• 20.02.2006, 10:21:52
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ÖAMTC fordert ein Ende der Panikmache mit unseriösen Feinstaubzahlen

Einseitige Polemik zu Lasten der Autofahrer wird das Problem nicht lösen

Wien (OTS) - "Wenn es gegen die Autofahrer geht, ist manchen
Gruppierungen offenbar jedes Mittel recht", kritisiert Mario
Rohracher, Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung. Laufend werden z.B.
angebliche Feinstaubopferzahlen kolportiert - für Österreich zwischen
2.400 und 5.500 pro Jahr - an denen hauptsächlich der
nicht-öffentliche Verkehr Schuld sein soll. Geht man dem Zahlenspiel
auf den Grund stellt sich heraus, dass immer noch eine US-Studie aus
den 80-er Jahren als Quelle herhalten muss, die für aktuelle
wissenschaftliche Untersuchungen längst nicht mehr herangezogen wird.
"Da fragt man sich wirklich, ob es darum geht, das Problem zu lösen,
oder nur zu Lasten des Straßenverkehrs politisches Kleingeld
herauszuschlagen" stellt Rohracher fest. "Der ÖAMTC fordert
nachdrücklich eine lösungsorientierte Diskussion, die alle
Verursacher einbezieht und mit seriösen Daten operiert."

Die Fakten und daraus resultierende Lösungsansätze

Fakt eins: Die Feinstaubverursacher auf Basis der als besonders
gesundheitsgefährdend eingestuften PM2,5-Emissionen sind der Größe
nach Hausbrand/Kleinverbraucher (36,8 Prozent), Industrie (31,5
Prozent), Straßenverkehr (14,9 Prozent, davon weniger als die Hälfte
vom Pkw), Landwirtschaft (8,4 Prozent), Kraft- und Heizwerke (3,9
Prozent) und Off-Road-Maschinen (4,5 Prozent). Die Belastung mit
diesen Feinst-Partikeln ist seit 1990 rückläufig. Eine weitere
wirksame Eindämmung ist nur möglich, wenn bei allen Verursachern
angesetzt wird, wie es der ÖAMTC wiederholt gefordert hat.

Fakt zwei: Feinstaub ist ein Winterproblem, das durch Holzöfen und
Aufwirbelungen von Splitt und anderen Winterdienst-Materialien
entsteht (Quelle: Aquella Studie der Stadt Wien). Der Club spricht
sich deshalb für einen "differenzierten Winterdienst" aus. Das heißt,
je nach Straßen- und Wetterlage wird die mechanische Schneeräumung in
unterschiedlicher Weise mit auftauenden Mitteln kombiniert.

Fakt drei: Feinstaub ist ein Verfrachtungsproblem. Lokal in Wien
entstehen z.B. nur 25 Prozent der gesamten Feinstaubbelastung
(Quelle: Aquella Studie der Stadt Wien). Der ÖAMTC fordert deshalb
eine konzertierte europäische Vorgangsweise zur Eindämmung der
Haupt-Feinstaubquellen und lehnt politisch motivierte
Fahrbeschränkungen und -verbote ohne messbaren Erfolg ab.

Fakt vier: Die Feinstaub-Emissionen aus dem Straßenverkehr sinken
konstant, obwohl der Bestand an Diesel-Pkw in den vergangenen sechs
Jahren von rund 1,3 Millionen auf über zwei Millionen angestiegen
ist. Bereits rund ein Drittel der Neuwagen über 80 kW fährt mit
Partikelfilter. Vor allem das vom ÖAMTC durchgesetzte Fördermodell
für Neuwagen verstärkt diese positive Tendenz. Für die nach wie vor
unbefriedigende Situation der alten Diesel-Pkw und Lkw fordert der
ÖAMTC eine flächendeckende und wirksame Nachrüstpolitik. Für Neuwagen
setzt sich der Club in Brüssel gemeinsam mit seinen europäischen
Schwesterclubs und dem Dachverband der Autoclubs, FIA, für eine
vorgezogene Einführung der verschärften Euro-5 und Euro-6
Abgasgrenzwerte ein.

Fakt fünf: Maßnahmen, die den Verkehrsfluss fördern, sind der
beste Umweltbeitrag. "Grüne Wellen" senken die Partikelemissionen
moderner Diesel-Pkw unter die Nachweisgrenze und ermöglichen außerdem
bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch (Quelle:
ADAC/ÖAMTC-Test, Jänner 2006). Der ÖAMTC arbeitet derzeit eng mit der
Stadt Wien zusammen, um diese Maßnahme in der Bundeshauptstadt
flächendeckend und effizient umzusetzen.

"Der Straßenverkehr gehört mit rund 15 Prozent der Emissionen
nicht zu den Hauptverursachern von Feinstaub in Österreich", stellt
Rohracher klar. "Selbstverständlich wird er weiterhin seinen Beitrag
zur Umweltverbesserung leisten, die Technologien dazu sind
vorhanden." Neue Antriebe, wirksame Nachrüstlösungen, der Einsatz von
Telematik, eine effiziente Logistik und ein modernes Verkehrskonzept
sind die zukünftigen Schwerpunkte der Umweltarbeit des Clubs. "Der
ÖAMTC ist für jede Diskussion offen, wenn sie seriös und auf
sachlicher Basis geführt wird", so der Chef der
ÖAMTC-Interessenvertretung abschließend.

(Schluss)

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Claudia Kesche
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

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