- 24.05.2005, 10:13:37
- /
- OTS0067 OTW0067
ÖAMTC: Straßenverkehr ist Vorreiter bei Feinstaub-Maßnahmen
Eine Halbierung der Partikelemissionen im Verkehr ist bereits in fünf Jahren realistisch
Wien (ÖAMTC-Presse) - Hausbrand/Kleinverbraucher, Industrie,
Kraft- und Heizwerke, Off-Road-Maschinen, Landwirtschaft und Verkehr
- "Der Feinstaub hat viele Väter", sagt Mario Rohracher, Chef der
ÖAMTC-Interessenvertretung. In diesem Sinne fordert der Club ein
verursachergerechtes Maßnahmenpaket. Der Verkehr hat laut einer
Studie der TU Wien nur rund 15 Prozent Anteil an den
Gesamtemissionen. "Das sind natürlich 15 Prozent zuviel. Aber im
Straßenverkehr werden die Hausaufgaben gemacht", verweist Rohracher
auf eine Reihe von zielgerichteten Maßnahmen im Verkehrsbereich. "Wir
wünschen uns, dass auch alle anderen Verursacher zu ihrer
Verantwortung stehen."
Das Feinstaub-Maßnahmenpaket der Verkehrsexperten verspricht eine
Halbierung der Partikelemissionen bereits in fünf Jahren. "Bis 2015
ist ein weiterer Rückgang auf ein Viertel der heutigen
Verkehrsemissionen realistisch", sagt Rohracher. Die Bedingung:
Partikelfilter für Pkw und Lkw. Das ist für den Club eine
realistische Rechnung. Die Autoindustrie hat sich im Neuwagenbereich
auf die neue Technologie eingestellt. Am Gebrauchtwagensektor gibt es
erste Fördermaßnahmen seitens des Bundes und der Länder für
Nachrüstungen. "Einer breiten Umsetzung steht also nichts im Weg. Die
flächendeckende Förderung von Nachrüst-Partikelfiltern für Pkw, Lkw
und Bus muss weiter konsequent betrieben werden", verlangt Rohracher
eine Unterstützung für die Autofahrer.
Ein Beitrag zur Reduktion von Feinstaub sind außerdem
gasbetriebene Fahrzeuge (Erdgas, Biogas). Die ÖAMTC-Akademie forscht
seit Jahren verstärkt in diesem Bereich. "Wir setzen uns mit jeder
Technologie auseinander, die eine umweltgerechte Mobilität der
Österreicher ermöglicht", sagt der Chef der
ÖAMTC-Interessenvertretung. Der Club verlangt in diesem Zusammenhang
eine garantierte Steuerfreiheit für Erdgas und Biogas.
Um die Maßnahmen im Verkehrssektor zu komplettieren, fordert der
Club außerdem:
* Durchgängige Flottenumstellung des Öffentlichen Verkehrs (Bahn,
Post, Busse etc.) auf umweltfreundliche Kraftstoffe.
* Anschaffung von Kraftfahrzeugen für Bund (inklusive Polizei und
Bundesheer), Länder und Gemeinden nur mit modernster
(Diesel-)Technologie, sowie Nachrüstung älterer Dienstfahrzeuge.
* Attraktiveres Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln - moderne
Busse und Bahnen (Pünktlichkeit, Sauberkeit, Bequemlichkeit).
* Park und Ride-Offensive.
* Umweltgerechter, verstärkter Garagenbau in Ballungszentren.
* Konsequenter Ausbau der Straßeninfrastruktur zur Entlastung der
Ballungszentren (z.B. Lückenschluss des Autobahnringes um Wien).
* Straßen rasch von Streusplitt etc. reinigen, um Aufwirbelung
diverser Stäube niedrig zu halten, was oft einen großen Anteil an den
dem Verkehr zugerechneten Feinstaubwerten ausmacht.
*Verbesserung der Reinigungslogistik, insbesondere in
Ballungszentren.
* Verbesserung des Splitt-Streumaterials zur Minimierung des
Feinstaubs.
Rascher muss es für den Club bei der Festlegung neuer
EU-Grenzwerte gehen: "Die Festlegung der neuen, weiter reduzierten
Emissions-Grenzwerte, muss noch vor dem Sommer erfolgen", fordert der
Chef der Interessenvertretung. Das Feinstaub-Ziel des ÖAMTC: Der Euro
4-Partikel-Grenzwert von 25 mg/km soll bei Euro 5 auf 5 mg/km
reduziert werden.
(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Claudia Kesche
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | OCP