Wien (OTS) - "Nanotechnologie, für viele die treibende Kraft einer
globalen technologischen Revolution, schafft neue Risikoszenarien,
die noch nicht ausreichend erforscht sind." Dies stellte Mag. Rémi
Vrignaud, Rückversicherungs-Chef der Allianz Österreich, anlässlich
der Präsentation einer internationalen Expertenstudie in Wien fest.
Die Allianz wünscht sich daher mehr Dialog und Forschungstransparenz
sowie die Einführung und gesetzliche Verankerung international
gültiger Nanotech-Standards.
Vielfältige Risiken
Gefahren sehen die Versicherungsexperten beispielsweise bei
möglichen Berufskrankheiten. "Der Umgang mit freien Nano-Partikeln in
der Produktherstellung birgt derzeit kaum abschätzbare Risiken",
betonte Vrignaud. Langzeitfolgen, auch nach 10 Jahren oder mehr,
seien nicht auszuschließen. Aber auch mögliche Auswirkungen der in
Produkten verarbeiteten Nanopartikel wären noch nicht endgültig
erforscht. Und schließlich gelte es, Umweltrisiken zu bedenken, wie
etwa mögliche Gefährdungsszenarien nach Unfällen.
Parallelen zieht die Allianz zur einstigen Asbest-Problematik.
Damals habe es von den ersten Warnungen bis zu einem europaweiten
Asbest-Verbot ein knappes Jahrhundert gedauert. In diesem Zeitraum
seien unzählige Menschen zu Schaden gekommen und die
Versicherungswirtschaft musste weltweit für Milliardenforderungen
Vorsorge treffen. "Versicherungen, Politik und Gesellschaft müssen
aus diesen Fehlern lernen und sich dem Thema Nanotechnologie rasch
und mit höchster Verantwortung nähern", so Vrignaud.
Hoffnungsträger für viele Branchen
Nanotechnologie ist freilich primär nicht ein Schreckgespenst,
sondern in vielen Bereichen ein Hoffnungsträger, auch für die
Versicherungswirtschaft. Nanotechnologisch verbesserte Medikamente
sollen Diagnose und Heilung von Krankheiten beschleunigen. Neue
Beschichtungen von Glas oder die Erzeugung super-starker Materialien
auf Nanotech-Basis sollen sich positiv in der Kfz- und
Sachversicherung auswirken. Und schließlich könnte im Umweltbereich
durch den Einsatz von Nanotechnologie die Verschmutzung von Luft und
Wasser reduziert werden.
In Österreich, so schätzt man, arbeiten derzeit rund 100 Betriebe
auf nanotechnologischer Basis oder mit Nanotech-Produkten. Die
Tendenz sei allerdings stark steigend, sind die Experten einig. Im
europäischen Vergleich der Investitionen liegt unser Land zur Zeit im
Mittelfeld.
Kalkulierbare Rahmenbedingungen nötig
Mit der Präsentation der aktuellen Studie stellt sich die Allianz
frühzeitig der Herausforderung, sich offensiv mit dem wichtigen Thema
Nanotechnologie zu beschäftigen. Notwendig seien jedoch
Rahmenbedingungen, unter denen eine Versicherung mit diesem Thema
umgehen kann. "Für uns bedeutet das ganz einfach: Das Risiko muss
kalkulierbar sein. Das heißt, wir müssen es kennen und
Schadenszenarien berechnen können, um unserer Aufgabe als
Risikoträger für die Wirtschaft gerecht zu werden und auf dieser
Basis ein Angebot für den Markt entwickeln zu können", erklärte
Vrignaud.
Dementsprechend enthält das Empfehlungs-Paket der Allianz folgende
Schwerpunkte:
- Mehr unabhängige wissenschaftliche Forschung, die von der öffentlichen Hand forciert wird. - Mehr Transparenz bei der Veröffentlichung von Resultaten nanotechnologischer Forschung. - Laufenden Dialog zu diesem Thema zwischen allen Stakeholdern. - Einführung internationaler Standards und einer internationalen Nomenklatur.
Die Allianz selbst bietet der Wirtschaft, Forschung und
öffentlichen Hand auch in Österreich Dialogpartnerschaft und
Expertise zum Thema Nanotechnologie an. Dies ist durch die Einbindung
in einen internationalen Versicherungskonzern möglich, der über ein
eigenes technisches Forschungszentrum ("Allianz Zentrum für Technik")
verfügt und sich dem zukunftsträchtigen Nanotech-Thema in umfassender
Form widmet.
Den ersten Schritt zum internationalen Erfahrungsaustausch hat die
Allianz mit der aktuellen Nanotechnologie-Studie bereits gesetzt.
Diese wurde in Zusammenarbeit mit der OECD entwickelt und
durchgeführt.
Link zur Studie: www.allianzgroup.com/presse
Rückfragehinweis:
Dr. Marita Roloff, Unternehmenskommunikation Allianz Elementar Versicherungs-Aktiengesellschaft Allianz Elementar Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft Hietzinger Kai 101-105, 1130 Wien Tel: 01/878 07 - 80726, Fax: - 40261 E-Mail: marita.roloff@allianz.at www.allianz.at
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | AEV