Infos über Bauarbeiten und Wohnbau vor Ort am 12. Mai
Wien (OTS) - Kommenden Freitag (12.5.) findet im Rahmen eines
"Abbruch-Festes" mit Liesings Bezirksvorsteher Manfred Wurm zwischen
14.00 und 16.00 Uhr für alle Interessierten ein würdiges
Abschiednehmen von der alten Liesinger Brauerei statt. Auf dem
insgesamt 104.00 Quadratmeter großen Gelände werden bis etwa 2009/10
rund 550 Wohnungen von insgesamt 4 Bauträgern, sowie ein regionales
Einkaufszentrum errichtet.
Welt des Hopfen und Malz noch einmal zu besichtigen
Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben am Freitag die
Möglichkeit, noch einmal die diversen Räumlichkeiten der alten
Brauerei Liesing zu besichtigen, sie abzufilmen bzw. zu
fotografieren. Die Objekte des vor Ort existierenden ehemaligen
Brauereimuseums finden sich teilweise im Bezirksmuseum Liesing wieder
, wie auch im Brauereimuseum Schwechat. Aus diesem Grund werden auch
die großen Braukeller noch einmal für die Öffentlichkeit geöffnet,
von denen nur ein Teil bleiben wird. Auch der bekannte Silo wird in
nächster Zeit abgetragen.
Weiters bietet der Nachmittag aber auch die gute Gelegenheit von
Fachleuten der Stadt Wien bzw. ebensolchen der Bauträger über die
bevorstehenden Bautätigkeiten bzw. die neuen Wohnanlagen informiert
zu werden.
Geschichte der Brauerei in Liesing
Die Liesinger Brauerei kann auf eine bewegte Geschihcte
zurückblicken. Gegründet von Johann Georg Held (1796 - 1850), der
dort Besitzer eines zwischen Breitenfurter Strasse und
Rudolf-Weißdorn-Gasse gelegenen Felsenkellers war, konnte im Jahr
1828 die Genehmigung zum Bau einer Brauerei erreichen. Im Jahr 1839
war es dann so weit: das erste "Oberliesinger Felsenkeller-Bräu"
konnte ausgeschenkt werden. Aufgrund der Nähe zur 1841 eröffneten
Südbahnstrecke nahm das Unternehmen einen großen Aufschwung. Zu
seinem Tod bestimmte Held eigentümlicherweise, dass die florierende
Brauerei eingestellt, das Brauhaus öffentlich versteigert und all
sein Besitz verkauft werden soll. Nichtsdestrotrotz ging das Geschäft
weiter: Helds Erben wurden von den Mitbesitzern Moriz Faber und
Theodor Löwenthal ausbezahlt und der Betrieb wurde weiter geführt.
1872 wurde die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im
Jahr 1898 errichtete das Architekten-Duo Ferdinand Fellner und Herman
Helmer den charakteristischen Turm auf dem Brauerei-Gelände. Das neue
Gebäude, das mit einem großen Tanzsaal und einem Restaurationsbetrieb
ausgestattet war, galt über Jahre hinweg als beliebtes Ausflugslokal.
Zwischen 1900 und 1914 entstanden für die Brauerei-Arbeiter und deren
Familien diverse Wohnhäuser. 1928 erfolgte die Fusion mit der
Österreichischen Brau-AG. Nach 1945 zählte die Liesinger Brauerei zu
den ersten Berieben, die wieder voll arbeiten konnten. Der Grund: Der
Besitz war zwar in sowjetischer Hand, andererseits konnte dadurch
aber die Versorgung mit Gerste sicher gestellt und 500 Arbeiter
konnten beschäftigt werden. Ende der 60er Jahre entstand noch eine
Siloanlage für 22.000 Tonnen Gerste. 1973 wurde das letzte Bier in
Liesing gebraut, in den nächsten Jahren wurde noch Limonade und Bier
abgefüllt. 1990 wurde der letzte große Schornstein und das Kesselhaus
abgetragen.
o "Abbruchfest" mit BV Manfred Wurm
Termin: Freitag, der 12. Mai
Zeit: 14.00 bis 16.00 Uhr
Ort: 23., Gelände der stillgelegten Brauerei Liesing
(Schluss) hch
Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Bezirksvorstehung des 23. Bezirks
Tel.: 863 34/23114
mailto:post@b23.magwien.gv.at
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