Wien (OTS) - In der Volkshochschule Hietzing wird am 11. Februar
die Ausstellung "GegenGewalt Februar 1934ff" über Gewalt in der
Politik eröffnet. Die Ausstellung "GegenGewalt" soll ausgehend von
diesem Ereignis nicht eine Bebilderung der Geschichte sein, sondern
der zentralen Frage nachgehen, ob und wann es einen Punkt in der
Geschichte gibt, in dem Gewalt notwendig und unabdingbar ist. Anhand
von nationalen und internationalen Beispielen soll dieser Denkanstoß
in einer Ausstellung aufbereitet werden. Die Ausstellung ist ab 11.
Februar auch im Internet zu sehen ( http://www.vhs-hietzing.at/ ). In
der Ausstellung wird unter anderem zum ersten Mal auch der Gürtel des
hingerichteten Februarkämpfers Karl Münichreiter gezeigt.
Diskussion Traditionspflege
Im Anschluss an die Eröffnung diskutieren in der Volkshochschule
Hietzing unter anderem Univ. Prof. Dr. Gerhard Jagschitz,
Nationalratsabgeordneter Mag. Walter Tancsits, Univ. Prof. Dr.
Gottfried-Karl Kindermann und Manfred Scheuch über die
Traditionspflege zum Februar 1934 Moderation: Hans Henning Scharsach.
Drei Straßen: Ein Denkanstoß
Parallel zu dieser Ausstellung wird eine Rauminstallation an
drei Straßen in Hietzing geplant, wo Aussagen zu Gewalt in der
Politik von historischen Persönlichkeiten, Denkern, Philosophen,
Politikern präsentiert werden Die drei dafür ausgewählten Straßen
stehen für drei Formen der Gewalt: Münichreiterstraße - Die Gewalt
des Staates. Die Bossigasse ist der Ort, an dem Stadtrat Heinz Nittel
erschossen wurde, und steht für politischen Terrorismus. Die
Sebastian-Brunner-Gasse - für die Gewalt des Wortes und die Macht der
Schreibtischtäter
Vorträge & Gewaltquiz
Am 18. Februar ab 18.30 Uhr wird die Veranstaltungsreihe im
Bezirksmuseum Hietzing (13., Am Platz 2) fortgesetzt mit: "Ein
Gewaltquiz, aber keine Millionenshow". In einer moderierten Show wird
das Publikum in Form eines Quiz gebeten, Aussagen über Gewalt und
Politik entsprechenden Persönlichkeiten zuzuordnen. Moderation:
Gerald Buchas und Hugo Pepper in Zusammenarbeit mit dem Wiener
Lesetheater
Am 25. Februar um 18.30 Uhr wird im Bezirksmuseum Hietzing das
Buch "Widerstand in Hietzing" von Michael Kraßnitzer präsentiert Der
Journalist Mag. Michael Kraßnitzer hat für die Volkshochschule
Hietzing die Ausstellung über den Widerstand in Hietzing
zusammengestellt. Als Buch liegt nun eine umfangreiche Dokumentation
vor. Der Autor errichtet den Widerstandskämpfern im Bezirk ein
bleibendes Denkmal und kratzt gleichzeitig an einigen Mahnmalen im
Sinne einer kritischen Geschichtschreibung.
Im Vortrag "Das Ende einer Epoche: 12. Februar 1934" am 10. März
um 18.30 Uhr präsentiert Heinz Weiss aus bisher unbekannten und
unveröffentlichten Quellen neue Einzelheiten über die Beschlagnahme
des Vermögens und der Einrichtungen des bedeutenden Arbeitervereines
"Freie Schule-Kinderfreunde" durch die Machthaber des Ständestaates.
Im Schloss Schönbrunn befand sich damals die Schönbrunner
Erzieherschule und das "Reichssekretariat" mit dem Verlag Jungbrunnen
der Kinderfreunde.
Auf der Flucht mit Koloman Wallisch
Wer Geschichte vor Ort erleben will, hat am Samstag, dem 14.
Februar, die Möglichkeit, die Fluchtroute von Koloman Wallisch unter
der Leitung von Mag. Heimo Halbrainer (in Kooperation mit dem Verein
CLIO) abzugehen. Bruck an der Mur war eines der Zentren der
Februarkämpfe in Österreich. Der Kampfplatz Bruck war aber auch der
einzige Ort, wo sich ein führender Funktionär der
Sozialdemokratischen Partei an die Spitze der Februarkämpfer stellte.
Koloman Wallisch reiste zu diesem Zweck von Graz nach Bruck. Ihm galt
daher auch die Rache des Dollfuß-Regimes, das mit der Aufhebung des
Standgerichtes so lange wartete, bis Wallisch verhaftet war. Die
historische Wanderung auf den Spuren der Brucker Februarkämpfer führt
zu den Schauplätzen der Kämpfe in Bruck an der Mur und anschließend
in die Berge - hinein ins Hochalmgebiet - ,wo der Rückzugsroute der
Schutzbündler gefolgt wird.(Treffpunkt: Bahnhof Bruck: 10.00 Uhr,
Anmeldeschluss: 5. Februar In der VHS Hietzing Tel. 01-804 55 24;
Euro 15,-) Mit Unterstützung der Magistratsabteilung 13
Information unter http://www.vhs-hietzing.at/ ; Tel. 01 804 55
24
rk-Fotoservice: http://www.wien.at/ma53/rkfoto/
(Schluss) vhs
OTS0044 2004-02-06/09:54
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