Wien (OTS) - Beim Prix Italia 2004 - dessen Verleihung heute
(18.9.) im sizilianischen Catania stattfand - siegte das ORF-Hörspiel
"Die Beichte" von Felix Mitterer, inszeniert von Martin Sailer, in
der Kategorie "Originalhörspiel". In diesem Bereich gab es heuer
insgesamt 33 Einreichungen aus 22 Ländern. Ö1 sendet "Die Beichte" am
Samstag, den 25. September um 14.00 Uhr in der "Hörspiel-Galerie".
Felix Mitterer schrieb "Die Beichte" als Hörspiel für das
ORF-Landesstudio Tirol, Regie führte Martin Sailer. Das Stück wurde
bereits im Rahmen der von Ö1 veranstalteten "Langen Nacht des
Hörspiels" zum "Hörspiel des Jahres 2003" gekürt. Es behandelt die
beinharte Abrechnung eines Mannes mit einem Priester, der ihn einst
sexuell missbraucht hat, und mit seiner eigenen Schuld. Denn
inzwischen ist das Opfer selbst zum Täter geworden: gegenüber seinem
eigenen Kind. Mitterer stellt in der Begegnung der zwei Männer auch
die Frage nach möglicher Vergebung und Versöhnung. Kurt Weinzierl als
Pater Eberhard, Pepi Pittl als zugleich Anklagender und Beichtender,
sowie Rafael Haider in der Kinderrolle bilden ein überzeugendes
Darsteller-Trio. Musik: Siggi Haider und Hannes Sprenger; Technik:
Jürgen Brunner.
Felix Mitterer, der seit 1995 in Irland lebende Tiroler Autor,
gehört seit "Kein Platz für Idioten" zu den meistbeachteten
österreichischen Dramatikern. Viele seiner erfolgreichen Stücke wie
"Kein schöner Land", "Sibirien", "Die Kinder des Teufels" oder
"Abraham" wurden auch als Hörspiele produziert. Martin Sailer
studierte Publizistik und Germanistik an der Universität Salzburg und
war als freier Kulturjournalist, seit 1987 auch für den ORF, tätig.
Seit 1991 ist er verantwortlich für Literatur und Hörspiel im
ORF-Landesstudio Tirol.
Der Prix Italia ist der älteste und traditionsreichste Fernseh-,
Radio- und Web-Wettbewerb. In der Kategorie Radio gibt es Preise für
qualifizierte Produktionen in den Bereichen Hörspiele, Dokumentation
(Kultur und Aktuelles) und Musik. Er wurde von der RAI 1948 ins Leben
gerufen. Die Teilnehmerliste des Prix Italia liest sich wie das
literarische Who is Who des 20. Jahrhunderts: Autoren wie Jean
Anouilh, Heinrich Böll, Bert Brecht, Italo Calvino, Jean Cocteau,
Friedrich Dürrnmatt, Max Frisch oder Umberto Eco haben Arbeiten
eingereicht - zu den Siegern zählten u. a. Samuel Beckett, Eugene
Ionesco, Harold Pinter und Dylan Thomas. 80 öffentliche und private
Radio- und Fernsehstationen sind Partner und ständige Mitglieder des
international renommierten Prix Italia und repräsentieren 40 Länder
in fünf Kontinenten. Der Wettbewerb findet jedes Jahr in der zweiten
Septemberhälfte statt - heuer in Catania -, begleitet von vielen
kulturellen Veranstaltungen, besucht von Hunderten Repräsentanten des
Rundfunks, Regisseuren, Producern, Autoren und vielen Journalisten.
Nähere Infos zum Wettbewerb sind abrufbar unter
http://www.prixitalia.rai.it.
OTS0028 2004-09-18/12:30
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