• 13.04.2004, 14:14:23
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Ausstellung "Emanuel Josef Margold", Österreichische Postsparkasse, Georg Coch-Platz 2, 1018 Wien, 14. April bis 28. Mai 2004

Emanuel Josef Margold: Wiener Moderne - Künstlerkolonie Darmstadt - Corporate Design für Bahlsen

Wien (OTS) - In Anknüpfung an die Ausstellung "Wiener Werkstätte"
vom Sommer 2003 widmet die Österreichische Postsparkasse in
Zusammenarbeit mit dem Institut Mathildenhöhe Darmstadt einer der
bisher weniger beachteten Entwerferpersönlichkeiten der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts die vorliegende Ausstellung.

Emanuel Josef Margold, Schüler und Assistent von Josef Hoffmann an
der Kunstgewerbe-schule in Wien, folgte in seinem Schaffen der Vision
einer künstlerischen Durchdringung aller Lebensbereiche bis hin zur
Architektur. Seine Entwurfstätigkeit umfasste die gesamte Palette
kunsthandwerklicher und zum Teil industrieller Produktion und ihre
Verwirklichung in allen Materialbereichen durch bedeutende
Produzenten - Möbel, Glas-, Keramik-, Porzellangegenstände,
Gebrauchsgraphik, Stoff- und Stickereimuster, Mosaikarbeiten, Lampen,
Kostbarkeiten aus Elfenbein, Seide und Edelmetall.

Margold wurde 1888 in Wien geboren. Nach einer
technisch-handwerklichen Lehre in Königsberg / Eger und nach einer
ersten künstlerischen Ausbildung an der Kunstgewerbe-schule in Mainz
kehrte er 1907 in seine Heimatstadt zurück. Er nahm dort sein Studium
an der k. k. Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für
Kunst und Industrie auf, einer der fortschrittlichsten Lehranstalten
ihrer Zeit. Unter dem stil- und geschmacksbildenden Einfluss der hier
als Lehrer wirkenden Künstler (darunter Josef Hoffmann, Kolo Moser,
Carl Otto Czeschka und Berthold Löffler) geriet Margold sofort in den
Bann der "Wiener Moderne" und ihres typischen Dekorationsstils. Ab
1908 erregten seine in Ausstellungen gezeigten Arbeiten die
Aufmerksamkeit von Publikum und Kunstkritik. Im Frühjahr 1911 wurde
Margold vom hessischen Großherzog an die Künstlerkolonie nach
Darmstadt berufen. Hier erneuerte er die einst durch Joseph Maria
Olbrich geknüpften Beziehungen zur Wiener Moderne. Im Rahmen der
letzten Künstlerkolonie-Ausstellung, die 1914 auf der Mathildenhöhe
stattfand, konnte er neben temporären Ausstellungsbauten eine Reihe
von mustergültigen Interieurs verwirklichen. Noch im selben Jahr
musste Margold des Krieges wegen in die Armee einrücken, was ihn
nicht hinderte, seine künstlerische Tätigkeit, wo immer möglich,
weiter auszuüben.

In der Nachkriegszeit konnte Margold einige raumkünstlerische
Konzepte verwirklichen, die von den Stilmitteln des Art Déco geprägt
waren. Zunehmend wurde für ihn jedoch die "Form ohne Ornament"
bestimmend. Dies gilt insbesondere für die Architektur, der sich
Margold in besonderem Maße verbunden fühlte. Dass für ihn das "Neue
Bauen" zur Richtschnur wurde, zeigen die Wohnhäuser, die Margold in
den Dreißiger Jahren in Berlin baute. Ab 1938 bis zu seinem Tod 1962
lebte er überwiegend in Pressburg (Bratislava/Slowakische Republik),
wo er seine Erfahrungen zuletzt noch in die Planung sozialistischer
Industriebauten einbringen konnte.

Die erste Ausstellung über Emanuel Josef Margold versammelt rund
110 zum großen Teil noch nie gezeigte Entwurfszeichnungen und
ausgeführte Arbeiten des Künstlers. Außerdem wird exemplarisch das
Schaffen von Margolds Ehefrau, der Wiener Textilkünstlerin Ella
Margold-Weltmann, vorgestellt und damit der Vergessenheit entrissen.

Info:

Ausstellung:  Emanuel Josef Margold
   14. April bis 28. Mai 2004
   Montag bis Freitag 8.00 bis 15.00 Uhr, Donnerstag 8.00 bis 17.30
   Uhr (20.Mai geschlossen)

Eröffnung am 13. April 2004, 18.00 Uhr, durch SE Botschafter
Hans-Henning Horstmann, (Botschafter der Bundesrepublik Deutschland)

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog im Verlag
Arnoldsche Art Publishers:

Renate Ulmer: "Emanuel Josef Margold: Wiener Moderne -
   Mathildenhöhe Darmstadt - Corporate Design für Bahlsen - Neues
   Bauen in Berlin."
   192 Seiten, 22 x 28 cm, 310 Abbildungen in Farbe.
   Arnoldsche Art Publishers, ISBN 3-89790-200-1
   Euro 49,80 Verkaufspreis im Buchhandel, Euro 29,90 Sonderpreis im
   Rahmen der Ausstellung

Kataloganforderung (Rezensionsexemplar) und Rückfragen zur
Ausstellung:

Monika Wenzl-Bachmayer
   Tel. 0043 (1) 51400 - 33088
   mailto:monika.wenzl-bachmayer@bawag.com

Diesen Text und Fotos können Sie auch auf unserer Homepage unter
http://www.psk.at, Presse Aktuell abrufen

OTS0130    2004-04-13/14:14

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