- 07.06.2004, 10:59:51
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ÖAMTC: Der Neuwagenkäufer wird immer häufiger zum Versuchskanichen
Bei unter einjährigen Fahrzeugen gehen 18 Prozent der ÖAMTC-Panneneinsätze auf das Konto der Elektronik
Wien (ÖAMTC-Presse) - "Durch die immer kürzer werdenden
Entwicklungszeiten mutieren Käufer von Neuwagen zunehmend zu
Versuchskaninchen für die Autoindustrie", kritisiert ÖAMTC-Techniker
Steffan Kerbl angesichts aktueller Bremsprobleme bei gewissen
Mercedes-Modellreihen. Konkret handelt es sich um Fahrzeuge der
E-Klasse und SL-Klasse, von denen 680.000 Fahrzeuge in die
Werkstätten zurückgerufen werden. Durch Probleme in der Elektronik
kann es zu einer starken Reduktion der Bremsleistung kommen.
Mitglieder-Anrufe beim ÖAMTC zeigen, dass solche und ähnliche
Mängel bei fast allen Fahrzeugherstellern seit den vergangenen Jahren
stark zunehmen. "Immer mehr Elektronik-Pannen verärgern speziell die
Besitzer neuer und gut gewarteter Autos. Jeder zehnte Einsatz der
ÖAMTC-Pannenhelfer geht auf das Konto von Elektronik-Gebrechen. Bei
Fahrzeugen, die jünger als ein Jahr sind, beträgt der Anteil bereits
18 Prozent", weiß Kerbl.
Wird im Fall der Bremsprobleme bei Mercedes der Lenker immerhin
rechtzeitig über den Defekt mittels Warnmeldung und akustischem
Signal informiert, sind bei vielen anderen Herstellern die Ursachen
für elektronische Mängel nicht einmal von der Vertragswerkstätte
auszumachen. "Für den Autobesitzer ist es frustrierend, dass der
Mangel nicht nur plötzlich auftritt, sondern auch noch häufig
erfolglose Werkstattbesuche nach sich zieht", sagt der
ÖAMTC-Techniker.
Wer sich vor dem Kauf gut informiert, erspart sich einigen
Ärger
* Rückrufaktionen: Die Fahrzeughersteller sind bei gefährlichen
Mängeln dazu verpflichtet, die Fahrzeughalter zu informieren und in
die Vertragswerkstätte zu bitten. Der ÖAMTC bietet auf seiner
Homepage unter der Internetadresse http://www.oeamtc.at/ eine
Übersicht sämtlicher Rückrufaktionen der vergangenen Jahre.
* ÖAMTC-Check: Der Club bietet seinen Mitgliedern verschiedene
Fahrzeugüberprüfungen an. Die Mitarbeiter der Club-Stützpunkte sind
auch Dank modernster Diagnosegeräte und guter Ausbildung in der Lage,
viele Mängel aufzuspüren oder zumindest die Fehlerquellen
einzugrenzen. Mit dieser Information haben es der Fahrzeugbesitzer
und auch die Vertragswerkstätte leichter, den Defekt zu beseitigen.
* Betriebsanleitung: Da kaum ein Fahrzeuglenker alle
Ausstattungsdetails und deren Eigenheiten kennen kann, ist das Lesen
und das Mitführen der Betriebsanleitung unverzichtbar. Moderne
Fahrzeuge verfügen beispielsweise über so viele Kontrollfunktionen
und Kontrollanzeigen, dass selten benötigte Anzeigen bei Aktivierung
häufig nicht verstanden werden.
"Der ÖAMTC erwartet sich von der Automobilindustrie nicht nur
großzügige Fahrzeuggarantien, sondern vielmehr, dass die Fahrzeuge
auch garantiert funktionieren", erklärt Steffan Kerbl abschließend.
(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Michael Holzinger
OTS0086 2004-06-07/10:59
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