• 06.01.2005, 09:00:00
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Turbulenzen um den Wiener Tierschutzverein gehen weiter - Interessengemeinschaft (IG-WTV) wird jetzt aktiv

Schlagzeilen und Skandalberichte: Wie dramatisch ist die Situation im Wiener Tierschutzhaus tatsächlich?

Wien (OTS) - Dramatische Bilder von unglaublichen Zuständen im
Wiener Tierschutzverein. Besorgte Tierschützer und betroffene
Mitarbeiter (IG-WTV) klagen an und fordern den Rücktritt der
Vereinsführung unter Präsidentin Loubé. Die Vorwürfe reichen von
Tierquälerei über Veruntreuung von Spendengeldern und Betrug bis hin
zu schweren Sicherheitsmängel. Die Folge sind Zahlungsrückstände in
Millionenhöhe und ein Finanzdesaster, das die Tiere büßen müssen.
Zusammenarbeit von IG-WTV mit neuer Tierschutzstiftung soll Tiere und
Mitarbeiter jetzt vor Insolvenz retten.

Schlagzeilen und Skandalberichte um den ältesten und größten
Tierschutzverein Österreichs werfen die Frage auf: Was ist an den
Berichten dran? Neidkampagnen und Skandaljournalismus oder
skandalöser Missbrauch von Spendengeldern?

Wie dramatisch die Situation im Wiener Tierschutzhaus tatsächlich
ist, schilderte ein anonymes Schreiben an die ORF-Redaktion "Report".
"Wir - Mitglieder und Angestellte - bitten Sie, sich der unfassbaren
Zustände im Wiener Tierschutzverein anzunehmen." Die Recherchen der
Redakteure brachten erschreckende Umstände ans Tageslicht.

Beweisfotos und Dokumente, die eine kürzlich gegründete
"Interessengemeinschaft von Mitarbeitern des Wiener
Tierschutzvereins" (IG-WTV) zur Verfügung gestellt hat, erhärten die
Anschuldigungen und Vorwürfe. "Tiere für Dreharbeiten vom Verein
entwendet und geprügelt. ...Spendengelder für exorbitante Löhne ihrer
Günstlinge verwendet...Hungernde Tiere...Betrug an der Gemeinde
Wien...Tierquälerei bei Tierrettungstransporten".

Auch das Finanzdebakel wird den Machenschaften der Präsidentin
angelastet. Die Verbindlichkeiten gegenüber Banken, dem Finanzamt und
der Krankenkasse belaufen sich auf etwa Euro 700.000,-. Und das,
obwohl die Finanzierungsgesellschaft des aufwendigen Neubaus in
Vösendorf, die Bal Helios GmbH, die Rückzahlungsraten bis zu Beginn
des heurigen Jahres ausgesetzt hatte, um dem WTV zu helfen.

Schon beim Neubau wurden die vorveranschlagten Baukosten in
Millionenhöhe überschritten, wobei ein nicht zu unterschätzender
Anteil in Luxuseinrichtungen investiert wurde: Einen eigenen Aufzug
bis vor ihre Bürotüre, Badezimmer, generöse Terrassen und andere
luxuriöse Sonderwünsche wie z.B. einen Bodenbelag um rund 100.000,-
Schilling im Zimmer der Präsidentin.

Die Warnung der eigenen Steuer- und Rechtsberater vor einer
finanziellen Überbelastung durch die Sonderwünsche der Präsidentin
ignorierte sie. Den Tieren kommen diese aufwendigen und
kostenintensiven Baumaßnahmen NICHT zu gute.

Dass einiges im Wiener Tierschutzhaus faul sein muss zeigt schon
das Verhalten der Geschäftsführung im Umgang mit Journalisten,
Kritikern ja sogar "verdächtigen Kindern", die mit einem Fotoapparat
nicht in das Tierschutzhaus gelassen werden (s. Kronebericht vom
22.11.04). Zur alljährlichen Generalversammlung waren alle Zugänge
zum Tierschutzhaus durch Bodyguards hermetisch abgeriegelt. Denn die
Geheimnisse hinter den Türen des Präsidentschaftstraktes mussten
heuer umso strenger gehütet werden, als die Medien den Machenschaften
der Vereinsführung schon unangenehm nahe auf den Fersen sind.

Dass auch die Wiederwahl der Altpräsidentin nicht ganz mit rechten
Dingen zugegangen sein soll, lassen Beobachtungen von Mitgliedern
vermuten, die von einer sehr großen Gruppe atypischer junger Besucher
der Generalversammlung berichten. Sie durften an der Veranstaltung
teilnehmen, obwohl sie nicht Mitglieder waren. "Sie konnten den
erforderlichen Zahlungsbeleg des Mitgliedsbeitrag nicht vorweisen,
obwohl das nach den Statuten Voraussetzung für die Teilnahme an der
Generalversammlung wäre", berichtet eine Mitarbeiterin des Vereins.
"Dafür aber hatte jeder von ihnen vor Beginn der Versammlung ein
eigenartiges Kuvert erhalten."

M. Winkelhofer, ein ordentliches Mitglied des "Skandalvereins",
die bei der Generalversammlung am 2. November 2004 anwesend war,
spricht in einem "Gedankenprotokoll" von ungültigen Resolutionen und
an stalinistische Zeiten erinnerndes Terrorverhalten von
Vorstandsmitgliedern und Loubé-Sympathisanten gegenüber Kritikern und
Fragenden.

Die IG-WTV fordert daher den Vorstand des WTV zum Rücktritt auf,
wie dies 2002 schon einmal geschehen ist.

Dieser Vorstand ist dafür verantwortlich, dass die Mitarbeiter
terrorisiert werden, keine fachkundige Führung haben, nach keinen
unternehmensspezifischen Grundsätzen arbeiten können, ja nicht einmal
ausreichende Waschmöglichkeiten haben. Sie bekommen auch keine
Arbeitskleidung.

Dieser Vorstand ist darüber hinaus dafür verantwortlich, dass in
der Aufnahmestation tierquälerische Zustände herrschen, im
Hundeaußengehege schwerst neurotische Hunde dahinvegetieren, der
Kleintierbereich bis vor kurzem ein Tier-KZ war, schwer kranke und
unbehandelte Tiere gegen Entgelt abgegeben werden, Hunde tagelang, ja
sogar wochenlang in Kleinkäfigen oder an der Kette gehalten werden
und bis zu hundert Katzen im Monat sterben oder eingeschläfert
werden.

"Was uns allen wirklich am Herzen liegt, dass die unerträglichen
Zustände für Mensch und Tier im Wiener Tierschutzhaus möglichst bald
ein Ende haben mögen und der Egotrip und die Streitereien der Chefin
nicht auf dem Rücken der Tiere ausgetragen wird." erklärte ein
Sprecher der Interessengemeinschaft.

Dokumentationsunterlagen und Bildmaterial stehen zur Verfügung und
können jederzeit angefordert werden (s. Rückfragehinweis).

OTS0009    2005-01-06/09:00

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