• 21.09.2004, 11:46:51
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Wettbewerb "Junge WissenschaftlerInnen schreiben Presseaussendungen": "Heavy metal für Pflanzen" (Markus Puschenreiter, 1.Platz)

Eine Kooperation von dialog<>gentechnik und APA OTS Originaltext-Service

Wien/Innsbruck (OTS) - Dieser Pressetext wurde beim Wettbewerb
"Junge WissenschaftlerInnen schreiben Presseaussendungen" mit dem
ersten Preis ausgezeichnet. Der Wettbewerb wurde von
dialog<>gentechnik in Zusammenarbeit mit APA-OTS anlässlich der
gemeinsamen Jahrestagung der österreichischen biowissenschaftlichen
Gesellschaften (20. - 22. 9. 2004 in Innsbruck) organisiert.

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Heavy metal für Pflanzen - Wiener Forscher entwickeln neue
Technologie zur Sanierung von schwermetall-kontaminierten
Böden
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Schwermetalle in Pflanzen - ein brisantes Umweltproblem möchte man
meinen. Doch junge Forscher der Universität für Bodenkultur in Wien
(BOKU) sind auf der Suche nach Pflanzen, die möglichst große Mengen
in den Blättern speichern. In der Kärntner Gemeinde Arnoldstein wurde
der Bodenforscher Walter Wenzel fündig: die dort wachsenden
Sal-Weiden (Salix caprea) nehmen besonders viel Blei, Zink und
Cadmium auf. Da diese raschwüchsigen Pflanzen die Schwermetalle dem
Boden entziehen, kommt es in einem Zeitraum von mehreren Jahren zu
einer deutlichen Verringerung des Schadstoffgehaltes am Standort.
Somit können verschmutze Böden mit geringem Aufwand und niedrigen
Kosten umweltschonend saniert werden. Diese Methode, die sogenannte
Phytosanierung, wurde bereits in Gefäßversuchen erfolgreich
untersucht und wird zurzeit in einem Freilandversuch für die Praxis
getestet.

In einem neuen interdisziplinären Projekt, das vom Wiener
Wissenschafts- und Technologiefond (WWTF) gefördert wird, sollen nun
die biologischen Grundlagen der Phytosanierung mit Weiden näher
beleuchtet werden. Dabei untersuchen die Pflanzengenetikerinnen
Marie-Theres Hauser und Mine Türktas, welche Gene an den jeweiligen
Metall-Aufnahme, -Transport und -Speicherungsprozessen beteiligt
sind. Die Aktivität dieser Gene wird mit der physiologischen
Aktivität der Weiden in Beziehung gesetzt. Somit kann festgestellt
werden, bei welchen Prozessen die Gene ein- und ausgeschaltet werden.
Spezielles Augenmerk wird auch auf die Prozesse im Wurzelraum
(Rhizosphäre) der Weiden gelegt. Pflanzen können nämlich durch sog.
Wurzelausscheidungen oder durch Ansäuerung des Bodens Schwermetalle
mobilisieren, was in weiterer Folge die Aufnahme in die Pflanze
erleichtert. Die genaue Kenntnis der genetischen und
wurzelbiologischen Prozesse soll letztlich dazu beitragen, den
Phytosanierungsprozess zu optimieren.

Die Phytosanierung hat bereits in Österreich als auch
international großes Interesse hervorgerufen. Von einigen Experten
wurde bereits ein großes Marktpotential für diese Technologie
vorhergesagt. Alleine in Österreich gibt es vermutlich ca. 30.000
belastete Standorte, die durch Phytosanierung gesäubert werden
könnten.

OTS0108    2004-09-21/11:46

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NEF

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