• 27.04.2006, 10:33:16
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Glawischnig fordert Stopp der TIWAG-Zahlungen an Atomkonzern

Grüne verlangen von Bartenstein Aufklärung über Atomdeals

Wien (OTS) - "Die Direktzahlungen der TIWAG an den deutschen
Atomkonzern E.ON für die Beschaffung und Entsorgung von nuklearen
Brennstäben untergräbt eine glaubwürdige Anti-Atom-Politik.
ÖVP-Landeshauptmann Herwig van Staa hat als hundertprozentiger
Eigentümerinnenvertreter dringlichen Handlungsbedarf. Die TIWAG muss
so rasch als möglich aus den skandalösen Atomverträgen aussteigen",
fordert Eva Glawischnig, stv. Bundes- und Umweltsprecherin der
Grünen. Die Grünen betreiben auch mittels einer parlamentarischen
Anfrage an BM Bartenstein Aufklärung über weitere mögliche schmutzige
Geschäfte österreichischer Energieversorger (EVU) mit Atomkonzernen.
Neben der TIWAG könnten auch andere EVU’s direkte Zahlungen an die
Atomindustrie leisten. "Immerhin haben - mit Ausnahme der
burgenländischen Bewag - alle großen heimischen Energieversorger
beträchtliche Mengen Atomstrom im Strommix", so Glawischnig.

2005 zahlte die TIWAG 5,1 Mio. Euro für die Beschaffung von nuklearem
Brennstoff und die Entsorgung von abgebrannten Brennstäben an die
E.ON. Ein vertraulicher Geschäftsbericht listet die Zahlungen auf:
1.849.400,- Euro wurden für die ‚Brennstoffbeschaffung’ und
3.261.432,- Euro für die ‚Brennstoffentsorgung’ an die E.ON bezahlt.
Dafür bezog die TIWAG im Jahr 2005 von der E.ON 950.400.000
Kilowattstunden Atomstrom. "Verharmlosungsversuche seitens der TIWAG
bringen nichts. Tatsache ist, dass über die Millionenzahlungen
der Ankauf und die Zwischenlagerung von Brennelementen und indirekt
die Herstellung von Brennelementen, die Wiederaufbereitung von
Nuklearbrennstoff und die Castor-Transporte finanziert werden",
ergänzt Glawischnig. Die Verträge datierten aus dem Jahr 1981. Es sei
davon auszugehen, dass von der TIWAG insgesamt bis zu 125 Mio. Euro
(!) an die Atomwirtschaft geflossen seien. "Tirol braucht keinen
Atomstrom", so Glawischnig, und weiter: "Insgesamt wird in Tirol mehr
Strom erzeugt als verbraucht. Bei den schmutzigen Atomgeschäften geht
es nicht um Versorgungssicherheit, sondern darum, Profite zu machen.
Das belegen auch die TIWAG-Pläne für vier neue
Pumpspeicherkraftwerke, die letztlich mit Atomstrom betrieben werden.
Nachts wird Wasser mit Atomstrom der E.ON in Speicherseen gepumpt und
zu energieintensiven Zeiten wird daraus Spitzenstrom aus angeblich
sauberer Wasserkraft produziert. "Die TIWAG soll in
Energieeffizienzmaßnehmen und Strom aus erneuerbaren Energien
investieren, statt der Atomlobby Jahr für Jahr Millionenbeträge in
den Rachen zu werfen", schließt Glawischnig.

Rückfragehinweis:
Die Grünen, Tel.: +43-1 40110-6697, presse@gruene.at

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