Linz (OTS) - Die Arbeiterkammer und die Stadt Linz trauern um den
Schriftsteller Max von der Grün, der am Donnerstag, dem 7. April 2005
im Alter von 78 Jahren in Dortmund gestorben ist. 22 Jahre lang, von
1976 bis 1998, trug der "Max-von-der-Grün-Preis für Literatur zur
Arbeitswelt", den die oberösterreichische Arbeiterkammer und die
Linzer Veranstaltungsgesllschaft (LIVA) gemeinsamen verliehen haben,
seinen Namen.
Max von der Grün, 1926 in Bayreuth geboren, arbeitete nach dem 2.
Weltkrieg im Ruhrgebiet als Hauer unter Tage und später - nach einem
Unfall - als Grubenlokomitivführer, eher er zu schreiben begann. Den
Durchbruch brachte 1963 sein Roman "Irrlicht und Feuer", über die
Hintergründe eines tödlichen Arbeitsunfalls in einem Bergwerk.
Nicht nur dem Milieu, in dem seine Geschichten spielten, auch der
Haltung, aus der heraus er die Welt betrachtete, blieb er Zeit seines
Lebens treu: Max von der Grün war, wie ihn manch bürgerlicher
Literaturkritiker durchaus mit Herablassung nannte, ein
Arbeiterschriftsteller.
Genau aus diesem Grund fragte die Arbeiterkammer Oberösterreich
1976 Max von der Grün , ob er einem Wettbewerb für Literatur zur
Arbeitswelt seinen Namen leihen wolle. Von der Grün sagte zu. Von da
an trug der "Max-von-der-Grün-Preis für Literatur zur Arbeitswelt" 22
Jahre lang seinen Namen, bis er im Jahr 1999 in den Buch.Preis mit
neuem Konzept übergeführt wurde, den es heute noch gibt.
All die Jahre, in denen der Preis vergeben wurde, gehörte Max von
der Grün der Jury an und war dafür regelmäßig in Linz: bei
Jurysitzungen, bei der Preisvergabe und bei Workshops, in denen er
leidenschaftlich mit jungen Autoren, die am Wettbewerb teilnahmen,
über deren Arbeiten diskutierte. An den 22 Bewerben beteiligten sich
insgesamt 2788 Autoren. Unter den 128 Preisträgern finden sich Namen
wie Helmut Zenker, Gerhard Ruiss, Erich Hackl, Eugenie Kain, Barbara
Bronnen, Elfriede Kern und Franzobel.
"Mit Max von der Grün verliert die deutschsprachige Literatur
einen bedeutenden politischen Schriftsteller und großen Humanisten
sowie die oberösterreichische Arbeitnehmerbewegung einen Begleiter,
der ihr jahrzehntelang freundschaftlich verbunden war", würdigte
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer den Verstorbenen.
OTS0148 2005-04-12/12:54
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