bw
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